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Ulysses Moore - 02 - Die Kammer der Pharaonen

Ulysses Moore - 02 - Die Kammer der Pharaonen

Titel: Ulysses Moore - 02 - Die Kammer der Pharaonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierdomenico Baccalario
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jedem Schritt so wehtun, dass ich schreien könnte, bedeuten mir diese Geheimnisse nichts mehr. Ha! Ha! Ich kann meine Gehilfen sooft dort hineinschicken, wie ich will, in jeden Gang, in jeden Saal. Aber eines weiß ich und ich weiß es ganz sicher: Das Zimmer, das es nicht gibt, gibt es nicht!«
    Â»Und der Brand? Was hat er mit dieser Geschichte zu tun?«, wollte Jason wissen.
    Der Ladenbesitzer ließ den Kopf hängen, so als ob ihn diese Frage plötzlich daran erinnert hätte, wie alt er war. »Das letzte Mal, als ich die Sammlung als Kurator betrat, glaubte ich das Rätsel gelöst zu haben. Der Mann hatte gesagt, die Lösung sei in aller Munde. Ich hatte etwas gefunden, das in aller Munde war, und glaubte, es könne das sein, was er gemeint hatte. Also stürzte ich mich ins Haus des Lebens, an den Ort, an dem ich hoffte die Lösung zu finden. Ach, ja!«, rief er und rüttelte wütend an den Armlehnen seines Throns. »Ich glaubte, ich wüsste, was zu tun sei! Ich war mir sicher, der Lösung ganz nahe zu sein!« Seine Stimme wurde heiser. »Ich schlief im Haus des Lebens und wartete auf die Morgendämmerung. Dann bewegte ich die Spiegel. Diese fingen das Licht der Sonne auf und die Strahlen setzten die Papyrusrollen in Brand. Und so brach das Feuer aus. Ja! Ich war daran schuld, ich und meine Forschung! Als die ersten Rollen Feuer gefangen hatten, nährte ein böswilliger Wind die Flammen und sie breiteten sich von einer Nische zur nächsten aus, von einer Papyrusrolle zur nächsten, von einem Tisch zum anderen. In wenigen Augenblicken brannte die gesamte Abteilung der Sammlung lichterloh. « Der alte Mann sprach immer leiser. »Ich musste das Haus des Lebens für immer verlassen und flüchtete mich hierher, um mir meine eigene Sammlung von Rätseln zu schaffen. Meine private Sammlung zerbrochener Träume, die ich an andere verrückte Forscher und Fantasten weitergeben kann.« Mit einem Mal wurden seine Augen wieder lebhafter. »Vorausgesetzt, sie sind bereit, dafür zu bezahlen.«
    Eine Weile lang herrschte Schweigen.
    Â»Wie lautete das Rätsel?«, fragte Rick, der nicht allzu viel von dem verstanden hatte, was der alte Mann erzählt hatte.
    Â»Ach je!«, jammerte der Alte theatralisch und setzte sich auf seinem Thron bequemer zurecht. »Herz aus Stein hört zu, aber er versteht nicht. Es gibt kein Rätsel. Und es gibt auch kein Zimmer, das es nicht gibt!«
    Â»Aber du hast gesagt, dass der Mann, der es fand …«
    Â»Er kann kein Zimmer gefunden haben, weil es das Zimmer gar nicht gibt!«, brüllte der alte Mann so laut, dass das Krokodil zusammenzuckte.
    Â»Aber er sagte doch, das Zimmer sei durch ein Rätsel geschützt, etwas, das dennoch in aller Munde sei«, protestierte Rick. »Und du glaubtest die Lösung gefunden zu haben. Wie lautete denn das Rätsel?«
    Â»Vielleicht bist du zu dumm, um das zu begreifen, junger Herr, aber es gibt kein Rätsel!«
    Jason stand von seinem Hocker auf. »Wenn das so ist, vergeuden wir hier nur Ihre kostbare Zeit. Vielen Dank, dass Sie uns die Geschichte erzählt haben. Wir gehen jetzt und lesen den Papyrus der Gründung.«
    Der alte Mann lachte aus vollem Hals. »Aber wie denn? Der Papyrus der Gründung wurde vom Feuer zerstört und mit ihm alle anderen Hinweise auf das Zimmer, das es nicht gibt.«
    Â»Dann gehen wir eben irgendwo anders hin«, erwiderte Jason.
    Der Besitzer des Landkartenladens lachte hustend auf, dann begann er Talos am Kopf zu kraulen.

    Im Garten der Villa Argo stieß Manfred eine Drohung nach der anderen aus.
    Julia hielt sich die Ohren zu. »Warum schreit er so? Was haben wir ihm denn getan? Wer ist dieser Mann überhaupt, Nestor?«
    Manfred lief wie ein Wahnsinniger ums Haus und versuchte auf jede erdenkliche Weise hineinzukommen. Er hämmerte gegen die Küchentür, gegen die Haustür, gegen die Glasscheiben der Säulenhalle.
    Mit jedem Schlag wuchs Nestors Wut. Ihm blieb jedoch nichts anderes übrig, als sich mit Julia im Haus zu verstecken.
    Irgendwann hörte Manfred auf herumzubrüllen und eine unangenehme Stille breitete sich aus.
    Â»Vielleicht ist er gegangen«, sagte Julia und schaute durch den Säulengang hinaus. Erschrocken machte sie einen Schritt zurück. Der Sportwagen parkte noch immer im Hof.
    Nestor war stumm hinter sie getreten. Er hatte die Hände zu

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