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Ulysses Moore – Das Labyrinth der Schatten

Ulysses Moore – Das Labyrinth der Schatten

Titel: Ulysses Moore – Das Labyrinth der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierdomenico Baccalario
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an.«
    »Und das ist es auch! Wir haben fantastische Tiere und eine üppige Vegetation.«
    »Genau wie ich gedacht hatte!«, jubelte Qwerty in diesem Augenblick. »Ich habe hier kein Arcadia.«
    »Wie bitte?«, fragte Anita verwirrt.
    »Im Register gibt es gar kein Arcadia«, erwiderte Qwerty triumphierend. »Deswegen konnte ich mich auch nicht daran erinnern! In Griechenland gibt es ein Arcadia, aber dort, wo ihr herkommt, in den Pyrenäen … Leider nichts!«
    »Aber was ist das denn für ein Register, von dem Sie da sprechen?«
    »Das der gesetzlich anerkannten erträumten Länder«, erklärte Qwerty in einem Ton, als sei das selbstverständlich.
    »Soll das heißen, dass es ein Register der Traumländer gibt?«, fragte Jason.
    »Aber ja, natürlich gibt es das. Wie könnten wir sonst die Mitglieder zu den Versammlungen einladen?«
    »Aber wir kommen doch direkt von dort«, versuchte Anita ihn von der Existenz Arcadias zu überzeugen. »Wir haben den Fluss überquert, wir haben das Rätsel mit den zwanzig Hinweisen gelöst, die richtige Tür aufgeschlossen und …«
    Nachdenklich begann der kleine Mann an einem Fingernagel herumzukauen. »Warte mal, warte mal … Ist dieses Arcadia denn noch bewohnt? Oder ist es zufällig eines dieser vergessenen Traumländer, die niemand mehr besucht?«
    »Also eigentlich lebt nur noch eine einzige Person dort.«
    »Eine einzige?«
    »Na ja, vielleicht sind im Augenblick vier Personen dort.«
    »Aha! Das ändert natürlich alles! Vier ist die Mindestzahl von Bewohnern, die erforderlich ist, um einen Eintrag ins Register zu beantragen. Natürlich muss auch alles überprüft werden. Jemand muss hin und Nachforschungen betreiben. Auf welchem Weg seid ihr hierhergekommen?«
    Anita und Jason zeigten zu Zephir hinüber, der sich immer noch bei der einen Tür mit den ihm ähnlich sehenden Wesen unterhielt. »Das müssten Sie ihn fragen.«
    Der kleine Qwerty stellte sich auf die Zehenspitzen, um sich einen besseren Überblick zu verschaffen. Dann meinte er: »In Ordnung, ich kümmere mich darum. Ganz leicht wird es nicht sein. Es muss ein Antrag gestellt werden, Genehmigungen müssen eingeholt werden, Inspektoren müssen beauftragt werden und so weiter, und so weiter. Vier Bewohner, sagt ihr …«
    »Immer diese komplizierte Bürokratie!«, seufzte die Dame. »Finden Sie diesen Papierkram denn nicht furchtbar lästig, Qwerty?«
    »Natürlich nicht, Madame. Es ist doch meine Arbeit. Und jetzt werde ich mich entfernen, wenn Sie erlauben, um Sitzplätze für diese jungen Leute zu finden.«
    Jason wollte ihn gerade darauf aufmerksam machen, dass so gut wie alle Sitzgelegenheiten im Raum nicht besetzt waren, doch Anita kam ihm zuvor und fragte: »Ist in Ihrem Register eigentlich Kilmore Cove eingetragen?«
    Der Mann sah sie erstaunt an und wirkte gleich darauf ein bisschen genervt. »Damit wir uns jetzt richtig verstehen: Kommt ihr aus Arcadia oder aus Kilmore Cove?«
    »Aus beiden, um ehrlich zu sein«, antwortete Jason. »Ich bin aus Kilmore Cove, während sie …«
    »Aha. Und ihr seid zusammen hergekommen?«
    »Genau«, antworteten Jason und Anita gleichzeitig.
    »Ich fürchte, das ist nicht ganz korrekt«, grummelte der kleine Bürokrat.
    »Ach, lieber Qwerty, das wird sicher nicht so schlimm sein«, beschwichtigte ihn die Dame.
    Besänftigt wandte sich Qwerty wieder seiner Maschine zu. »Kilmore Cove. Das schreibt sich …?«
    »So wie man es ausspricht. Mit dem lateinischen Alphabet.«
    »Das werden wir gleich haben …«
    Und während sich die Tasten seiner Maschine hoben und senkten, beklagte sich die Dame: »Es ist immer das Gleiche. Überall. Formulare, die ausgefüllt, und Register, die ergänzt werden müssen.«
    »Darf ich Sie fragen, wie Sie hergekommen sind?«, erkundigte sich Anita, um das Thema zu wechseln.
    »Ach, es war schrecklich, mein kleines Fräulein. Es war entsetzlich! Es war eine unendlich lange Reise. Ihr müsst wissen, dass wir auf unserer Insel nicht gerne reisen, nicht einmal, um unseren König zu besuchen. Und dann an einen Ort zu müssen, der so weit entfernt ist wie dieser! Es ist so mühsam, sich einen Weg durch die dichte Vegetation zu bahnen. Nur um dann in diesen feuchten Brunnen zu steigen … Das ist auch ein Grund dafür, warum wir nicht so gerne an den Versammlungen teilnehmen: Tagelang müssen wir durch die Finsternis wandern … Und jemand wie ich, der den klaren blauen Himmel so liebt …«
    »Kilmore Cove!«, rief Qwerty nun aus. »Ah, sehr gut!

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