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Ulysses Moore - 02 - Die Kammer der Pharaonen

Ulysses Moore - 02 - Die Kammer der Pharaonen

Titel: Ulysses Moore - 02 - Die Kammer der Pharaonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierdomenico Baccalario
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und glauben Sie mir, die ist unmissverständlich: Wir müssen alle bitten die Sammlung zu verlassen und wir dürfen niemanden mehr hineinlassen.«
    Â»Bis wann?«
    Â»Bis zur Ankunft des Pharaos.«
    Â»Ich brauche nicht lange. Nur ein ganz kurzes Augenblickchen! « Oblivias Stimme wurde immer sanfter. »Und außerdem kann ich mich sehr dankbar zeigen, auf viele verschiedene Arten. Und sehr großzügig.«
    Pepi sah sie starr und unentschlossen an, aber gerade, als er ihr nachgeben wollte, erklang die Fanfare. Er machte ein paar Schritte rückwärts und erkannte plötzlich inmitten des Menschenknäuels am Eingang Menkaure. »Es tut mir leid, aber Sie können da jetzt nicht rein!«, brachte er mühsam hervor. »Es ist ganz unmöglich!« Und mit puterrotem Gesicht drehte er sich rasch um und ging auf seinen Lehrmeister zu.
    Oblivia Newton starrte ihm einen Moment lang fassungslos nach. Wieder erklang die Fanfare. Sie sah, wie die Gäste des Hauses des Lebens hinausgeleitet wurden. »Es muss doch einen Weg geben …«, fauchte sie und presste die Lippen zusammen, bis alle Farbe aus ihnen gewichen war. Sie schaute eine Weile auf ihre Fußnägel hinunter, die passend zu den Manschetten im Leopardenlook lackiert waren, und überlegte, was sie nun tun sollte. Sie konnte es sich nicht leisten, zu warten. Und sie hatte nicht die Absicht, sich so schnell geschlagen zu geben.
    Auf einmal fiel ihr ein grinsender junger Mann auf, der wenige Schritte von ihr entfernt an eine Säule gelehnt stand. Es kam ihr so vor, als mache er sich über sie lustig. »Was willst du?«, fuhr sie ihn barsch an.
    Der junge Mann verzog keine Miene. Gewollt langsam richtete er sich auf und ging, ohne die Menschen ringsherum zu beachten, auf sie zu. »Ich habe gehört, dass du etwas suchst, das in der Sammlung ist«, sagte er.
    Â»Möglich.«
    Â»Ich habe auch gehört, dass es um eine Karte geht.«
    Â»Und wenn du dich verhört hast?«, erwiderte Oblivia.
    Â»Ich kenne einen Laden, der viele Karten verkauft …«
    Miss Newton setzte eine verächtliche Miene auf. »Netter Versuch, Kleiner. Aber ich glaube nicht, dass dein Geschäft die Karte hat, die ich suche. Es gibt nur ein einziges Exemplar und das ist leider da drinnen.«
    Der junge Mann ließ sie an sich vorbeigehen und sog den Duft ihres schweren Parfüms ein. »In diesem Fall kenne ich den Weg in das Gebäude. Du musst nur wissen, wo die Karte ist.«
    Oblivia musterte ihn abschätzend.
    Wieder erklang das Fanfarensignal. Plötzlich ging auf der Höhe des Haupteingangs etwas zu Bruch. Leute schrien, dann ertönten abermals die Hörner der Wächter. Aufseher kamen angelaufen, um nachzusehen, was passiert war.
    Dies war der richtige Moment, um sich heimlich in die Sammlung zu schleichen.
    Â»Kannst du mich da sofort reinbringen?«, fragte Miss Newton den jungen Mann.
    Sein Grinsen wurde breiter. »Das hat allerdings seinen Preis!«



Jason, Rick und Maruk begannen zu laufen und erreichten eine Wendeltreppe, die in einen weitläufigen, bereits geräumten Korridor führte. Dann durchquerten sie einen stockfinsteren Gang und gelangten in einen großen Raum mit einer sternenbesetzten Decke und einem offenen Fenster, das zum Garten hinausging.
    Wieder hörten sie eine Fanfare, die dritte oder vierte, und sie steigerten ihr Tempo.
    Doch plötzlich blieb Rick stehen.
    Â»Los, wir müssen hier raus!«, schrie Maruk. »Gleich kommt der Pharao!«
    Â»Nur einen Augenblick noch«, bat Rick und sah sich um. Ihm war plötzlich etwas eingefallen. Er setzte sein Bündel ab und holte daraus das Wörterbuch der vergessenen Sprachen hervor.
    Ziemlich außer Puste kehrte Jason zu ihm zurück. »Was machst du denn da?«
    Â»Ich schaue nur etwas nach.«
    Jason nickte und ging auf Maruk zu, sodass er ihr die Sicht auf Rick versperrte. »Hör mal. Kannst du ein Geheimnis für dich behalten?«, fragte er sie, um sie abzulenken. »Also, es geht um Folgendes: Wir sind gar nicht mit der Königlichen Flotte hergekommen.«
    Rick sah sich um, um sicherzugehen, dass außer ihnen niemand im Raum war. Dann schlug er das Wörterbuch auf und dachte nach. Was suche ich eigentlich? Er betrachtete zwei Statuen, die rechts und links von ihm standen: Die eine hing mit dem Kopf nach unten an einem Baum. Die andere schien eine Verkörperung des

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