Ulysses Moore - 03 - Das Haus der Spiegel
David Beckham.«
Leonard Minaxo verlagerte sein Gewicht von einem Bein aufs andere. Die Mole knarzte. Er wirkte bedrohlich, auch ohne dass er etwas sagte.
»Andererseits sind fünfzig Pfund nicht zu verachten«, sagte nach einer Weile der erste Fischer.
»Und schlieÃlich ist es dein Geld und du kannst damit machen, was du willst. Wir werfen die Netze mit den Gewichten aus und dann sehen wir mal, was wir so fangen«, erklärte der dritte Mann.
Leonard Minaxo schaute aufs Meer hinaus. »Sucht nach einem Schlüssel, nach einem sehr alten Schlüssel.«
Die Staubwolke, die das Motorrad aufwirbelte, war auch von Weitem gut zu sehen und machte es den dreien leicht, Oblivia und ihren Chauffeur zu verfolgen.
Der Schotterweg schlängelte sich einen sanft ansteigenden Hang hinauf, an dem gelbe Blumen und Disteln wuchsen.
Während der gesamten Verfolgungsjagd schwiegen Julia, Jason und Rick, um Kraft zu sparen. Als Erstes erreichten sie die Ãberreste eines Gartentors, das mitten im Nichts aufgestellt worden zu sein schien. Links und rechts davon standen zwei kleine, fast vollständig von Unkraut überwucherte Steinsäulen. Am oberen Rand waren sie mit Spiegelscherben verziert. Die beiden Flügel des Gartentors lagen im Gras, als wäre das Tor eingedrückt worden.
»Raupenketten«, stellte Rick fest, nachdem er die Spuren im Boden betrachtet hatte. »Hier ist vor Kurzem ein Bagger durchgefahren.«
Jason bückte sich, um sich die Abdrücke ebenfalls genauer anzusehen, während seine Schwester auf einer der Steinsäulen ein Messingschild entdeckt hatte.
»Sagt dir der Name etwas?«, fragte sie Rick.
»Nein«, musste er zugeben. »Aber wir werden herausfinden, was er bedeutet.«
Hinter dem Tor verlief der Schotterweg zwischen den Hängen zweier Hügel hindurch und verbreiterte sich zu einer Allee, zu deren beiden Seiten in regelmäÃigen Abständen schöne Laubbäume wuchsen. Die Allee beschrieb eine groÃzügig angelegte S-Kurve. Auf einer der beiden Hügelkuppen standen mehrere Windräder, deren lange Flügel sich gemächlich im leichten Wind drehten.
»Die Windräder machen echt komische Geräusche.« Jason schüttelte den Kopf.
Tatsächlich aber kam das laute Poltern nicht von der Hügelkuppe, sondern von einem Lastwagen, der hinter den dreien den Weg hinauffuhr.
»Schnell!«, rief Rick, als er ihn bemerkte. Sie schoben rasch die Räder von der StraÃe und versteckten sich im Gras hinter den ersten Alleebäumen.
Das Geräusch wurde immer lauter. Bald konnten sie den Lastwagen sehen. Er hatte verdunkelte Fensterscheiben und trug in groÃen Buchstaben die Aufschrift:
Abbruchunternehmen
Zyklop & Co.
Der Laster fuhr über die am Boden liegenden Gartentorflügel und immer weiter die Hügelkuppe hinauf, bis er verschwunden war.
»Wir müssen sehr vorsichtig sein«, flüsterte Jason. »Hier ist ja richtig was los«, wisperte Rick.
Sie lieÃen die Fahrräder liegen und schlichen dann im Schutz der Bäume den Hügel hinauf. Von der Kuppe aus sahen sie in der Ferne ein eigenartiges Haus, dessen Dach mit Spiegeln bedeckt war. Efeu hatte die Mauern überwuchert und vor jedem Fenster war ein kleiner schmiedeeiserner Balkon.
Je näher sie dem Gebäude kamen, desto deutlicher wurde, dass es sich in einem sehr schlechten Zustand befand, so als sei es seit Jahren unbewohnt: Manche Spiegel waren zerbrochen oder aus ihren Rahmen gefallen, die Balkone waren verrostet und das Efeu hätte schon längst zurückgeschnitten werden müssen.
Auf dem Vorplatz herrschte reges Treiben. Dennoch entdeckten die drei schnell das Motorrad, das Rick beinahe überfahren hätte. Es war am StraÃenrand abgestellt worden. Ein Stück weiter vorn stand ein riesiger Bagger mit einem langen Ausleger, an dem eine Kette mit einer Abrissbirne hing. Der Lastwagen, der zuletzt gekommen war, parkte quer vor dem Haus. Bei den Fahrzeugen standen vier Männer. Es waren groÃe, kräftige Kerle, deren enge T-Shirts die dicken Muskeln betonten. Alle vier trugen blaue Arbeitshosen und Schirmmützen, auf denen ein Auge abgebildet war.
Die Männer führten offenbar ein angeregtes Gespräch mit den beiden Motorradfahrern.
Jason, Julia und Rick krochen im Gras möglichst nahe ans Haus heran. Rick hatte recht gehabt. Die beiden Personen in den schwarzen Motorradanzügen
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