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Ulysses

Ulysses

Titel: Ulysses Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Joyce
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stadtauswärts fahrende Trambahn, denn er liebte es nicht, den schmutzigen Weg an Mud Island vorbei zu Fuß zurückzulegen.
    Pater Conmee saß in einer Ecke des Trambahnwagens, einen blauen Fahrschein achtsam in die Knöpföffnung eines plumpen Glacéhandschuhs gesteckt, während vier Schilling, ein Sixpence und fünf Pennies aus seiner anderen plumpen Handschuhhand in seine Börse rutschten. Als er an der Ivy Church vorüberfuhr, bedachte er den Umstand, daß der Kontrolleur seinen Rundgang ausgerechnet immer dann machte, wenn man den Fahrschein achtlos weggeworfen hatte. Die Feierlichkeit der Menschen, von denen der Wagen besetzt war, bedünkte Pater Conmee übertrieben groß für eine Reise so kurz und billig. Pater Conmee liebte ein heiteres Dekorum.
    Es war ein friedvoller Tag. Der Herr mit der Brille gegenüber von Pater Conmee hatte seine erklärenden Ausführungen beendet und blickte nieder. Seine Frau wohl, vermutete Pater Conmee.
    Ein winziges Gähnen öffnete den Mund der Frau des Herrn mit der Brille. Sie hob ihre kleine behandschuhte Faust, gähnte so sanft wie möglich, tipptappte sich mit der kleinen behandschuhten Faust auf den geöffneten Mund und lächelte winzig, süß.
    Pater Conmee nahm ihr Parfüm wahr in dem Wagen. Er nahm insgleichen wahr, daß der linkische Mann zu ihrer anderen Seite auf der Kante der Bank saß.
    An den Altarschranken brachte Pater Conmee die Hostie nur mit Schwierigkeit in den Mund des linkischen alten Mannes, der den Wackelkopf hatte.
    An der Annesley Bridge hielt die Straßenbahn an, und als sie eben weiterfahren wollte, stand plötzlich eine alte Frau von ihrem Platz auf, um auszusteigen. Der Schaffner zog die Klingelstrippe, um den Wagen für sie halten zu lassen. Sie stieg mit ihrem Korb und einem Marktnetz aus: und Pater Conmee sah zu, wie der Schaffner ihr und Netz und Korb hinunterhalf: und Pater Conmee dachte, daß sie, da sie fast über das Ende der Pennystrecke hinausgefahren, wohl eine von jenen guten Seelen war, denen man immer zweimal segne dich , mein Kind sagen mußte, zur Entlassung nach der Absolution, bete für mich . Aber sie hatten ja auch soviel Kummer im Leben, so viele Sorgen, die armen Geschöpfe.
    Von der Plakatwand grinste Mr. Eugene Stratton mit dicken Niggerlippen zu Pater Conmee herüber.
    Pater Conmee dachte an die Seelen der schwarzen und braunen und gelben Menschen und an seine Predigt über den heiligen Peter Claver S.J. und die afrikanische Mission und an die Ausbreitung des Glaubens und an die Millionen von schwarzen und braunen und gelben Seelen, die nicht die Wassertaufe empfangen hatten, wenn ihr letztes Stündlein nahte wie ein Dieb in der Nacht. Jenes Buch von dem belgischen Jesuiten, Le Nombre des Élus , dünkte ihn eine verständige Argumentation. Da gab es Millionen von menschlichen Seelen, von Gott geschaffen nach Seinem Eigenen Bilde, denen der Glaube noch nicht (D.V.) gebracht worden war. Aber sie waren doch Gottes Seelen, erschaffen von Gott. Es kam Pater Conmee jammerschade vor, daß sie alle verloren sein sollten, eine Verschwendung, wenn man so sagen durfte.
    An der Haltestelle Howth Road stieg Pater Conmee aus, wurde vom Schaffner gegrüßt und grüßte seinerseits zurück.
    Die Malahide Road war still. Pater Conmee mochte sie, die Straße und ihren Namen. Es läuteten die Freudenglocken im fröhlichen Malahide. Lord Talbot de Malahide, unmittelbar erblicher Lordadmiral von Malahide und den angrenzenden Meeren. Dann kam der Ruf zu den Waffen, und sie war Mädchen, Weib und Witwe an einem Tag. Das waren noch Zeiten, jene alten Tage, loyale Zeiten in fidelen Stadtlanden, alte Zeiten in der Baronie.
    Pater Conmee dachte im Gehen an sein kleines Buch Alte Zeiten in der Baronie und an das Buch über Jesuitenhäuser, das sich vielleicht noch schreiben lassen würde, und an Mary Rochfort, Tochter von Lord Molesworth, erste Gräfin von Belvedere.
    Eine verdrossene Dame, nicht mehr jung, schritt einsam am Ufer des Lough Ennel dahin, Mary, erste Gräfin von Belvedere, verdrossen schritt sie durch den Abend, ohne Erschrecken, wenn ein Otter tauchte. Wer konnte die Wahrheit wissen? Nicht der eifersüchtige Lord Belvedere und nicht ihr Beichtvater, ob sie nicht vollendeten Ehebruch begangen, eiaculatio seminis inter vas naturale mulieris , mit ihres Gatten Bruder? Sie pflegte nur halb zu beichten, wenn sie nicht ganz gesündigt hatte, wie Frauen taten. Nur Gott wußte es und sie und er, ihres Gatten Bruder.
    Pater Conmee dachte an

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