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Ulysses Moore – Das Labyrinth der Schatten

Ulysses Moore – Das Labyrinth der Schatten

Titel: Ulysses Moore – Das Labyrinth der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierdomenico Baccalario
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goldenen Staubs aufflog.
    »Entschuldigt bitte die Verzögerungen und all die Umstände. Aber es ist wirklich schon lange her, seit wir das letzte Mal jemanden aus Kilmore Cove gesehen haben«, brummelte er.
    »Das macht doch nichts«, erwiderte Jason. »Darf ich Ihnen ein paar Fragen stellen?«
    »Unter der Bedingung, dass ich dann ebenfalls eine stellen darf«, entgegnete Qwerty mit einem verschmitzten Lächeln.
    »Einverstanden. Ich hatte mich gefragt, ob unter den Anwesenden auch jemand aus Atlantis ist.«
    Der kleine Mann schmunzelte. »Jemand aus Atlantis? Seht ihr hier vielleicht irgendwo einen Wal?«
    »Und ein Erbauer von Türen?«
    »Nein, natürlich nicht!«, antwortete Qwerty ungeduldig.
    »Und Sie? Aus welchem Ort kommen Sie?«, fragte Jason weiter.
    »Ich lebe hier«, antwortete der kleine Mann und zeigte stolz auf das Revers seines Jacketts, an dem ein Abzeichen befestigt war, das einen Stierkopf und eine zweischneidige Axt zeigte.
    »Ach, natürlich!«, rief Jason aus und schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn. »Ihr seid die Bewohner des Labyrinths! Das selbstverständlich …«
    »… ein erträumter Ort ist«, ergänzte Anita.
    Qwerty steckte sein Taschentuch wieder ein. »Nun ja, wenn ihr mich nicht mehr braucht …« Er schickte sich an zu gehen, blieb dann aber zögernd stehen. Schließlich fragte er, ohne sich umzudrehen: »Funktionieren sie noch?«
    »Bitte, was meinen Sie?«
    »Zwingt mich nicht, die Frage zu wiederholen.« Qwerty sah sie erwartungsvoll an.
    Jason hielt seinem Blick stand und lächelte. »Ja, sie funktionieren noch. Aber sagen Sie es bitte niemandem, in Ordnung?«
    Auf dem Gesicht des kleinen Mannes breitete sich ein Leuchten aus. »Ich wusste es! Ich war mir so sicher!« Er sah sich um und fügte dann atemlos hinzu: »Ich hätte jedenfalls dafür gestimmt, dass sie erhalten bleiben sollen.«
    Dann lief er schnell die Stufen hinunter.
    Leicht verunsichert setzten sich Anita und Jason auf die ihnen zugewiesenen Plätze. Jason holte die beiden schwarzen Steine aus der Tasche, die er von dem Flusstal mitgenommen hatte, legte sie vor sich hin und betrachtete sie eine Weile nachdenklich.
    Er befand sich mitten im Herzen des Systems der erträumten Orte, das er und seine Freunde durch die Türen zur Zeit zu erkunden begonnen hatten. Bis jetzt waren sie nur gereist, um nach dem Ersten Schlüssel zu suchen und um herauszubekommen, wer sich hinter dem Namen Ulysses Moore verbarg. Nun aber bot sich ihm die Möglichkeit, den Grund für die Existenz der Türen und dieser ganzen unglaublichen Parallelwelt zu erfahren.
    Jason war furchtbar aufgeregt, aber er zwang sich, erst einmal durchzuatmen. Um sich zu beruhigen, schaute er sich um. Jetzt erst fiel ihm auf, dass der Raum und seine Möbel ziemlich abgenutzt und vernachlässigt wirkten. Viele Sitze waren beschädigt und von einer so dicken Staubschicht bedeckt, dass anzunehmen war, dass schon lange niemand mehr auf ihnen Platz genommen hatte. Teile des Amphitheaters waren eingestürzt, und eigentlich sah es aus, als sei es schon vor Jahrhunderten sich selbst überlassen worden. Und weil im Verhältnis zur Größe des Raums im Grunde nicht sehr viele Menschen anwesend waren, wirkte die Versammlung sehr schlecht besucht. Alles in allem entstand insgesamt der Eindruck, dass die geplante Zusammenkunft vollkommen bedeutungslos war.
    Jason schüttelte den Kopf. Eigentlich war das alles ziemlich enttäuschend.
    Anita hatte währenddessen versucht, über Morice Moreaus Notizbuch mit jemandem in Kontakt zu treten. Aber offenbar hatte es gerade niemand aufgeschlagen und nach einer Weile gab sie auf und klappte das Büchlein gähnend zu. »Ich bin todmüde«, sagte sie.
    Jason jedoch lehnte sich in seinem Stuhl zurück. »Wir können doch nicht einfach hier sitzen bleiben und nichts tun.«
    »Und was schlägst du stattdessen vor?«
    »Wir gehen hinüber zu Zephir und fragen auf dem Weg zu ihm ein bisschen herum und versuchen dabei vielleicht auch herauszufinden, wie man hier wieder rauskommt.«
    »Wir könnten der Dame aus Guam folgen … und dann rufen wir meine Eltern vom anderen Ende der Welt aus an«, meinte Anita im Scherz.
    Jason fielen viel zu viele Dinge ein, die er machen wollte. Und am besten alle gleichzeitig. Während er noch hektisch überlegte, womit er denn jetzt nun anfangen sollte, entdeckte Anita, dass unter der Tischplatte vor ihren Sitzen eine kleine Schublade angebracht war.
    Ohne nachzudenken, zog sie sie auf und

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