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Ulysses

Ulysses

Titel: Ulysses Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Joyce
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zählte erneut dicke Birnen und errötende Pfirsiche.
    Blazes Boylan blickte mit größerem Wohlgefallen in ihre Bluse, den Stengel der roten Blume zwischen seinen lächelnden Zähnen.
    - Darf ich vielleicht mal ein Wort mit Ihrem Telefon reden, Fräuleinchen? fragte er spitzbübisch.
    - Ma! sagte Almidano Artifoni.
    Er blickte über Stephens Schulter auf Goldsmiths knorrigen Hinterkopf.
    Zwei Wagenvoll Touristen kamen langsam vorüber, ihre Frauen vorn sitzend, die Hände frank an den Griffen. Bleiche Gesichter. Männerarme frank um ihre verkümmerten Gestalten. Sie sahen vom Trinity zur blind besäulten Halle der Bank von Irland hinüber, wo Tauben ruckediguuuhten.
    - Anch’io ho avuto di queste idee , sagte Almidano Artifoni, quand’ero giovine come Lei. Eppoi mi sono convinto che il mondo è una bestia. È peccato. Perchè la sua voce…sarebbe un cespite di rendita, via. Invece, Lei si sacrifica .
    - Sacrifizio incruento , sagte Stephen lächelnd und ließ sacht seinen Eschenstock in langsamem Schwingschwang auf seinem Mittelpunkt schaukeln.
    - Speriamo , sagte das runde moustachierte Gesicht vergnügt. Ma, dia retta a me. Ci rifletta .
    Neben der strengen Halt gebietenden Steinhand Grattans lud eine Inchicore-Trambahn versprengte Highland-Soldaten einer Kapelle aus.
    - Ci rifletterò , sagte Stephen, an dem soliden Hosenbein niederblickend.
    - Ma, sul serio, eh? sagte Almidano Artifoni.
    Seine schwere Hand nahm die Stephens mit festem Griff. Menschliche Augen. Sie blickten einen Moment lang neugierig und wandten sich dann rasch einer Dalkey-Trambahn zu.
    - Eccolo , sagte Almidano Artifoni in freundlicher Hast. Venga a trovarmi e ci pensi. Addio, caro.
    - Arrivederla, maestro , sagte Stephen und zog den Hut, als seine Hand wieder freigegeben war. E  grazie .
    - Di che? sagte Almidano Artifoni. Scusi, eh? Tante belle cose!
    Almidano Artifoni hielt einen Taktstock aus gerollter Musik wie ein Signal in die Höhe und trottete auf stämmigen Hosen hinter der Dalkey-Straßenbahn her. Umsonst trottete er, umsonst signalisierend inmitten der Rotte von barknieigen Schotten, die Musikgeräte durch Trinity-Tore schmuggelten.
    Miss Dunne verbarg das aus der Capel Street Library entliehene Exemplar der Frau in Weiß tief hinten in ihrer Schublade und spannte ein Blatt prunkendes Briefpapier in ihre Schreibmaschine.
    Zuviel Geheimniskrämerei darin. Liebt er die nun eigentlich, Marion? Umtauschen und dafür noch eins von Mary Cecil Haye nehmen.
    Die Scheibe schoß die Nut herunter, schwabbelte ein Weilchen, blieb stehen und beäugelte sie: sechs.
    Miss Dunne ließ die Tasten klappern:
    - 16. Juni 1904.
    Fünf weißbezylinderte Plakatträger zwischen Monypenys Ecke und dem Grundstein, auf dem Wolfe Tones Standbild nicht stand, aalten sich, ihr H. E. L. Y.’S umwendend, und trotteten den Weg zurück, den sie gekommen waren.
    Dann starrte sie das große Plakat von Marie Kendall an, der bezaubernden Soubrette, und kritzelte, verdrossen hingelehnt, auf den Notizblock Sechzehnen und große Esse. Senfiges Haar und schmierige Backen. Sieht doch gar nicht hübsch aus, die, oder? Also wie die ihr bißchen Rock hochhebt. Möchte wohl wissen, ob der Junge bei der Kapelle ist heute abend. Wenn ich die Schneiderin so weit kriegte, mir einen Ziehharmonikarock zu machen wie Susy Nagle ihren. Die sehn doch dufte aus. Shannon und die ganzen Lackel vom Ruderklub, hat sie bloß so angestarrt, in einer Tour. Hoffentlichhoffentlich behält der mich nicht bis sieben noch hier.
    Das Telefon klingelte rüde neben ihrem Ohr.
    - Hallo. Ja, Sir. Nein, Sir. Ja, Sir. Ich werde nach fünf bei ihnen anrufen. Nur die beiden, Sir, nach Belfast und Liverpool. Wird gemacht, Sir. Dann kann ich nach sechs also gehen, wenn Sie noch nicht zurück sind. Um viertel nach. Ja, Sir. Siebenzwanzig sechs. Ich werd’s ihm sagen. Ja: eins, sieben, sechs.
    Sie kritzelte drei Zahlen auf einen Umschlag.
    - Mr. Boylan! Hallo! Dieser Herr vom Sport war vorhin da und fragte nach Ihnen. Mr. Lenehan, ja.
    Er sagte, er wollte um vier im Ormond sein. Nein, Sir. Ja, Sir. Ich rufe nach fünf dann bei ihnen an.
    Zwei rosa Gesichter wandten sich im Flackerlicht der winzigen Fackel.
    - Wer ist denn da? fragte Ned Lambert. Crotty?
    - Ringabella und Crosshaven, erwiderte eine Stimme, nach Halt tastend.
    - Hallo, Jack, bist du es? sagte Ned Lambert und hob grüßend seine biegsame Latte inmitten der flackernden Bögen. Komm nur. Aber paß auf, wo du hintrittst.
    Das

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