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Ulysses Moore - 02 - Die Kammer der Pharaonen

Ulysses Moore - 02 - Die Kammer der Pharaonen

Titel: Ulysses Moore - 02 - Die Kammer der Pharaonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierdomenico Baccalario
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denke ich auch, Spitze Zungen, aber sie war so wütend und sie hatte so große Lust, dafür zu bezahlen, dass ihr jemand bei der Suche hilft, dass ich ihr unsere Unterstützung schlecht verweigern konnte. Ha, ha, ha!«
    Â»Wir wissen mit Sicherheit, dass sich die Karte in der Sammlung befand«, erklärte Rick. »Aber jemand hat sie an einen anderen Ort gebracht.«
    Â»Ha! Und wo könnte sie jetzt sein?«
    Jason und Rick wechselten einen Blick.
    Dann nickte Jason seufzend und Rick sagte: »Sie wurde in das Zimmer gebracht, das es nicht gibt.«
    Der alte Mann hörte ganz plötzlich auf zu lachen und streckte den Kopf vor. »Was sagtest du gerade, junger Herr?«
    Â»Sie wurde in das Zimmer gebracht, das es nicht gibt«, wiederholte Rick mit zittriger Stimme.
    Â»Aha!«, meinte der Alte, entspannte sich und lehnte sich in seinem Stuhl wieder zurück. »Das ist natürlich etwas ganz anderes.«
    Â»Warum?«
    Â»Ihr seid jung, meine kleinen Herren, viel zu jung, um euch auf die Suche zu machen«, bekräftigte der Ladenbesitzer aufgebracht. »Raus mit euch, los! Sucht andere junge Herren, wie ihr welche seid, und geht mit ihnen spielen. Spielt senet oder spielt mit Würfeln, aber vergesst diese Karte. Und vergesst vor allem das Zimmer, das es nicht gibt.«
    Â»Das können wir nicht. Für uns ist es sehr wichtig.«
    Â»Es gibt nur eine einzige Sache, die für euch wichtig ist«, schrie der alte Mann sie an, »und das ist die Zeit! Ihr habt Zeit! Und ihr dürft sie nicht verschwenden, indem ihr hinter etwas her rennt, das es gar nicht gibt! Los! Raus hier! Raus! « Er hob seine Füße aus der Wanne und riss an der Leine des Krokodils, das erschrocken einen Satz nach vorn machte.
    Rick wich keinen Zentimeter weit zurück. Auch als die Wanne scheppernd umkippte, Jason aufschrie und das Krokodil mit aufgerissenem Maul auf ihn losging, blieb er reglos stehen und dachte nur, dass sich das gepanzerte Ungetüm nicht besonders anmutig bewegte.
    Und selbst, als Talos’ Kiefer eine Handbreit vor seiner Nase zuklappten, zuckte er nicht zusammen, obwohl ihn der Mundgeruch des Tiers beinahe umbrachte.
    So plötzlich, wie der Angriff begonnen hatte, hörte er wieder auf.
    Der alte Mann bellte einen Befehl, das Krokodil zog sich zurück und kauerte sich vor den Füßen seines Besitzers zusammen.
    Kaum hatte sich Talos beruhigt, stand der Alte auf und ging schwankend auf den rothaarigen Jungen zu. »Bei allen Göttern Ober- und Unterägyptens«, rief er anerkennend. »Ich schwöre bei meiner Mutter – mögen Anubis und die Götter des Jenseits sie in Ehren halten –, dass ich so etwas noch nie gesehen habe. Wer bist du, junger Herr? Ein Held oder ein Verrückter?«
    Rick wurde jetzt erst klar, in welcher Gefahr er geschwebt hatte.
    Vorsichtig kam Jason hinter einem Stapel alter Karten hervor, die unter einem Tisch lagen. Als er sah, dass Rick unversehrt war, klopfte er seine Kleider ab und stellte sich neben ihn.
    Der alte Mann schenkte auch ihm einen bewundernden Blick. »Spitze Zunge und Steinernes Herz«, sagte er. »So etwas habe ich noch nicht erlebt! Ha! Ihr seid mutig. Ihr gefallt mir!« Nach diesen Worten kehrte er auf seinen Thron zurück und stellte die nunmehr leere Wanne wieder auf.
    Jason merkte, dass Rick einer Ohnmacht nahe war, und schob ihm rasch einen Hocker zu. Dann holte er sich auch einen und schaute dem Ladenbesitzer fest in die Augen. »Also«, sagte er, »können wir jetzt weiterreden?«
    Â»Spitze Zunge und Steinernes Herz«, wiederholte der alte Mann und streichelte den Kopf seines Krokodils. »Noch nie hat jemand gewagt sich Talos auf diese Weise entgegenzustellen! Anscheinend hatte ich mich in euch getäuscht. Hättet ihr nicht Lust, hier bei mir einzusteigen? Ich brauche grade ein paar neue Ladengehilfen.«
    Jason atmete tief durch. »Nein, das interessiert uns nicht. Wir sind hergekommen, um zu erfahren, wie wir das Zimmer finden können, das es nicht gibt.«
    Â»Ha! Früher war ich von diesem Zimmer besessen, Spitze Zunge. Jedes Mal, wenn es jemand erwähnte … Es war, als würde ich das Feuer riechen und im Geiste schon die Flammen sehen, die alles verbrennen, was man in jahrelanger Arbeit erdacht und geschaffen hat.« Seine Stimme war nur noch ein Flüstern.
    Â»Von welchem Feuer sprichst du? Meinst du das, was vor einigen

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