Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ulysses Moore - 02 - Die Kammer der Pharaonen

Ulysses Moore - 02 - Die Kammer der Pharaonen

Titel: Ulysses Moore - 02 - Die Kammer der Pharaonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierdomenico Baccalario
Vom Netzwerk:
eintausendsechshundertachtundvierzig Gänge. Das entspricht zweiundzwanzig Abteilungen mit je zweiundzwanzig Zimmern und zweiundzwanzig Gängen, sodass wir ungefähr …«
    Â»Da sind die geheimen Gänge noch gar nicht mitgerechnet «, unterbrach Jason ihn. »Der Alte behauptet, davon Hunderte, nein Tausende, zu kennen. Vermutlich wurde das Gebäude mehrmals erweitert oder auch teilweise zerstört und wiederaufgebaut, und jeder Baumeister versteckte darin seine kleinen Geheimnisse: ein paar Räume, ein paar Nischen, die eine oder andere Treppe.«
    Â»Das ist gut möglich«, stimmte ihm Maruk zu.
    Â»Fünfhundertdreiundfünfzigtausendsechshundertsechsundneunzig Nischen! Auch wenn wir für die Untersuchung jeder Nische nur eine Minute bräuchten …« Rick beendete den Satz nicht.
    Maruk lächelte und spielte an ihren Zopf herum. »Um Gewissheit zu haben, müssten wir meinen Vater fragen. Er könnte uns sagen, dass es das Zimmer, das ist nicht gibt, tatsächlich nicht gibt. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass man es mithilfe der Ballade der zwei Liebenden finden könnte. Der Alte, der euch das erzählt hat, ist ein Dieb, und zwar einer der schlimmsten. Jeder Beamte der Sammlung kennt seinen Namen und weiß, was er von ihm zu halten hat. Ihr habt doch gar keine Ahnung! Er ist der Dunkle Kurator, derjenige, der eine gesamte Abteilung voller Urkunden in Brand gesetzt hat! Er ist ein Ungeheuer und hat seine Untat nur deshalb überlebt und ein Geschäft eröffnen können, weil er so viele einflussreiche Persönlichkeiten und deren Geheimnisse kennt. Und abgesehen von allem anderen ist die Ballade einfach nur ein Lied – ein Lied, das alle kennen.«
    Â»Manchmal kann man etwas dadurch verstecken, dass man es an einen Ort bringt, an dem alle es sehen«, warf Jason ein.
    Â»Wenn wir systematisch nach dem Zimmer suchen, das es nicht gibt, brauchen wir nur für den Teil bei den Mauern siebenhundertachtundsechzig Tage«, sagte Rick und legte Stift und Notizbuch beiseite. Dann erst fragte er: »Worüber habt ihr eigentlich gerade geredet?«
    Â»Die Ballade der zwei Liebenden «, murmelte Maruk, »erzählt von zwei Menschen, die eines Tages beschließen, im Haus des Lebens nach dem Sinn ihres Daseins zu suchen. Sie irren seither in den Gängen umher, ohne einander jemals zu begegnen.«
    Â»Was wohl bedeutet, dass es nicht möglich ist, den Sinn des Lebens zu finden«, meinte Jason.
    Â»Oder aber, dass man ihn nicht findet, wenn man allein danach sucht«, entgegnete Rick. »Und wie endet die Ballade? «
    Â»Sowohl der Mann als auch die Frau kommen zu dem Schluss, dass sie früher oder später an einen Ort gelangen werden, an dem sie einander wiederfinden und ihre Suche abschließen können. Und zwar im Zimmer, das es nicht gibt.«
    Â»Aber die Ballade endet, ohne dass die beiden dieses Zimmer finden.« Rick seufzte.
    Â»Das ist so, weil es ein Liebeslied ist«, warf Jason ein. »Ich glaube, dass es das Zimmer in Wirklichkeit doch gibt. Und dass irgendjemand irgendwo in diesem Zimmer die Karte versteckt hat, die Oblivia und wir suchen.«
    Â»Schön wär’s«, meinte Maruk. »Aber ich glaube, dass ihr euch irrt.«
    Maruk ging zum Obersten Musiker und bat ihn um eine Abschrift des Texts der Ballade. Während Jason und Rick auf ihre Rückkehr warteten, spazierten sie nervös im Garten auf und ab.
    Als ihre Freundin zurückkam, setzten sie sich gemeinsam ins Gras und entrollten ein Papyrus.
    Â»Der Oberste Musiker sagt, dies sei die älteste und originalgetreuste Version der Ballade der zwei Liebenden «, verkündete Maruk.
    Sofort richteten sich drei Augenpaare auf die letzte Strophe. Sie lautete:
    Unser Zimmer hat einen klingenden Schlüssel
    und eine Schwelle, scheinbar aus Licht.
    Wir werden sie finden, zur passenden Stunde
    derer, die ewig lieben und suchen.

    Â»Und was macht er jetzt?«, fragte Nestor Julia, die einen besseren Blick aus dem kleinen Badezimmerfenster im zweiten Stock hatte.
    Â»Er hat den Geräteschuppen nicht öffnen können«, antwortete Julia. »Ich glaube, er gibt auf. Er sieht ziemlich fertig aus und ist klatschnass.«
    Manfred reckte der Villa Argo die Faust entgegen und schrie: »Gleich komme ich rein! Gleich komme ich rein!« Dann verschwand er aus ihrem Blickfeld.
    Julia und Nestor liefen ins nächste Zimmer, um

Weitere Kostenlose Bücher