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Ulysses Moore - 02 - Die Kammer der Pharaonen

Ulysses Moore - 02 - Die Kammer der Pharaonen

Titel: Ulysses Moore - 02 - Die Kammer der Pharaonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierdomenico Baccalario
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der Scheibe von Phaistos!«, stellte Rick fest. »Offenbar geht die Schnitzeljagd weiter.«
    Â»Wir haben jetzt keine Zeit, die Nachricht zu übersetzen. Die Wachen können jeden Moment zurückkommen. Wir müssen hier raus«, sagte Jason.
    Sie liefen zum Ende des Gangs und spähten um die Ecke. Niemand war zu sehen. Sie beschlossen zum Saal der Sterne zu gehen. Wenn Maruk nicht dort auf sie wartete, würden sie allein nach dem Ausgang suchen.
    Â»Wer ist diese Oblivia Newton eigentlich?«, fragte Jason nach einer Weile.
    Â»Ich weiß es nicht genau«, antwortete Rick. »Ich habe sie gestern auch zum ersten Mal gesehen. Ich muss mal meine Mutter fragen. Vielleicht weiß sie mehr über diese Frau. Oder wir fragen Gwendaline, die Friseuse von Kilmore Cove. Meine Mutter sagt immer, dass Gwendaline alles weiß, was in Kilmore Cove so vor sich geht.«
    Â»Oblivia Newton«, murmelte Jason nachdenklich. »In Ägypten …«
    Â»Ich kann es noch gar nicht glauben«, sagte Rick. Sie bogen in den Gang mit dem geflügelten Dämon ab. »Hast du gehört, was sie gesagt hat? ›Das ist dein Ende, Ulysses Moore! Das schwöre ich dir!‹«
    Â»Und wie ich das gehört habe!«, erwiderte Jason. »Jetzt wissen wir, dass Oblivia den ehemaligen Besitzer der Villa Argo hasst.«
    Â»Da fällt mir etwas ein«, sagte Rick. »Als ich gestern zu euch kam, haben sie und der Gärtner sich heftig gestritten.«
    Â»Warum?«
    Â»Ich glaube, es ging um das Haus.«
    Â»Denkst du, dass Oblivia von der Tür weiß und vielleicht sogar von der Grotte und dem Schiff?« Jason erschauderte bei dem Gedanken.
    Â»Vielleicht«, murmelte Rick. »Jetzt sehen wir aber zu, dass wir hier rauskommen.«
    Während sie so leise wie möglich weitergingen, dachte Jason über die Ereignisse der letzten Stunden nach. Verlassen! Das Wort war ihm plötzlich in den Sinn gekommen und fast gleichzeitig blitzte in seinem Kopf eine Erinnerung auf: die versengte, zerkratzte Tür zur Zeit, die hinter einem Schrank verborgen gewesen war. Das Paket, das niemand von der Post abgeholt hatte. Der halb eingestürzte unterirdische Gang. Das Belüftungsgitter über der Höhle. Das Tagebuch des Kapitäns der Metis , in dem er seine letzte Reise ankündigte. »Es wirkt alles verlassen!«, rief er plötzlich. »Verlassen und vergessen, wie ausgelöscht. Überleg mal, Rick. Der zugemauerte Gang, der unleserliche Eintrag im Register, die leere Nische. Alles ist abgeschlossen oder versteckt – wie etwas, das nicht gefunden werden soll. Etwas Gefährliches.«

    Immer wieder ließ der Donner die Villa Argo erzittern.
    Im Säulengang schaute Julia zum Fenster hinaus. Nestor trat leise zu ihr, blieb hinter ihr stehen und betrachtete das Licht des Leuchtturms, das gemächlich über die dunkle Landschaft glitt.
    Â»Ist er jede Nacht an?«, fragte Julia.
    Â»Nein, nur hin und wieder«, antwortete der Gärtner und zuckte mit den Schultern.
    Â»Funktioniert der Leuchtturm nicht richtig?«
    Â»Nein, mit ihm ist alles in Ordnung. Das Problem ist der Wärter.«
    Â»Ich verstehe nicht ganz …«
    Â»Leonard, der Wärter, ist auf einem Auge blind.« Nestor wartete, bis das Licht den Garten entlanggewandert war und sich wieder im Meer verlor. »Er hatte eine unangenehme Begegnung mit einem Hai.«
    Julia fuhr es kalt den Rücken hinunter.
    Â»Wenn man mit dem Meer zu tun hat, kommt so etwas schon mal vor«, sagte der Gärtner leichthin.
    Â»Du könntest die Nacht doch im Haus verbringen«, schlug Julia nach einer Weile vor und drehte sich um. Aber Nestor war verschwunden. Nachdenklich lehnte sie sich an die Statue der Fischerin, dann entschied sie den Gärtner zu suchen. Sie ging die Treppe hinunter und blieb plötzlich wie angewurzelt stehen. Sie hatte ein Geräusch gehört, im Stockwerk über ihr. Julia schüttelte den Kopf. »Dort oben kann niemand sein«, versuchte sie sich zu beruhigen.
    Vor ihr erstreckte sich die Zimmerflucht des Erdgeschosses. Ganz hinten lag die Küche. Nirgendwo brannte Licht.
    Â»Nestor?«, flüsterte sie.
    Draußen regnete es noch stärker.
    Wieder hörte Julia im Stockwerk über sich ein leises Poltern. Sie klammerte sich ans Geländer und rief: »Nestor?« Sie stieg einige Stufen höher, bis sie durch ein Fenster nach draußen schauen

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