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Ulysses Moore - 02 - Die Kammer der Pharaonen

Ulysses Moore - 02 - Die Kammer der Pharaonen

Titel: Ulysses Moore - 02 - Die Kammer der Pharaonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierdomenico Baccalario
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Jahren die Sammlung zerstörte?«
    Das Gesicht des alten Mannes leuchtete plötzlich auf. »Kennt Spitze Zunge diese Geschichte etwa bereits?«
    Â»Nur zum Teil, glaube ich«, antwortete Jason. Dann drückte er heimlich Ricks Hand, wie um ihm zu sagen, dass er sich noch ein Weilchen zusammenreißen musste.

    Â»Oh nein!«, schrie Oblivia Newton schrill auf, als der Absatz einer ihrer Sandaletten abbrach.
    Â»Willkommen in den Vergrabenen Archiven«, sagte der junge Ägypter neben ihr. Er wartete, bis seine Begleiterin zu schreien aufgehört und sich beide Schuhe ausgezogen hatte, und schenkte ihr dann ein breites Lächeln.
    Oblivia schleuderte die Sandaletten weit von sich. Mit geröteten Augen sah sie sich in dem staubigen Raum um.
    Es war ein riesiger, in den Fels gehauener unterirdischer Saal, der von den kleinen Öllampen, die der junge Mann nacheinander anzündete, nur dürftig erhellt wurde. Durch die Ritzen zwischen den Wänden und der Decke drang Wüstensand herein und sammelte sich auf dem steinernen Fußboden.
    Â»Ziemlich ekelhaft«, befand Oblivia. Sie lief auf Zehenspitzen weiter, um so wenig wie möglich mit dem Fußboden in Berührung zu kommen. »Und wie findet man sich hier zurecht?«
    Â»Man fragt«, antwortete der junge Mann. »Und jedes Mal, wenn man fragt …«
    Oblivia nickte. »Ich weiß, ich weiß. Für jede Frage muss man zahlen.«
    Oblivia war eine erfahrene Geschäftsfrau und hatte wohlweislich eine größere Menge Feuerzeuge aus Kilmore Cove mitgenommen, die sie im Alten Ägypten gegen einen riesigen Berg deben eintauschen konnte, das Zahlungsmittel, das hier in Gebrauch war. Als sie vorsichtig hinter ihrem Führer hertrippelte, dachte sie über den Kerzenstummel nach, den sie in der Nische gefunden hatte. Inzwischen war sie sich sicher, dass ihr jemand zuvorgekommen sein musste. Jemand, der eine Kerze bei sich gehabt hatte – und nicht aus Punt stammen konnte, da es dort noch keine Kerzen gab. Aber wer mochte es gewesen sein? Und wie viel Vorsprung hatte er?
    Â»Wir sind da«, flüsterte der junge Mann. »Dies hier ist unser Mann.«
    Oblivia hob eine Augenbraue. »Mann?«, fragte sie.
    Der junge Ägypter flüsterte ihr ins Ohr, dass ihr Gegenüber deshalb so komisch aussah, weil er hier unten geboren und aufgewachsen war. Außerdem sei er sehr eitel.
    Oblivia nickte. Es war gut möglich, dass sich das Wesen, das vor ihr stand, noch nie in einem Spiegel gesehen hatte. Das war auch besser so, denn sein Körper war schlaff und formlos und die Augen in seinem birnenförmigen Gesicht hatten die Farbe geronnener Milch.
    Ohne viele Umstände zu machen, stellte ihr Begleiter sie einander vor. Der Mann sah Miss Newton kaum an, roch dafür aber an ihr und betrachtete die Hand, die sie ihm entgegengestreckt hatte, wie eine exotische Kostbarkeit. Oblivia bemühte sich ihren Widerwillen zu bekämpfen und sich einzureden, dass dieses seltsame unterirdische Wesen ihr helfen konnte etwas Nützliches zu finden.
    Â»Jaaahhh«, hauchte der Mann und ließ endlich ihre Hand los. »Und waaahhhs genau suchen Sie?«
    Sie erklärte es ihm und wiederholte mehrmals den Namen Kilmore Cove.
    Der Mann schwieg lange und wiegte dabei seinen Kopf hin und her.
    Diskret gab der junge Ägypter Oblivia ein Zeichen, dass es Zeit wurde, ihre Dankbarkeit zu zeigen. Blitzschnell ergriff der Mann die Münzen und ließ sie in seinen Taschen verschwinden.
    Was mag er hier unten wohl damit machen?, überlegte Oblivia.
    Â»Vielleicht hhaabe ich etwas für Sie«, hauchte der Mann und führte sie ein Stück weit durch die Vergrabenen Archive.
    Sie kamen an kopflosen Statuen und alten, beschädigten Möbeln vorbei, an Steintruhen, aus denen Papyrusrollen quollen, und an Amphoren, in denen es geschäftig raschelte.
    Â»Hier sind doch hoffentlich keine Mäuse«, murmelte Oblivia Newton, der plötzlich wieder bewusst wurde, dass sie barfuß war.
    Â»Dooochhh«, flüsterte der Mann, der offenbar über ein scharfes Gehör verfügte. »Hhhier gibt es Mäuse, Unmengen köstlicher, dicker Määäusehhh … Folgen Sie mir bitte, folgen Sie mir …«
    Ihr junger Führer warf ihr einen weiteren spöttischen Blick zu, aber Oblivia tat, als bemerkte sie es nicht. Sie ging hinter den beiden her und bemühte sich nur an ihr Ziel zu denken.
    Dann

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