Ulysses Moore - 02 - Die Kammer der Pharaonen
Todes zu sein. Auf der Suche nach einer Eingebung blätterte er in dem Buch herum. Dann schaute er unter »Die Sprachen des Alten Ãgyptens« nach.
Inzwischen versuchte Jason Maruk in ein Gespräch zu verwickeln. »Wir haben dir erzählt, wir seien mit der Flotte gekommen, weil uns das zuerst als die beste Erklärung erschien, doch in Wirklichkeit â¦Â« Er sah schnell nach, was sein Freund gerade tat, und fuhr dann fort: »⦠hat uns ein anderes Schiff hierher gebracht. Und wir wissen nicht einmal genau, warum wir an diesem Ort gelandet sind. Aber du kannst uns helfen. Ich bitte dich nur uns zu vertrauen ⦠uns zu trauen â¦Â«
Maruk biss sich auf die Lippe und versuchte einen Blick auf Rick zu erhaschen. »Was hat er denn da?«
»Das Wörterbuch der vergessenen Sprachen «, erwiderte Rick, ohne nachzudenken, während er darin herumblätterte.
»Könntet ihr mir vielleicht bitte erklären â¦Â«, sagte Maruk genervt.
»Rick versucht den Code für die Nischen der Sammlung zu knacken«, warf Jason ein, »damit wir die Karte finden, die Karte im Turm der vier Stäbe.«
Maruk schüttelte heftig den Kopf. »Wir können sie doch nicht jetzt suchen! Wir müssen hier raus, bevor der Pharao eintrifft!«
»Wenn wir nun gehen«, sagte Rick, »haben Jason und ich vielleicht nie wieder die Gelegenheit, in das Haus des Lebens zu gelangen.«
»Warum? Wie wäre es mit morgen?«
»Wir können nicht mehr so lange bleiben. Wir müssen zu Julia«, erklärte Jason.
»Julia?«, fragte die junge Ãgypterin verwundert.
»Meine Schwester. Sie ist unterwegs umgekehrt. Aber bevor wir zu ihr zurückkehren, müssen wir hier etwas erledigen.«
»Was denn?«
»Das wissen wir noch nicht so genau. Aber es ist sehr wichtig.«
»Und wer hat euch hergeschickt?«
»Auch das wissen wir nicht. Wir haben nur so etwas wie eine Spur. Eine Spur, die wir im Zimmer deines Vaters entdeckt haben. Dieser Name, den wir in den Papyrusrollen gesucht haben, weiÃt du. Das ist der Name eines Freundes. Und vielleicht gibt es auch jemanden, der versuchen will uns daran zu hindern, ihm zu helfen.«
»Und wer sollte das sein?« Maruk blinzelte verwirrt.
»Das wissen wir ebenfalls nicht«, antwortete Jason.
»Aber was wisst ihr denn überhaupt?«, platzte es aus ihrer Freundin heraus.
Jason musste lachen. »Na ja, ein bisschen was wissen wir schon, aber es ist so schwer zu erklären. Kannst du dir vorstellen, dass wir noch vor wenigen Stunden â¦Â«
Erneut hallte im Haus des Lebens der warnende Klang der Fanfare wider.
Maruk ergriff Jasons Hand und zog ihn heftig an sich. »Ich weià nicht, wo ihr vor wenigen Stunden wart, aber wenn wir nicht machen, dass wir hier wegkommen, stecken wir gleich in schlimmen Schwierigkeiten. Es ist nicht gestattet, den Ruf der Königlichen Wachen zu überhören.«
»Ich hab es!«, rief Rick.
»Was?«
»Ich habâs herausgefunden!«
Im Wohnzimmer von Miss Cleopatra Biggles musste Manfred schon wieder gähnen. Er warf die Zeitschrift mit den Häkelvorlagen, in der er geblättert hatte, auf den Boden und reckte sich in seinem Sessel.
Miss Biggles schlief mit offenem Mund und einem seligen Gesichtsausdruck auf dem Sofa, während ihre Katzen wachsam um sie herumstrichen.
Mit einer Handbewegung scheuchte Manfred sie weg. »Biester!« Er stand auf und ging in die Küche. Im Kühlschrank fand er nur Gemüse und Schokoladenwaffeln. Er aà ein paar davon und warf dann mit der angebrochenen Waffelpackung nach den Katzen, bevor er den Rest der Küche etwas genauer unter die Lupe nahm. In einer Blechdose waren Bonbons, in einer anderen steinharte Kekse. Ansonsten entdeckte er noch ein geblümtes Porzellanservice, ein paar geblümte Tabletts und geblümte Gardinen. Ein dicker Blumenkohl zierte den Küchentisch. Nichts also, was sich lohnte mitgenommen zu werden.
Auf der Suche nach etwas Interessanterem untersuchte Manfred den Inhalt der Glasvitrine im Wohnzimmer. Doch auch hier fand er nur ein paar billige Souvenirs, einen kleinen Engel, ein paar zerlesene Taschenbücher, ein neues, noch eingeschweiÃtes Buch und eine weitere Blechdose. Diese enthielt Stecknadeln, und als er sich beim Ãffnen in den Finger stach, kam es ihm vor, als würden die Katzen ihn auslachen. »Kschscht! Weg mit euch, ihr elenden
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