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Ulysses Moore – Das Labyrinth der Schatten

Ulysses Moore – Das Labyrinth der Schatten

Titel: Ulysses Moore – Das Labyrinth der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierdomenico Baccalario
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beiden.
    »Äh … Ja, ich habe von ihm gehört. Alle im Ort haben von ihm gehört. Ich war sein Gärtner, bis zu seinem Tod«, erwiderte Nestor schnell.
    »Er ist gestorben?«
    »Oh ja, schon vor langer Zeit.«
    »Und seine Frau?«
    »Ebenfalls tot«, sagte Nestor und ballte hinter seinem Rücken die Hände zu Fäusten.
    »Aber das ist ja fantastisch!«, rief Voynich erleichtert.
    »Also, wollen wir über dieses Buch sprechen?«, meinte jetzt Mister Bloom. »Das Buch, Sie wissen schon … Über das wir uns gestern Abend unterhalten haben.«
    »Deshalb bin ich hier. Wie kann es sein, dass Sie ein Exemplar haben?«
    Black Vulcano hüstelte höflich. »Anstatt uns hier die Beine in den Bauch zu stehen, könnten wir darüber auch bei einer Tasse Tee und ein paar leckeren Teilchen plaudern. Was halten Sie davon?«
    »Das hört sich gut an«, antwortete Voynich.
    »Darf ich bei Ihnen mitfahren?«, fragte ihn Mr Bloom. »Meine Freunde fahren mit dem Motorrad und dem Beiwagen voraus.«
    »Mister White und Mister Black!«, platzte Black Vulcano heraus, sobald er sich in Nestors Beiwagen gezwängt hatte.
    »Bevor Bloom angefangen hat mit Voynich zu reden, habe ich befürchtet, dass die Sache furchtbar schief geht«, gestand Nestor.
    »Und jetzt?«
    »Jetzt denke ich, dass es funktionieren könnte.«
    »Weißt du, was? Ich auch«, stimmte Black zu.
    Nestor fuhr mit seinem Motorrad dem schwarzen Bentley auf der steilen Küstenstraße nach Kilmore Cove voraus. Hinter einer Kurve tauchte plötzlich die Bucht auf und man konnte sowohl den Leuchtturm auf der einen Seite als auch die Klippen mit der Villa Argo auf der anderen Seite sehen.
    Der Plan könnte tatsächlich funktionieren, dachte Nestor, während er vor der nächsten Kurve einen Gang herunterschaltete. Eigentlich war er ganz einfach: Sie würden zugeben, dass Moreaus Notizbuch, von dem sich zwei Exemplare in ihrem Besitz befanden, ein ganz besonderes Buch war. Und sie würden Voynich vorschlagen, ihm sein Exemplar abzukaufen. Sie würden auch mit einem hohen Preis einverstanden sein – Hauptsache, der Chef der Brandstifter würde einwilligen, es ihnen zu verkaufen.
    »Ich kenne diese Typen«, hatte Mr Bloom am Vorabend gesagt. »Wenn der Preis stimmt, verkaufen sie praktisch alles. Außerdem besteht die einzige Alternative für ihn darin, es zu verbrennen. Habe ich nicht recht?«
    Um die Bezahlung der geforderten Summe würde sich Black Vulcano kümmern, neuer Eigentümer des Newton-Vermögens, das von Mr Blooms Bank verwaltet wurde. Nachdem seine Tochter Oblivia verschwunden war und man annehmen musste, dass ein Wal sie verschluckt hatte, hatte Black Vulcano einen beträchtlichen Teil ihres Vermögens geerbt. Außer ihm und Miss Biggles, der Schwester ihrer Mutter, hatte Oblivia Newton keine Verwandten gehabt, und so war Black nun ein reicher Mann. Und dieser Reichtum hatte Mr Bloom auf eine Idee gebracht, die den zweiten Teil ihres Plans darstellen sollte.
    Warum sie das seltsame Buch überhaupt kaufen wollten, würde Voynich sicher irgendwann fragen. Und sie würden dann antworten: um ein Museum aufzubauen. Ein Museum, das Touristen an diesen so schwer erreichbaren Ort locken sollte.
    Genau das war der springende Punkt von Mr Blooms Plan: Wenn Voynich Geheimnisse aufspürte, um sie gemeinsam mit seinen Brandstiftern zu zerstören, dann war es einfach genial, ihm Geheimnisse anzubieten, die bereits andere zerstört hatten.
    Er hatte nach Kilmore Cove gesucht? Wenn er es nicht gefunden hätte, wäre der Drang weiterzusuchen bei ihm sicherlich zu einer fixen Idee geworden. Was also war besser, als ihn geradewegs nach Kilmore Cove zu führen und ihm zu zeigen, dass es ein vollkommen normales, alltägliches Städtchen war, in dem vielleicht ein paar Exzentriker lebten, aber auch viele Fischer und in dem es absolut nichts Geheimnisvolles gab?
    Und die mysteriöse Villa Argo? Und dieser Jason Covenant, der ihn über die Seiten des Fensterbuchs kontaktiert hatte?
    Wenn er danach fragen würde, könnte ihn Nestor kurz durch die Villa Argo führen. Das war möglich, weil ihre Besitzer tagsüber außer Haus arbeiteten. Zu Jason Covenant würde er sich dann noch irgendeine Geschichte einfallen lassen müssen.
    Und Ulysses Moores Großvater? Die Tatsache, dass er den Klub der Traumreisenden aufgelöst hatte, um den Klub der Brandstifter zu gründen?
    Na ja, das war genau der Grund, aus dem sich ein Exemplar des Fensterbuchs in der Villa Argo und ein zweites in London befand. Und

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