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Ulysses Moore - 02 - Die Kammer der Pharaonen

Ulysses Moore - 02 - Die Kammer der Pharaonen

Titel: Ulysses Moore - 02 - Die Kammer der Pharaonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierdomenico Baccalario
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Eingang die Statue des Todes stand, die Nummer 13 der Großen Arkana. Er sah zur Decke hinauf, auf die goldene Sterne aufgemalt waren. »Wenn dies der Saal der Sterne ist, müssen wir ganz nah dran sein. Wir brauchen nur noch den Gang des Turms zu finden, also …«
    Jason sah sich aufgeregt um.
    Maruk schüttelte den Kopf.
    Â»Vielleicht da drüben …«, riet Rick.
    Wie als Antwort stampfte das Mädchen mit einem Fuß auf. » Nein! Wir müssen genau in die andere Richtung, zum Ausgang. Und zwar, bevor die Wachen kommen …«
    Rick und Jason sahen sie flehend an.
    Â»Bitte!«, sagte Rick.
    Â»Es könnte sehr wichtig sein!«, meinte Jason.
    Maruk konnte sich nur noch mit Mühe beherrschen. »Ihr habt mir nur einen Haufen Lügen erzählt. Warum sollte ich euch jetzt glauben?«
    Â»Weil wir dir vielleicht trotz allem … sympathisch sind?«, schlug Jason leise vor.
    Maruk seufzte. »In Ordnung, ich komme mit. Aber nur, bis wir das nächste Signal hören! Ist das klar?«
    Sie liefen weiter. Ihre Schritte hallten in den leeren Gängen wider. Mit Rick an der Spitze betraten sie zuerst einen Gang, der von einer Statue bewacht wurde, die an einen Engel erinnerte, dann einen mit einem geflügelten Dämon und schließlich den des Turms.
    Inzwischen hatte Jason die Führung übernommen. Laut zählte er mit. »Ein Stab, zwei Stäbe, drei Stäbe … vier Stäbe! Hier ist es!«
    Sie blieben vor zwei Nischen stehen. Die untere, die mit vier Münzen gekennzeichnet war, quoll über vor Papyrusrollen. In der oberen, der Nische der vier Stäbe, schien es bloß riesige Spinnweben zu geben.
    Rick zog den letzten Kerzenstummel aus dem Bündel heraus, zündete ihn zu Maruks Verblüffung mit einem Streichholz an und reichte ihn Jason. »Schau du mal nach!« Dann verschränkte er die Hände zu einer Räuberleiter.
    Â»Pass bloß auf!«, flüsterte Maruk, als Jason mit der Kerze in der Hand auf Ricks Hände stieg und sich in die Nische hineinbeugte.
    Â»Beeil dich!«, stöhnte Rick. »Ich weiß nicht, ob ich dich noch lange halten kann.«
    Â»Ich kann nichts sehen.« Jason hatte die Augen zu Schlitzen zusammengekniffen.
    Die Nische schien seit Jahren unbenutzt zu sein. Abgesehen von den Spinnennetzen war sie leer. Jason wollte Rick schon sagen, er solle ihn runterlassen, als er in der hintersten Ecke einen schmalen Papyrusstreifen entdeckte. Er schaffte es, ihn mit den Fingern zu sich heranzuziehen. »Ich hab was!«
    Genau in diesem Augenblick packte Maruk Ricks Schulter und zischte ängstlich: »Sie haben uns entdeckt! Wir müssen weglaufen!«
    Rick verlor das Gleichgewicht und Jason fiel auf ihn drauf. Als beide versuchten wieder auf die Füße zu kommen, war Maruk schon den Gang hinuntergerannt. Rick und Jason hörten Schritte, die näher kamen.
    Â»Schnell! Dort hinein!«, flüsterte Rick und zeigte auf die Nische der vier Münzen. Er schlüpfte hinein und versteckte sich zwischen den Papyrusrollen.
    Jason folgte ihm.
    Die Schritte wurden immer lauter.

    Â»Wie weit müssen wir denn noch laufen?«, fragte Oblivia, nachdem sie dem jungen Mann durch zahllose Gänge gefolgt war.
    Â»Du bist sehr, sehr ungeduldig, Frau. Und auch viel zu laut«, tadelte er sie. »Wenn du deine Karte finden willst, musst du Vertrauen haben und vor allem leise sein, klar?«
    Â»Was sind das denn für Manieren?«, entgegnete Oblivia pikiert.
    Der junge Mann blieb mitten in einem Saal stehen, dessen Decke mit Sternen übersät war.
    Â»Hör mir mal zu. Wenn ich wirklich gute Manieren hätte, würde ich hier nicht heimlich mit dir herumschleichen, um deine Karte zu holen.«
    Oblivia warf ihm einen mörderischen Blick zu. »Junger Mann, ich bezahle dich nicht dafür, mich derart unverschämt zu behandeln!«
    Â»Und ich habe nicht eingewilligt dich in die Sammlung zu bringen, damit mich hier die Wachen erwischen. Wenn du nicht leise bist, werden sie uns finden. Und ich kann dir versichern, dass es alles andere als angenehm ist, in einer feuchten Zelle zu hocken, in der die Mäuse an einem herumknabbern.«
    Bei dem Gedanken an die kleinen Nager schüttelte sich Oblivia unwillkürlich. »Ich habe nicht die Absicht, in einer Zelle zu landen.«
    Â»Dann verstehen wir uns ja«, erwiderte der junge Mann. »Sei still und bleibe dicht hinter mir.

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