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Ulysses

Ulysses

Titel: Ulysses Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Joyce
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das nicht annähernd fünfundsechzig Guineen wert war und plötzlich in der Dunkelheit ganz nahe zur augenscheinlichen Gewißheit wurde, so daß es wie ein neues Wesen wirkte, eine ganz andere Gruppierung von Knochen und sogar Fleisch, denn es war handgreiflich ein Vierbeiner, ein Hankenschüttler, ein Schwarzhintern, ein Schwanzschläger, ein Kopfhänger, der seinen Hinterfuß wacker voransetzte, während der Herr seiner Schöpfung auf dem Bock saß, mit seinen Gedanken beschäftigt. Aber so ein gutes armes Tier, er bedauerte, daß er kein Stückchen Zucker bei sich hatte, aber man konnte ja, wie er sich weise sagte, schwerlich auf jeden Notfall vorbereitet sein, der möglicher Weise eintreten mochte. Es war einfach ein großes dummes nervöses närrisches Pferd, das sich um nichts sonst auf der Welt scherte. Aber schon ein Hund, überlegte er, zum Beispiel dieser Köter bei Barney Kiernan, wäre, wenn er dieselbe Größe hätte, ein Graus zu schauen. Aber kein Tier im besonderen konnte etwas dazu, wenn es derart gebaut war wie etwa ein Kamel, das Schiff der Wüste, das Trauben zu Whisky destillierte in seinem Höcker. Neun Zehntel von ihnen allen konnte man in Käfige sperren oder abrichten, nichts ging über Menschenkunst, höchstens die Bienen; Wale mit einer Harpune, Haarpinne, der Alligator, kitzel ihm die Taille und er versteht den Spaß; für den Haushahn ein Kreidekreis; Tiger, mein Adlerauge. Diese passenden Überlegungen betreffs der Tiere auf dem Felde beschäftigten seinen Geist, der dadurch ein wenig abgelenkt von Stephens Worten wurde, während das Schiff der Straße sein Manöver ausführte und Stephen sich weiter verbreitete über die hochinteressanten alten…
    - Was wollte ich doch sagen? Ah, ja! Meine Frau, tat er kund, indem er sich gleich in medias res stürzte, würde es sich zum größten Vergnügen rechnen, Ihre Bekanntschaft zu machen, da sie Musik jeder Art ganz leidenschaftlich liebt.
    Er blickte in freundlicher Weise seitwärts in das Seitengesicht Stephens, der ganz das Ebenbild seiner Mutter war und ganz und gar nicht der übliche Lumpentyp, nach dem sie fraglos ein unbezweifelbares Verlangen hatten, da er vielleicht nicht in der Weise gebaut war.
    Angenommen jedoch, er besaß seines Vaters Talent, was er mehr als nur vermutete, so eröffnete das seinem Geist ganz neue Perspektiven, wie etwa Lady Fingalls Konzert zugunsten der Irischen Industrie am vergangenen Montag, und die Aristokratie im allgemeinen.
    Ganz erlesene Variationen beschrieb er jetzt, über eine Melodie Mein junges Leben hat ein End von Jans Pieter Sweelinck, einem Niederländer aus Amsterdam, wo die Meisjes herkommen. Eher mehr noch mochte er ein altes deutsches Lied von Johannes Jeep über die klare See und die Stimmen der Sirenen, der süßen Männermörderinnen, was Bloom ein wenig stutzen ließ: Von der Sirenen Listigkeit -  Tun die Poeten dichten.
    Diese Anfangstakte sang er und übersetzte sie extempore . Bloom sagte nickend, er verstehe vollkommen, und bat ihn, doch unter allen Umständen fortzufahren, was er auch tat.
    Eine phänomenal schöne Tenorstimme wie diese, die seltenste der Gaben, welche Bloom bereits beim allerersten Ton, den er herausbrachte, hoch schätzte, konnte leicht, wenn sie entsprechend in die Hände einer anerkannten Autorität für Stimmbildung wie etwa Barraclough kam und falls er obendrein gar noch Noten zu lesen vermochte, ihren eigenen Preis bestimmen, wo Baritone jetzt zehn auf einen Penny kamen, und ihrem glücklichen Besitzer in naher Zukunft ein entrée in vornehme Häuser in den besten Wohngegenden verschaffen, bei Finanzmagnaten aus der großen Geschäftswelt und gebildeten Leuten, wo er mit seinem Universitätsgrad B.A. (einer Riesenreklame in ihrer Art) und seinen feinen Gentleman-Manieren, was den guten Eindruck noch verstärken mußte, unfehlbar einen bedeutenden Erfolg erzielen würde, da er zudem ja mit Verstand gesegnet war, was man ebenfalls für den Zweck nutzen konnte, und mit anderen Erfordernissen, wenn nur seine Kleidung ordentlich in Stand gehalten wurde, damit er sich nur um so besser in die Gunst der Leute hineinschlängeln konnte, da er als jugendlicher Anfänger in den kniffligen schneiderischen Eleganzfragen der Gesellschaft ja kaum eine Ahnung davon hatte, wie eine so kleine Sache wie diese einem im Wege sein konnte. Es war tatsächlich nur eine Frage von Monaten, und leicht schon konnte er ihn im Geiste an ihren musikalischen und künstlerischen

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