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Ulysses Moore - 02 - Die Kammer der Pharaonen

Ulysses Moore - 02 - Die Kammer der Pharaonen

Titel: Ulysses Moore - 02 - Die Kammer der Pharaonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierdomenico Baccalario
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waren.
    Maruk, die sehen konnte, wie verblüfft er war, trat zu ihm. »Gefallen sie dir, Rick? Mein Vater baut sie. Sie sind seine Leidenschaft!«
    Rick war sprachlos. Er ließ den Blick über all die kleinen Schiffe wandern und musste unwillkürlich an die Modelle denken, die er wenige Stunden zuvor im Turmzimmer der Villa Argo gesehen hatte. Ihm lief es kalt den Rücken hinunter. »Wir sind mit diesem gekommen«, flüsterte er und zeigte auf ein Schiffchen, das der Auge der Nofretete aus der Villa Argo wie ein Zwilling glich.
    Jason war ebenso überrascht.
    Â»Ach, dann muss es ja eine herrliche Reise gewesen sein«, sagte die Frau und kam näher. Der Saum ihres langen Kleides schleifte raschelnd über den Fußboden.
    Sie hob das Auge der Nofretete hoch und reichte es Jason, der immer wieder leise »Das ist nicht möglich! Das ist nicht möglich!« sagte.
    Die Frau lachte. »Der Oberste Schreiber wird sich freuen zu hören, dass es euch so gut gefällt.«
    Â»Widmet er sich schon lange diesem Hobby?«, fragte Rick.
    Â»Schon immer!«, antwortete Maruk. »Wenn er Zeit hat, setzt er sich an den Tisch dort hinten und nimmt sein Werkzeug zur Hand. Wenn er die kleinen Dinge baut, sagt er, kann er sich besser auf die großen konzentrieren. Nicht wahr?«, fragte sie die Assistentin.
    Diese lächelte. »Dein Vater wünschte, er hätte mehr Zeit, um die Flotte zu vollenden. Seit Monaten … nein, schon seit fast einem Jahr kann er das Schiff, an dem er arbeitet, nicht fertigstellen. Wollt ihr es sehen?«
    Rick nickte.
    Die Frau drehte sich um, ging zu einem Arbeitstisch und lüftete ein graues Tuch.
    Als Rick das Modell sah, fühlte er sich, als habe ihm jemand den Boden unter den Füßen weggezogen.
    Â»Ist es nicht wunderschön?«, fragte die Frau.
    Auf dem Tisch des Obersten Schreibers stand die Metis .

    Â»Erzähl mir von der Tür«, forderte Julia im steinernen Zimmer der Villa Argo den Gärtner auf.
    Nestor stellte seine Teetasse auf dem Tischchen ab. »Um ehrlich zu sein, weiß ich nur das, was mir das Ehepaar Moore erzählte. Die Wand dort, in der auch die Tür ist, gehört zum ältesten Flügel des Hauses. Er entstand, noch bevor die Römer nach England kamen. Und auch vor den Kelten. Vielleicht ist er sogar älter als die Anlage von Stonehenge.«
    Julia verschränkte die Arme und sah ein bisschen misstrauisch aus. »Und von wem wurde er erbaut?«
    Â»Ich weiß es nicht«, entgegnete Nestor. »Und auch die Moores wussten es nicht. Ich glaube, dass sie deshalb mit der Metis reisten, um es herauszufinden.«
    Â»Willst du damit sagen, dass die Tür schon immer hier gewesen ist?«
    Â»Das wäre möglich …«
    Â»Möglich?« Julia zog fragend eine Augenbraue hoch.
    Â»Auf diesem Felsvorsprung stand schon immer ein Gebäude: eine Burg, ein Turm, irgendetwas. Du kannst dir in der Bibliothek den Stammbaum der Familie ansehen. Wenn man ihn betrachtet, kommt man sich vor, als würde man sich im Irrgarten der Geschichte verlieren«, sagte der Gärtner.
    Â»Aus welcher Zeit stammt er?«
    Â»Schwer zu sagen. Er ist alt … beginnt in einer Zeit, in der man den Namen ›Moore‹ mit nur einem ›o‹ schrieb.«
    Â»Auf Englisch würde das ›mehr‹ heißen«, murmelte Julia.
    Nestor schüttelte den Kopf. »Es ist aber nicht Englisch. Es ist ein lateinisches Wort, das ›nach der Gewohnheit‹ bedeutet oder ›nach der Sitte‹. Du kannst es im Wörterbuch nachschlagen.«
    Â»Das hat Rick«, erwiderte Julia. »Und jetzt will ich losgehen und Jason und Rick suchen.«
    Plötzlich stand Nestor auf. »Es ist spät geworden. Ich glaube, es wird Zeit für dich, schlafen zu gehen.«
    Julia riss überrascht die Augen auf. »Was? Mein Bruder und Rick sind noch in Ägypten, irgendwo im … im …«
    Â»Im Land Punt«, half ihr Nestor, während er ein Fenster öffnete, um nachzusehen, ob es noch regnete.
    Â»Genau! Und während sie im Land Punt sind, soll ich mich ins Bett legen? Nein, ich muss zu ihnen und ihnen helfen! Sie könnten in Gefahr sein!«
    Â»Ein edler Vorsatz!«, kommentierte Nestor. »Aber du kannst nicht zu ihnen.«
    Â»Warum nicht?«
    Â»Solange sie dort sind, bleibt die Tür auf dieser Seite verschlossen.«
    Â»Das glaube ich nicht!«
    Nestor zeigte

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