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Ulysses Moore – Das Labyrinth der Schatten

Ulysses Moore – Das Labyrinth der Schatten

Titel: Ulysses Moore – Das Labyrinth der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierdomenico Baccalario
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wach. Die Albträume der letzten Nacht beschäftigten sie so sehr, dass sie sich kaum erinnern konnte, was am letzten Abend passiert war.
    Nach und nach fiel es ihr wieder ein.
    Sie hatte über die Seiten des Notizbuchs mit Rick gesprochen. Sie hatten sehr lange miteinander geredet. Und jetzt ging es ihr wieder schlecht. Sie fühlte sich schwach und ihr war furchtbar heiß.
    Während ihre Mutter durch den Raum auf das Bett zuging, ließ Julia noch schnell das Notizbuch unter dem Kissen verschwinden. Dann drehte sie sich zu ihrer Mutter um und meinte: »Nein, ich fürchte, ich kann nicht.«
    Ihre Mutter legte ihr eine Hand auf die Stirn. »Das fühlt sich ganz so an, als hättest du wieder Fieber.«
    »Meinst du wirklich?«
    Das Herzklopfen, die Angst und ihre Sorge um Jason waren verschwunden. Sie spürte nichts mehr davon, nur noch diese furchtbare Hitze. Ihr brach der Schweiß aus.
    »Dich hat es wirklich schlimm erwischt, Kleines.« Ihre Mutter strich ihr die Decke glatt. »Bleib heute lieber zu Hause. Du kannst ja auch runtergehen, ins Wohnzimmer, und dort ein Buch lesen. Aber geh bitte nicht raus.«
    »In Ordnung, Mama.«
    »Vielleicht wäre es besser, ich würde heute bei dir zu Hause bleiben.«
    Julia dachte an all das, was sie sich für heute vorgenommen hatte. Sie hatte Nestor, Black, Mr Bloom und Voynich während ihres Aufenthalts unten im Ort beschatten und dafür sorgen wollen, dass sich ihnen niemand näherte. Aber so, wie sie sich jetzt fühlte …
    »Das brauchst du nicht. Ich komme schon klar.«
    Ihre Mutter lächelte. »Aber ich würde lieber hier bei dir bleiben, als runter in den Ort zu fahren.«
    Julia erwiderte das Lächeln. »Nein, Mama, wirklich nicht. Du brauchst dir um mich keine Sorgen zu machen.« Wenn ihre Mutter zu Hause blieb, würde sie weder Nestors Geheimmittel einnehmen noch die Villa Argo verlassen können.
    »Wie spät ist es eigentlich?«, fragte sie und ihre Mutter sagte es ihr.
    Sobald ihre Mutter den Raum verlassen hatte, stand Julia auf und suchte die Sachen von gestern zusammen. Es war schon viel zu spät! Kurz vor neun! Sie würde das Treffen mit Voynich verpassen!
    Sie zog sich hastig an und ihr wurde schwindelig dabei. Was machen wohl gerade die anderen?, fragte sie sich. Sie öffnete das Fenster und die Fensterläden, um zu Nestors Gärtnerhaus hinüberzusehen. Dabei entdeckte sie, dass zwischen den Streben eines Fensterladens ein zusammengefalteter Zettel steckte. Wie mochte er bloß dahin gekommen sein? Konnte der Wind ihn hinaufgeweht haben?
    Julia beugte sich aus dem Fenster und sah nach links, zu den Klippen und dem Meer hin, und dann nach rechts, zu dem großen Ahorn, dessen Äste zu den Fenstern und bis hinauf zum Dach reichten. Sie nahm den Zettel, faltete ihn auseinander und war, nachdem sie ihn gelesen hatte, ratloser als vorher.
    Auf dem Zettel stand:
    Du bist wunderschön.
    Wer konnte so etwas Albernes geschrieben haben? Ob Rick zurückgekommen war? Aber das war nicht seine Schrift und außerdem hätte er nie so etwas geschrieben. Tommaso? Das war ebenso unwahrscheinlich. Aber wer kam denn dann noch infrage?
    »Das hat mir gerade noch gefehlt«, murmelte Julia. »Ein heimlicher Verehrer.«
    Endlich sah sie zu Nestors Gärtnerhaus hinunter. Es sah verlassen aus, und soweit sie sehen konnte, war das Motorrad aus der Garage verschwunden. Was, wenn sie schon alle weg waren? Warum hatten sie sie nicht geweckt?
    Und was war mit Tommaso? Und mit Rick? Und mit Jason?
    Jedenfalls war jemand bis zu ihrem Fenster hochgeklettert. Und … und …
    Julia hatte Mühe, klar zu denken. Sie verschränkte ihre Arme auf dem Fensterbrett und legte den Kopf darauf. Der heftige Wind blies ihr ins Gesicht.
    Und sie hatte eine Idee.

Kapitel 24
Das Empfangskomitee
    »Er kommt«, verkündete Black Vulcano und ließ sein Fernglas sinken.
    »Bist du sicher?«, fragte Nestor.
    »Es ist fünf Minuten vor neun. Und das dahinten, das schwarze Auto, ist ein sündteurer Luxusschlitten«, sagte der Lokomotivführer. »Ich glaube nicht, dass hier noch jemand anders mit so einem Auto unterwegs ist.«
    Nestor seufzte. Er drehte sich zu Mr Bloom um, der ihm den hochgereckten Daumen zeigte, um das Zeichen dafür zu geben, dass er bereit sei. Nestor sah wieder auf die Straße. Der glänzende schwarze Punkt wurde größer. Malarius Voynich näherte sich der Kreuzung beim Hof der Bannows.
    »Woran denkst du?«, fragte ihn Black Vulcano, der schon ahnte, was Nestor gerade durch den Kopf ging.
    »Dass es

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