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Ulysses Moore - 02 - Die Kammer der Pharaonen

Ulysses Moore - 02 - Die Kammer der Pharaonen

Titel: Ulysses Moore - 02 - Die Kammer der Pharaonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierdomenico Baccalario
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Schlüssel weit ins Meer hinaus. Eine schwere, nasse Gestalt raste knapp an ihrem Gesicht vorbei.
    Das Licht des Leuchtturms strich über sie hinweg.
    Und als es den Garten hinter sich gelassen hatte, war Manfred verschwunden.



Jason versuchte den Raum auszuleuchten, in dem sie sich befanden. Das Zimmer, das es angeblich nicht gab, war schmal und lang: ein alter, in den Fels gehauener Raum, von dessen Decke große, verstaubte Spinnennetze herunterhingen. Im flackernden Licht erkannten sie zwei lange Reihen goldener Sarkophage, die aufrecht wie Wachtposten an den Wänden lehnten. Dazwischen verlief ein schmaler Pfad. Er führte zu einem Altar, der mit verstaubten Gegenständen vollgestellt war.
    Â»Wer sind sie?«, flüsterte Jason und hielt die Lampe so, dass die Gesichter der auf den Sarkophagdeckeln dargestellten Menschen beleuchtet wurden.
    Â»Es sind die Gründer«, flüsterte Maruk. »Jene, die über das Meer kamen und das Haus des Lebens bauten, das Generationen von Pharaonen überdauern sollte. Diese Kammer war sicherlich den ägyptischen Herrschern geweiht.«
    Â»Die Kammer der Pharaonen«, murmelte Rick leise vor sich hin.
    Die Gründer blickten starr und unnahbar auf sie herab. Ihre Arme lagen seitlich am Körper an, ihre Füße standen auf Schildkrötenpanzern.
    Â»Schaut nur! Der alte Mann hat nicht gelogen«, sagte Rick nach einer Weile und kniete sich hin. Am Ende der Treppe hatte er drei von Staub bedeckte kleine Gegenstände entdeckt: drei winzige Schildkröten aus Elfenbein. Sie sahen aus wie die über der Tür der Höhle in Salton Cliff.
    Jason schluckte. Dann ließ er einen Blick nochmals durch den Raum schweifen. Als er ein paar Schritte weiterging, kam es ihm vor, als versinke er im Schnee, denn der Steinfußboden des Raums war mit einer zentimeterdicken Schicht Sand bedeckt. »Ich glaube, wir müssen zum Altar«, vermutete er.
    Das Licht der Öllampe tanzte über die Gesichter auf den Sarkophagdeckeln.
    Maruk folgte Jason. Sie hielt mit beiden Händen ihre Halskette umklammert, als wolle sie sich daran festhalten.
    Rick bildete den Schluss und sah sich immer wieder besorgt um. In dem unterirdischen Raum fühlte er sich nicht wohl. Er hatte das Gefühl, den Schlaf der Gründer zu stören.
    Der Weg zum Altar war lang. Jason, der schon die ganze Zeit versuchte darauf etwas zu entdecken, das wie eine Landkarte aussah, spürte plötzlich etwas auf seiner Schulter. Er blieb stehen. »Maruk, was ist los?«
    Â»Nichts, warum fragst du?«, erwiderte seine Freundin.
    Â»Wieso hast du mir den Arm auf die Schultern gelegt?«
    Â»Hab ich doch gar nicht.«
    Â»Wenn das auf meinen Schultern nicht dein Arm ist …«, sagte Jason betont langsam und sehr leise, »was ist es dann?«
    Â»Halt die Lampe mal höher. Ich kann nichts sehen«, erwiderte Maruk.
    Jason hob die Öllampe in die Höhe, bis ihr Licht auf seine linke Schulter fiel.
    Â»Oh nein!«, schrie Maruk. »Oh nein, Jason!«
    Langsam drehte Jason den Kopf zur Seite. Das, was auf seiner Schulter war, zischte und sah ihn mit zwei nussgroßen gelben Augen an. Eine Schlange.
    Mit äußerster Selbstbeherrschung gelang es Jason nicht zu schreien. Mit seiner freien Hand schlug er nach dem schuppigen Reptil. Es fiel zu Boden, zog sich zusammen und kroch schnell ins Dunkle zurück. »Uff … das war knapp!«, rief er erleichtert und leuchtet mit der Lampe den Boden des Zimmers ab.
    Maruk schrie abermals laut auf. Rick dagegen blieb wie gelähmt stehen.
    Ãœberall waren Schlangen: Sie ließen sich von der Decke fallen, krochen über den Sand am Fußboden, kamen hinter den Sarkophagen hervor und bildeten an manchen Stellen große Knäule. Manche bissen einander ohne erkennbaren Grund, andere versuchten möglichst rasch aus dem Lichtkreis der Lampe zu verschwinden.
    Â»Rick?«, flüsterte Jason. »Was sollen wir machen?«
    Eine Schlange, die sich von der Decke hatte fallen lassen, landete mit einem dumpfen Aufprall am Boden.
    Â»Rick?« Jason stand kalter Schweiß auf der Stirn.
    Â»Sei bitte still! Ich denke gerade nach.«
    Â»Könntest du bitte etwas schneller denken?«
    Maruk murmelte etwas.
    Â»Schlangen sind taub«, überlegte Rick halblaut und versuchte sich an alles zu erinnern, was er über sie gelesen hatte. »Was sie aufgeweckt hat, sind die Schwingungen.«
    Â»Dann

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