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Ulysses

Ulysses

Titel: Ulysses Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Joyce
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conversaziones während der Festlichkeiten der Weihnachtszeit teilnehmen sehen, wo er dann vorzugsweise in den Taubenschlägen des schönen Geschlechts leicht Geflatter stiften und bei sensationslüsternen Damen einen großen Rummel hervorrufen würde, was, wie er zufällig wußte, durchaus schon in mehreren Fällen nachgewiesenermaßen vorgekommen war, ja tatsächlich hätte er selber, ohne daß er sich hier besonders herausstellen wollte, einmal die Möglichkeit gehabt, wenn ihm daran gelegen gewesen wäre, ganz leicht… Wozu sich natürlich noch die pekuniären Vorteile gesellten, die keineswegs zu verachten waren, zumal sie ja dann Hand in Hand gingen mit den Einkünften aus seiner erzieherischen Tätigkeit. Nicht, schaltete er in Klammern ein, daß er nun unbedingt um schnöden Gewinstes willen die lyrische Bühne als Lebenslaufbahn für einen längeren Zeitraum ergreifen sollte, aber ein Schritt in der nötigen Richtung war es immerhin, daran bestand kein Zweifel, und sowohl finanziell als auch geistig konnte es seiner Würde nicht im geringsten Abbruch tun, und oft ja erwies es sich als ungemein nützlich, einen Scheck überreicht zu bekommen, in einem dringend nötigen Augenblick, wenn jedes Bißchen eine Hilfe war. Im übrigen würde, obwohl der Geschmack letzthin in einigem Maße heruntergekommen war, originelle Musik dieser Art, so ganz anders als die konventionelle Tour, rasend schnell en vogue sein, da es sich ja für die Musikwelt Dublins entschieden um eine Novität handelte nach den ewigen abgedroschenen schmalzigen Tenorsoli, die dem vertrauensvollen Publikum von Ivan St. Austell und Hilton St. Just und ihrem genus omne zugemutet wurden. Jawohl, ohne jeden Schatten eines Zweifels, er war dazu imstande, wo er doch alle Karten in der Hand hielt, und er hatte eine glänzende Aussicht, sich einen Namen zu machen und einen hohen Platz in der Achtung der Stadt zu gewinnen, wo er eine schöne runde Summe verlangen und mit Vorverkauf ein großes Konzert für die Stammkunden des King-Street-Hauses geben konnte, vorausgesetzt, er fand einen Helfer und Förderer, wenn einer sich bereit fand, ihn sozusagen die Treppe hinaufzustoßen – ein großes Wenn allerdings – und zwar mit einigem Schwung, um dem unvermeidlichen Schlendrian zu begegnen, der einem allzu sehr gefeierten Mittelpunkt fideler Gesellen oftmals ein Bein stellte, und von dem anderen brauchte er ja kein Jota abzuziehen, da er ja, wo er ganz sein eigener Herr war, massenhaft Zeit haben würde, um in seinen freien Augenblicken die Literatur zu pflegen, falls es ihn danach gelüstete, das stand seiner Sängerkarriere durchaus nicht im Wege, und irgendwie nachteilig konnte es sich auch nicht auswirken, da es ja eine Sache war, die nur ihn ganz allein betraf. Tatsächlich, er hatte den Ball vor den Füßen, und das war auch der eigentliche Grund, weshalb der andere, der sich im Besitz einer bemerkenswert scharfen Nase befand und überall gleich den Braten roch, sich überhaupt so an ihn hängte.
    Der Gaul war gerade… und später, bei einer günstigen Gelegenheit, faßte er den Entschluß (das heißt, Bloom tat das), ohne sich irgendwie in seine Privatangelegenheiten mischen oder ins Fettnäpfchen treten zu wollen, ihm den Rat zu erteilen, seine Verbindung zu einem gewissen angehenden medizinischen Praktiker zu lösen, welcher, so hatte er bemerkt, dazu neigte, ihn zu verunglimpfen und sogar, bis zu einem gewissen Grade, unter irgendeinem heiteren Vorwand, wenn er nicht anwesend war, sich ernstlich gegen ihn auszusprechen, oder wie immer man das nennen wollte, was nach Blooms bescheidener Meinung auf diese Seite im Charakter eines Menschen ein schlechtes Seitenlicht warf – was durchaus kein Witz sein wollte.
    Das Pferd, welches nun sozusagen bis ans Ende seiner Laufbahn gelangt war, blieb stehen und entrichtete, hoch einen stolzen Federschwanz hebend, seinen Beitrag, indem es auf den Boden fallen ließ, was der Besen bald aufkehren und wegschleifen würde, nämlich drei dampfende Kotäpfel. Langsam, drei Mal, einen nach dem andern, aus voller Kruppe, ließ es sie ab. Und menschlich wartete der Fahrer, bis es (beziehungsweise er oder sie) zu Ende gekommen war damit, geduldig auf seinem Sichelwagen.
    Sachte bogen, Seite an Seite, Bloom, der aus dem contretemps Nutzen zog, und Stephen durch die Lücke in den Ketten, vom Pfosten getrennt, und schritten, indem sie einen Kotstreifen überstiegen, hinüber zur Lower Gardiner Street, wobei Stephen

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