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Ulysses Moore – Das Labyrinth der Schatten

Ulysses Moore – Das Labyrinth der Schatten

Titel: Ulysses Moore – Das Labyrinth der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierdomenico Baccalario
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ein bisschen so wie in der guten alten Zeit ist.«
    »In der guten alten Zeit haben wir versucht, Störenfriede fernzuhalten«, entgegnete Black.
    »Ja, aber … Dass wir beide, du und ich, nach all diesen Jahren wieder hier stehen … Das kommt mir so wie früher vor. Auch wenn …«
    »Fändest du es besser, wenn Peter und die anderen auch hier wären?«
    »Am liebsten wäre mir, Leonard wäre hier«, meinte Nestor. »Einfach nur, damit er mir mal erklärt, warum in aller Welt er die Romanversion der Geschichte unseres Lebens mit meinem Namen auf dem Umschlag veröffentlichen lassen musste.«
    »Vielleicht einfach weil sich ›Leonard Minaxo‹ auf dem Umschlag nicht so gut gemacht hätte?«
    »Er hätte mich doch wenigstens fragen können.«
    Black Vulcano kicherte. »Er hätte dich nie dazu bringen können, deine Tagebücher rauszurücken.«
    »Und was soll ich von dem Übersetzer halten, der behauptet, hierher nach Kilmore Cove gekommen zu sein?«
    »Frag mich das nicht, denn ich weiß nicht, was ich darauf sagen soll!«
    »Ich frage dich das, weil sonst keiner da ist.«
    »Stimmt nicht. Mister Bloom ist auch noch hier. He, Mister Bloom, ist alles in Ordnung?«
    Anitas Vater zog noch einmal Hemd und Sakko zurecht. »Alles wunderbar.«
    Der alte Gärtner zertrat mit der Schuhspitze einen Zweig, der am Boden lag. »Hoffen wir, dass seine Idee wirklich gut ist.«
    »Wir hatten neue Ideen bitter nötig, Nestor«, meinte Black.
    Nestor wartete darauf, dass der Freund fortfuhr.
    »Und weil wir jetzt in einem neuen Jahrtausend leben und Ideen allein auch nicht mehr reichen, haben wir jemanden gebraucht, der in einer Bank arbeitet. Ohne Banken kann man heutzutage gar nichts mehr ausrichten, mein Alter.«
    Diese Bemerkung verschlechterte Nestors Laune nur. Banken. Geld. Es hätte nur noch gefehlt, dass Black auch noch Fernsehen, Computer und all die anderen Errungenschaften der modernen Welt gelobt hätte. So, als ob er vergessen hätte, warum Nestor, Penelope und ihre Freunde all die Jahre versucht hatten, das alles von Kilmore Cove fernzuhalten.
    Und jetzt kam der gefürchtetste aller Eindringlinge inmitten einer stinkenden Wolke von Benzinabgasen in ihr Städtchen, und sie standen hier, um ihn willkommen zu heißen. »Ich weiß nicht, irgendwie überzeugt mich diese Strategie nicht. Sie erinnert mich an das Holzpferd, das sich die Trojaner nach Hause geholt haben. Und am nächsten Tag mussten sie feststellen, dass es voller Feinde gewesen war.«
    »Es ist ein Bentley«, sagte Black Vulcano.
    »Wie bitte?«
    »Es ist kein Holzpferd«, erwiderte der Lokomotivführer und zeigte auf das näher kommende Auto. »Es ist ein schwarzer Bentley.«
    Das glänzende Auto blieb an der Kreuzung stehen. Der Chauffeur stieg aus, um eine der hinteren Türen zu öffnen, und ein sehr kleiner, älterer Mann mit einem schmalen Gesicht und runden Augen kam zum Vorschein.
    Nestor war so überrascht, dass er beinahe laut losgelacht hätte. War das ihr erbitterter Feind? Der Chef jener Brandstifter, die sie als ungeheure Bedrohung angesehen hatten?
    Mr Bloom reagierte wesentlich diplomatischer und ging dem fremden Mann sofort entgegen. »Mister Voynich, nehme ich an«, begrüßte er ihn freundlich und schüttelte ihm die Hand. »Sehr erfreut, Sie kennenzulernen. Ich heiße …«
    Sag es nicht!, dachte Nestor. Sag ihm nicht deinen richtigen Namen.
    »… Bolton«, sagte Mr Bloom in diesem Augenblick.
    »Sehr angenehm, Mister Bolton«, erwiderte Voynich steif. Dann schaute er zu Nestor und Black Vulcano hinüber.
    »Ach ja, das sind zwei gute Freunde von mir, beide kommen hier aus dem Ort«, stellte Mister Bloom sie vor. »Mister Black und Mister … White. Nestor White.«
    Mister Black und Mister White, dachte Nestor und verbiss sich ein Grinsen. Da wird er nie drauf reinfallen. So bescheuert kann er gar nicht sein.
    »Wenn Sie einverstanden sind, würden die beiden uns gerne bei unserer Besichtigung des Städtchens begleiten. Kilmore Cove liegt genau hier unterhalb von uns am Meer. Kennen Sie es schon?«
    Durch Voynichs ganzen Körper schien ein Zittern zu gehen. »Sie können sich gar nicht vorstellen, wie lange ich danach gesucht habe!«, gestand er. »Also existiert Kilmore Cove doch!«
    »Natürlich existiert es!«, rief Mr Bloom aus. »Sehen Sie, ich kenne es kaum, während diese beiden Herren ihr ganzes Leben hier verbracht haben.«
    »Haben Sie denn jemals etwas von einem gewissen Ulysses Moore gehört?«, fragte Voynich die

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