Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ultimo

Ultimo

Titel: Ultimo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans-Peter Vertacnik
Vom Netzwerk:
Erfolgschancen ein, doch Spitzer gibt sich optimistisch.
    Für Hannes Rieder und seine Unabhängigen Demokraten werde es noch ein böses Erwachen geben, prophezeit er.
    Die hätten noch lange nicht gewonnen.
    ***
    Im Landeskriminalamt Graz wird mittlerweile Peter Zoff begeistert empfangen.
    Gottergeben lässt der Dezernatsleiter die vielen Geburtstagsgratulationen über sich ergehen, lädt alle zu Kaffee und Kuchen und genießt eine Weile still die ausgelassene Stimmung, ehe er Pollieinen Wink gibt.
    „Das Ministerium hat entschieden, dass ich die Erhebungen zum Mordfall Brecht übernehmen soll“,sagt er verlegen. „Stört dich das?“
    Polli lacht bloß und leert seine Tasse in einem Zug. „Wir arbeiten dochständig zusammen“, sagt er. „Wieso sollte das jetzt auf einmal ein Problem sein?“
    „Es spricht für dich, dass du das nicht als Misstrauensvotum empfindest.“
    „Blödsinn. Mach dir keine Sorgen.“
    Zoff fällt ein Stein vom Herzen. Er schätzt Bruno und will den Freund nicht verärgern.
    „Wir brennen schon alle darauf, mit dir loszulegen“, versichert ihm der Chefinspektor. „Aber sieh zu, dass die Sache nicht wieder mit einer Strafversetzung endet.“
    Eine Stunde später beendet Zoff die Feier, fährt mit dem Aufzug ins oberste Stockwerk und meldet sich beim Landeskriminaldirektor zurück. Danach verzieht er sich mit Polli in die Kantine.
    „Jetzt geht wieder alles seinen gewohnten Gang“, seufzt der Oberstleutnant erleichtert und lehnt sich bequem zurück. „Feine Schale übrigens“, grinst er anerkennend und deutet auf den hellbraunen Anzug seines Freundes.
    „In Udine gekauft“, berichtet Polli stolz, nestelt am Kragen seines rostbraunen Hemds und schlägt die Beine so übereinander, dass Zoff die sündteuren italienischen Schuhe zu sehen bekommt, die er in einer kleinen, aber feinen Schuhhandlung in Görzerwerben konnte.
    „Kleidet dich ausgezeichnet, wirklich. Aber wie steht es um die Sache Brecht?“
    „Unsere bisherigen Erkenntnisse sind nicht gerade berauschend. Wir haben den ganzen Straßenzug abgegrast und jedenNachbarn befragt. Keiner hat was gesehen oder gehört.“
    „Brecht wurde gegen 21 Uhr ermordet. Gab es verdächtige Wahrnehmungen am Bahnhof oder in den Bussen?“
    „Negativ. Aber wir fanden einen grauen Audi auf einem Autobahnparkplatz. Keine zwei Kilometer vor der Grenze in Fahrtrichtung Slowenien. Das Fahrzeug ist in Marburg gestohlen worden. Etwa fünf Stunden, bevor die Sache mit Brecht passiert ist. Britta und ihre Leute konnten eine Menge Fingerabdrücke, Haare und Faserspuren sichern.“
    „Gut. Was gibt es sonst noch?“
    „Zunächst einmal die Beretta. Wie erwartet, sind an der Mordwaffe keine Fingerabdrücke vorhanden. Dann die zwei Benzinkanister, die wir hinterm Haus beim Schlafzimmerfenster fanden. Sie stammen mit hoher Wahrscheinlichkeit aus Brechts Garage. Jedenfalls lag dort genau jener Einfüllstutzen, der beim zweiten Kraftstoffbehälter fehlte.“
    „Dann stammen die Streichhölzerwahrscheinlich ebenfalls aus dem Besitz des Opfers“, sinniert Zoff. „Wir müssen bei der Spurensicherung nachfragen, ob in der Garage noch weitere Exemplare gefunden wurden. Der Täter holte also zwei Benzinkanister aus der Garage, um das Haus anzuzünden. Wusste er, dass dort zweigefüllte Kraftstoffbehälter vorhanden waren, oder fand er sie aus reinem Zufall? Wie konnte der die Garage denn überhaupt betreten?“
    „Da befindet sich ein Kontaktschalter an der Hauswand“, antwortet Polli. „Mit dem öffnet man das Tor.“
    „Und der Zugang von der Garage zum Haus? Ist der auch nicht abgesichert?“
    „Doch. Mit einem teuren Sicherheitsschloss und einer Alarmanlage.“
    „Was hat sich da am Donnerstag vor Brechts Haus zugetragen?Wollte der Mörder Brecht erschießen und danach sein Anwesen niederbrennen, oder kam Brecht einfach nur zu einem blöden Zeitpunkt nach Hause?“
    „Du meinst, er störte den Täter bei seiner versuchten Brandstiftung und musste deshalb dran glauben?“
    „Möglich, aber dann hätte ihn der Täterja eigentlich von vorne niederschießen müssen. Nein. Andersrum gefällt mir das besser. Erst der Mord, später die versuchte Brandstiftung.“
    „Wieso kam der Täter nicht mehr dazu, Feuer zu legen?“
    „Weiler gestört wurde und flüchten musste.“
    „Gestört. Durch wen oder was?“
    „Durch ein Geräusch vielleicht. Da geriet er in Panik. Aber irgendwie ist die Sache noch ziemlich unrund. Es fehlt ein Stein im Puzzle.

Weitere Kostenlose Bücher