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Ulysses Moore - 02 - Die Kammer der Pharaonen

Ulysses Moore - 02 - Die Kammer der Pharaonen

Titel: Ulysses Moore - 02 - Die Kammer der Pharaonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierdomenico Baccalario
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nicht beigebracht?«
    Oblivia Newton lachte.
    Â»Und du, Priesterin, hör auf zu lachen! Ha! Wenn ich dir gestatte diese Karte zu behalten, dann nur, weil ich zu meinem Wort stehe.« Mit einem seiner geschwollenen Füße tippte der alte Mann den immer noch am Boden liegenden Jason an. »Ha! Und weil dieser hier noch lebt.«
    Dann sah er die Frau streng an. »Verschwinde von hier, bevor ich es mir anders überlege und beschließe, Talos eine Freude zu machen!«
    Â»Befehle deinem Gehilfen, mich hier rauszubringen«, antwortete Oblivia, »und du wirst mich nie wiedersehen.«
    Der Ladenbesitzer gab seinem Angestellten ein Zeichen und dieser verließ zusammen mit Oblivia den Garten.
    Der alte Mann beugte sich zu Rick hinunter. »Na, Steinernes Herz, wie geht es dir?«
    Rick konnte nicht gleich antworten, weil er wieder husten musste. Dann fragte er: »Warum hast du sie gehen lassen?«
    Â»Ich hatte ihr mein Wort gegeben, darum! Und sie hat mich bezahlt, damit ich ihr bei der Suche nach der Karte helfe.«
    Maruk hatte aus dem Becken etwas Wasser geholt, um Jasons Gesicht zu besprenkeln.
    Â»Dein Freund hat ganz schön etwas abbekommen, Steinernes Herz«, brummte der Ladenbesitzer.
    Das Wasser hatte Jason geweckt. Er setzte sich auf und sah sich um.
    Â»Ha! Ich würde sagen, er hat alles gut überstanden!«
    Â»Wo sind sie hin?«, fragte Jason und rieb sich die Augen.
    Â»Sie sind mit der Karte weggelaufen«, antwortete Maruk.
    Als er den Ladenbesitzer erkannte, riss Jason erstaunt die Augen auf. »Was willst du denn hier? Ach so, jetzt verstehe ich. Du bist schuld daran, dass Oblivia Newton uns die Karte abgenommen hat!«
    Der alte Mann hob abwehrend die Hände. »Ha! Ich sehe, deine spitze Zunge hat unter dem Schlag nicht gelitten. Ich habe dir die Karte nicht gestohlen. Sie hat mich für das Auffinden bezahlt. Und wie immer konnte ich meinen Auftrag erfüllen. Ha, ha!« Er taumelte und verzog das Gesicht vor Schmerz. »Ha! Wenn die Sonne untergegangen ist, tun mir meine Füße noch mehr weh als sonst, das könnt ihr mir glauben!« Der alte Mann ging zu dem Gitter, das immer noch neben dem Eingang zur Treppe im Gras lag. »Ihr habt etwas gewagt, das ich euch niemals zugetraut hätte«, sagte er und schüttelte den Kopf. »Unter Hathors Brunnen! Unglaublich! Ha, ha!«

    Nachdem sie das Haus des Lebens verlassen hatte, trennte sich Oblivia Newton von ihrem Führer und eilte davon. Mehrmals blieb sie stehen und suchte mit den Augen die Umgebung ab, konnte aber keine Verfolger entdecken.
    Vorsichtshalber wechselte sie mindestens fünfmal die Richtung und sah sich dabei jedes Mal sorgfältig um.
    Erst als sie ganz sicher war, dass ihr der junge Ladengehilfe nicht folgte, ging sie in das Viertel der Ärzte.
    Als letzte Vorsichtsmaßnahme blieb sie gegenüber der Straße, in die sie eigentlich wollte, an einer Ecke stehen. Sie wartete eine Weile und verging beinahe vor Ungeduld. Sie wollte unbedingt nach Hause, um sich die Karte von Kilmore Cove endlich in Ruhe ansehen zu können. Doch sie wusste, dass sie sich gedulden musste, denn sie konnte es nicht riskieren, entdeckt zu werden.
    Schließlich überquerte sie die Straße und ging auf ein ziemlich heruntergekommenes zweistöckiges Haus zu.
    Ein letztes Mal schaute sie nach links und rechts. Dann trat sie ein.
    Innen war alles still. Das Gebäude, in dem früher eine Steuereinnahmestelle untergebracht gewesen war, stand schon seit einiger Zeit leer. Und weil niemand gerne etwas mit Steuern zu tun haben wollte, kam auch nie jemand hierher.
    Im Keller war hinter kaputten Amphoren und alten Papyrusbündeln eine Tür verborgen. Ulysses Moore hatte versucht auch sie zu verstecken und für immer zu schließen.
    Â»Jetzt werde ich sie alle finden«, flüsterte Oblivia und drückte die Karte an sich.
    Auf dem Weg zur Tür kickte sie einen Tisch beiseite, der ihr im Weg stand. Dann holte sie den Schlüssel mit dem katzenförmigen Griff aus der Tasche und wollte ihn ins Schloss stecken. Da erst merkte sie, dass die Tür nicht abgeschlossen war.
    Â»Also braucht man den Schlüssel nur, wenn man von der anderen Seite kommt«, stellte sie fest.
    Das war eine interessante Besonderheit, gleichzeitig aber auch eine sehr gefährliche.
    Was würde passieren, wenn jemand anderer die Tür fände?
    Sie beschloss, erst später darüber

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