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Ulysses Moore - 03 - Das Haus der Spiegel

Ulysses Moore - 03 - Das Haus der Spiegel

Titel: Ulysses Moore - 03 - Das Haus der Spiegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierdomenico Baccalario
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könnten Sonnenkollektoren sein. Und möglicherweise dienen die Windräder auf dem Hügel dazu, Strom zu erzeugen.«
    In diesem Moment erklang vom Dach der leise Ruf eines Tiers, ein trauriges »Uh, uh, uh!«
    Â»Was ist das denn?« Julia horchte auf.
    Â»Keine Ahnung. Hört sich wie ein Vogel an.«
    Julia hatte keine Lust, noch länger herumzustehen, und huschte zwischen die Eisenpfosten. Ganz hinten war eine kleine Tür, die einen Spalt weit offen stand. Sie schlüpfte ins Haus und machte den anderen beiden Zeichen, ihr zu folgen.
    Jenseits der Tür befand sich ein sehr eigenartiger Saal. Er erinnerte an den Maschinenraum eines U-Boots. Wo auch immer sie hinschauten, sahen Rick, Julia und Jason Zahnräder, Kupferrohre, eiserne Gehäuse und kompliziert miteinander verbundene Geräte. Lediglich in der Mitte des Saals war ein schmaler Gang freigelassen worden.
    Â»Das hier müsste der Mechanismus sein, durch den sich das Haus drehen kann«, murmelte Rick.
    Â»So etwas habe ich noch nie gesehen«, flüsterte Jason aufgeregt.
    Die drei kamen zu einer Nische. Hier stand ein alter Schreibtisch neben Hebeln, die mit verschiedenen Räderwerken verbunden waren. Eine sehr einfache Schalttafel an der Wand schien das Haus, die Sonne und den Mond darzustellen. Pfeile zeigten die Richtung an, in die sich das Haus drehen ließ.
    Von der Schalttafel führten einige Rohre in eine Reihe von Wannen mit kaltem und warmem Wasser und verschwanden dann in der Wand.
    In dem Saal war es vollkommen still. Von außen drangen hin und wieder Gesprächsfetzen vom Vorplatz herein und ab und zu hörten sie das »Uh, uh, uh!«, das vom Dach zu kommen schien.
    Rick wischte den Staub von den Hebeln am Schreibtisch und versuchte zu erraten, wozu sie gedacht waren. »Vielleicht ist dies die Steuerung für das Warmwasser. Und die hier … hm, für die Energie, die von den Windrädern erzeugt wird?«
    Â»Aber es scheint alles verlassen zu sein. Vielleicht noch nicht seit Langem, aber eindeutig verlassen«, meinte Jason.
    Â»Mit den Hebeln und Zahnrädern beschäftigen wir uns später«, entschied Julia. »Wir sollten lieber zusehen, dass wir noch etwas von dem mitbekommen, was die da draußen besprechen.«
    Der einzige andere Ausgang aus dem Maschinensaal führte über eine Treppe und vermutlich ins Innere des Hauses.
    Die Tür war verspiegelt.
    Das Erste, was die drei hörten, als sie die Tür öffneten, war das Rauschen von Flügeln. Sie spürten die schnellen Bewegungen in dem staubigen dunklen Zimmer mehr, als dass sie sie sahen.
    Â»Uh, uh, uh!«, erklang es aus dem Schatten.
    Sie betraten ein heruntergekommenes Zimmer, in dem keine Möbel standen. Ein seltsamer, strenger Geruch stieg ihnen in die Nase. Durch Spalten an den Fenstern waren Efeuranken hineingewachsen und überwucherten die Wände. Diese waren nicht aus Stein, sondern aus Holzbrettern und hatten dort, wo früher Möbel gestanden hatten, hellere Flecken.
    Rick, Julia und Jason achteten darauf, nichts anzurühren. Sie gingen weiter und kamen in einen großen, halbmondförmigen Raum, in dem es noch stechender roch. Von hier aus konnten sie ganz deutlich hören, was auf dem Vorplatz gesprochen wurde.
    Sie bewegten sich sehr vorsichtig, denn es kam ihnen vor, als würden sie beobachtet.
    Julia blickte zur Decke hinauf und sah über einer Treppe, die nach oben führte, mehrere Reihen großer gelber Augen.
    Â»Uh, uh, uh! Uh, uh, uh!«, dröhnte es erneut aus dem Schatten.
    Â»Jason …«, flüsterte Julia. Aber ihr Bruder stand schon neben einem der Fenster, das auf den Vorplatz hinausging. Es war hoch und schmal und vor der zerbrochenen Scheibe war ein schmiedeeisernes Gitter angebracht worden. Überall am Boden lagen Scherben.
    Zwischen den beiden Fenstern war die Haustür, die gefährlich schief und nach außen geneigt in ihren Angeln hing.
    Wieder hörte Julia über sich ein Rauschen. Sie versuchte es nicht zu beachten und sah sich im Raum um.
    Auch hier hatte man offenbar alle Möbel entfernt. Nur der Kasten einer großen Kuckucksuhr war übrig geblieben, doch ihre Rädchen und Federn lagen am Boden verstreut. Außerdem stand da noch ein rundes Metalltischchen. In seine Platte war das Gesicht einer Eule eingraviert und sein geschmiedeter Fuß sah aus, als hätte man ihn aus drei überdimensionalen Vogelbeinen

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