Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ulysses Moore - 02 - Die Kammer der Pharaonen

Ulysses Moore - 02 - Die Kammer der Pharaonen

Titel: Ulysses Moore - 02 - Die Kammer der Pharaonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierdomenico Baccalario
Vom Netzwerk:
Wir sind schon so gut wie da.«
    Sie betraten den Gang des Turms und erreichten die mit den vier Stäben gekennzeichnete Nische.
    Â»Das ist sie!«
    Ungeduldig drängelte sich Oblivia nach vorn und fragte mit zitternder Stimme: »Welche? Die hier unten?« Sie zeigte auf eine Nische, aus der Papyrusrollen quollen.
    Â»Nein, die darüber«, antwortete ihr Begleiter.
    Miss Newton stellte sich auf die Zehenspitzen. »Endlich!«, rief sie. Dann lachte sie schrill auf. »Das ist dein Ende, Ulysses Moore! Das schwöre ich dir!«
    Wie als Antwort auf ihren Ausruf erklang ein seltsames, ersticktes Geräusch.
    Â»Was hast du gesagt?«, fragte Oblivia.
    Â»Ich habe nichts gesagt.«
    Sie zuckten mit den Schultern. »Seltsam. Ich dachte, ich hätte etwas gehört.«
    Der junge Ägypter sah sich unruhig um. »Nimm das, wonach du gesucht hast, und zwar schnell. Wir müssen hier weg.«
    Â»Seit Jahren warte ich auf diesen Augenblick«, murmelte Oblivia und stellte sich wieder auf die Zehenspitzen, um in die Nische hineinsehen zu können. Sie holte ein Feuerzeug aus der Tasche und ließ die Flamme auflodern.
    Der junge Mann starrte den Gegenstand in ihren Händen entgeistert an.
    Â»Das ist doch nicht möglich …«, stammelte Miss Newton einige Sekunden später. »Sie … Sie ist nicht da! Hier drin ist gar nichts! Hier drin ist nur ein Kerzenstummel! «
    Â»Pscht!«, machte der junge Mann tadelnd. »Sonst kommen gleich die Wachen des Pharaos angerannt.«
    Oblivias Gesicht war knallrot angelaufen. »Sie ist nicht da!« , schrie sie und warf den Kerzenstummel auf den Boden. »Die Karte ist nicht da!«
    Â»Ich gehe jetzt!«, sagte der Ägypter.
    Doch Miss Newton reagierte blitzschnell und packte ihn am Arm. »Hiergeblieben, mein Freund! Wo willst du hin? Du hast mich an der Nase herumgeführt, nicht wahr? Wo hast du mich nur hingebracht?«
    Â»Wir sind dort, wo du hinwolltest«, antwortete er und versuchte vergeblich sich aus ihrem Griff zu befreien.
    Oblivia ließ jedoch nicht los. »Glaube ja nicht, schlauer als ich zu sein, Kleiner!«, knurrte sie und schleuderte ihn wie einen alten Sack Kartoffeln gegen die Wand. »Antworte mir sofort: Warum ist die Karte von Kilmore Cove nicht hier?«
    Die Papyrusrollen in der unteren Nische raschelten.
    Â»Ich weiß es nicht!«, rief der junge Ägypter. »Ich kenne keinen Kilmore Cove. Ich habe dich nur dort hingebracht, wo du hinwolltest.«
    Oblivia überlegte, ob sie ihm glauben sollte, als in der Ferne Schritte, das Klirren von Bronzeschilden und das Klopfen von Lanzenschäften erklang. Die Wachen waren im Anmarsch!
    Â»Ich fürchte, sie haben uns gehört«, flüsterte ihr Begleiter kaum hörbar.
    Oblivia dachte an das Gefängnis und die Mäuse. »In Ordnung«, murmelte sie und bückte sich nach dem Kerzenstummel. »Ich will dir glauben. Und jetzt bring mich hier raus!«



Die Wachen des Pharaos kamen angelaufen. Sie versperrten den Gang mit ihren Lanzen, berieten sich kurz, teilten sich auf und liefen weiter, um nach den Eindringlingen zu suchen. Bald wurde das Geräusch ihrer Schritte immer leiser und verstummte schließlich ganz.
    Jason und Rick blieben noch lange regungslos in der Nische sitzen. Sie ließen viel Zeit vergehen, ehe sie es wagten, die Papyrusrollen, hinter denen sie kauerten, beiseitezuschieben und hinauszuschauen.
    Auf dem Gang war niemand.
    Geräuschlos ließ sich Jason vor Rick auf den Fußboden gleiten.
    Sie sahen sich nach Maruk um, doch auch sie schien verschwunden zu sein, verschluckt von dem staubigen Labyrinth von Gängen.
    Â»Hast du das auch gehört oder habe ich geträumt?«, flüsterte Rick. »Wie kann Miss Newton bloß hierhergekommen sein?«
    Plötzlich merkte er, dass in der Luft noch ein Duft hing, der ihn an seine erste Begegnung mit Oblivia erinnerte – damals, als er auf der Straße, die zur Villa Argo führte, beinahe von ihrem Auto überfahren worden wäre.
    Jason zeigte seinem Freund den Papyrusstreifen, den er in der Nische gefunden hatte. »Wir sind ihr ganz knapp zuvorgekommen«, murmelte er.
    Er entrollte den Papyrus und entdeckte eine kurze Nachricht. Sie war mit den gleichen Zeichen beschrieben wie die Botschaften, die sie in der Schachtel aus den Klippen und in dem Paket von Kalypso gefunden hatten.

    Â»Aber das sind doch die Schriftzeichen

Weitere Kostenlose Bücher