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Ulysses Moore - 02 - Die Kammer der Pharaonen

Ulysses Moore - 02 - Die Kammer der Pharaonen

Titel: Ulysses Moore - 02 - Die Kammer der Pharaonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierdomenico Baccalario
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gibt, dann bedeutet das, dass er sie vernichtet hat.«
    Â»Das verstehe ich nicht …«, erwiderte Jason mit gerunzelter Stirn.
    Maruk lachte. »›Das Zimmer, das es nicht gibt‹, das ist eine Redensart. Etwas dort verstecken bedeutet so viel wie etwas wegwerfen. Indem man es an einen Ort bringt, der nicht existiert.«
    Â»Bist du dir da sicher?«
    Â»Na, und wie! Das hat alles mit einer alten Sage zu tun, einem Märchen, ähnlich wie die Ballade von den zwei Liebenden, die sich verloren haben und nun in der Hoffnung umherirren, einander wiederzufinden.«
    Â»Aber unser Freund schreibt doch ›vorsichtshalber‹, so als hätte er die Karte an einen sicheren Ort gebracht.«
    Â»Wenn man nicht will, dass andere etwas finden, ist es am besten, es zu vernichten. Vielleicht hat euer Freund das gemeint.«
    Â»Das kann nicht sein …«, sagte Jason nachdenklich. »Wir wissen, dass hier in Ägypten eine Karte von Kilmore Cove versteckt ist. Und was auch immer auf ihr zu sehen ist: Sie ist sehr wichtig. Vielleicht hilft sie uns das Geheimnis der Tür zur Zeit und auch das der Metis zu lüften. Jedenfalls müssen wir das Zimmer, das es nicht gibt, vor Oblivia finden.«
    Â»Also?«, fragte Rick.
    Â»Ihr beide seid verrückt«, stellte Maruk fest. »Und diese Oblivia Newton ist noch verrückter als ihr. Ein Zimmer zu suchen, das es nicht gibt, das ist, als suche man in der Wüste nach einem bestimmten Sandkorn. Bitte, nur zu!«, meinte sie und wies auf die Mauern des riesigen Gebäudes. »Wenn ihr euch hier einen Raum nach dem anderen vornehmt, könnt ihr euer ganzes Leben damit verbringen, nach diesem Zimmer zu suchen.«
    Â»So viel Zeit haben wir nicht«, murmelte Rick. »Uns bleibt nicht einmal der Nachmittag.«
    Maruk hockte sich ins Gras. »Tja. Vielleicht solltet ihr mir jetzt endlich mal erzählen, woher ihr wirklich gekommen seid. Findet ihr nicht auch?«

    Hinter der Statue der Fischerin versteckt, schaute Julia aus dem Fenster.
    Draußen im Hof parkte eine schwarze, auf unbestimmte Weise bedrohlich wirkende Limousine. Am Lenkrad saß ein Mann, der seine Augen hinter einer dunklen Sonnenbrille verbarg. Die Wagentür öffnete sich und eine untersetzte, in einen zerknitterten Regenmantel gehüllte Gestalt betrat die Einfahrt und lief zum Eingang der Villa. Sie machte sich am Schloss der Haustür zu schaffen, ging dann ums Haus herum und verschwand aus ihrem Blickfeld.
    Im gleichen Augenblick packte sie jemand von hinten und hielt ihr den Mund zu.
    Â»Keinen Ton!«, flüsterte Nestor und ließ sie dann langsam los. »Vielleicht glaubt er, dass wir nicht zu Hause sind.«
    Â»Wer ist das?«
    Â»Pscht!« Nestor zog sie in den Schatten des Treppenhauses.
    Ein Blitz erhellte die Nacht und plötzlich tauchte das Gesicht des Mannes am Fenster auf.
    Julia wollte schreien, aber Nestor hielt ihr schnell wieder den Mund zu.
    Der Unbekannte presste sein Gesicht gegen das Glas und schaute ins Haus.
    Â»Er kann uns nicht sehen«, raunte Nestor ihr zu.
    Der Mann umfasste die Klinke der Tür zum Garten und rüttelte an ihr.
    Sie war verschlossen.
    Â»Keine Sorge«, flüsterte Nestor.
    Der Mann im Regenmantel ging außen an der Säulenhalle entlang, um sein Glück bei einer anderen Tür zu versuchen.
    Â»Die Küche?«, fragte Julia.
    Nestor schüttelte den Kopf. »Auch abgeschlossen.«
    Â»Das Fenster vom steinernen Zimmer«, fiel Julia plötzlich ein. »Du hattest es geöffnet, um zu schauen, ob es regnet.«
    Â»Rühr dich nicht von hier weg!«, schärfte Nestor ihr ein und schlich sich davon.
    Bewegungslos lauschte Julia Nestors leisen Schritten, die sich allmählich entfernten. Sie beobachtete, wie der Unbekannte der Reihe nach alle Türen in der Säulenhalle durchprobierte. Der Mann näherte sich der letzten Tür und drückte die Klinke herunter.
    Julia riss die Augen auf.
    Die Tür öffnete sich.
    Ohne lange zu überlegen, sprang sie aus ihrem Versteck und sprintete los. »Nein!«
    Ãœberrascht blieb der Unbekannte stehen. Er hatte die Glastür nur halb geöffnet und sich vorgebeugt, um ins Innere des Hauses zu spähen.
    Hinter ihm erhellte ein Blitz die Nacht.
    Julia erreichte die Tür und knallte sie ihm ins Gesicht.
    Sie hörte, wie seine Sonnenbrille zerbrach, bevor der Mann nach seiner Nase griff und rücklings zu Boden

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