Ulysses
beherzter, doch nicht laut das Ende der Ballade sang:
Und alle Schiffe brücken
Der Fahrer sagte kein einziges Wort, weder ein gutes noch ein böses noch ein gleichgültiges. Er sah bloß einfach den beiden Gestalten nach, während er dasaß auf seinem niedrigen Wagen, beide schwarz – der eine voll, der andere schlank – wie sie auf die Eisenbahnbrücke zugingen, von Pater Maher sieb trau’n zu lassen gemach . Während sie so dahinschritten, hielten sie zuzeiten an und schritten dann weiter und setzten ihr tête-à-tête fort (von dem er natürlich gänzlich ausgeschlossen war), über Sirenen, Feindinnen der Menschenvernunft, vermischt mit einer Anzahl anderer Themen derselben Kategorie, Usurpatoren, historische Fälle der Art, während der Mann auf dem kehrenden Schleifwagen, oder man könnte es auch ebenso gut auf dem karrenden Schlafwagen nennen, der jedenfalls auf keinen Fall zuhören konnte, weil sie zu weit weg waren, einfach dasaß auf seinem Sitz am Ende der Lower Gardiner Street und sah ihrem niedrigen Wagen nach .
17. Kapitel – Ithaka
Es ist etwa zwei Uhr in der Nacht. Bloom nimmt Stephen mit zu sich nach Hause. Bloom hat seinen Schlüssel vergessen. Er klettert durch ein Fenster ins Haus und schließt dem wartenden Stephen die Tür von innen auf. Bloom bietet Stephen an, in der Eccles Street 7 zu übernachten.
„Wurde der Vorschlag der Asylgewährung angenommen?“
„Er wurde prompt, unerklärlicherweise, auf liebenswürdige Art, mit Dank abgelehnt.“
Sie urinieren gemeinsam im Hof gegen den Zaun und Stephen geht. Bloom verrichtet noch die eine oder andere Handlung und geht dann zu Bett.
War das Kapitel, in dem Vater und Sohn – auf die Odyssee bezogen: Odysseus und Telemach – sich trafen, so greift „Ithaka“ die Episode auf, in der Odysseus sich seinem Sohn zu erkennen gibt. Die Themen dieses Kapitels sind entsprechend einerseits Erkennen und Erkenntnisprozesse, andererseits Vater-Sohn-Beziehungen. Die Handlung wird – mühsam und umständlich – in Form von pseudo-wissenschaftlichen Fragen und Antworten erzählt. Joyce greift dabei auf den Katechismus zurück. Diese Technik, durch die die Szenen eher aufgelöst als dargestellt werden, steht in ironischer Distanz zu dem warmen, freundschaftlichen Gefühl, das zwischen den beiden Männern entsteht. Dass Bloom seinen Schlüssel vergaß, klingt so:
Ort: Zuhause
Uhrzeit: 2 Uhr morgens
Organ: Skelett
Wissenschaft: Wissenschaft
Farbe: –
Symbol: Kometen
Technik: Katechismus (unpersönlich)
Korrespondenzen:
Eurymachus (der zweite Hauptfreier Penelopes): Boylan
Freier: Skrupel
Bow: Vernunft
War das Kapitel, in dem Vater und Sohn – auf die Odyssee bezogen: Odysseus und Telemach – sich trafen, so greift „Ithaka“ die Episode auf, in der Odysseus sich seinem Sohn zu erkennen gibt. Die Themen dieses Kapitels sind entsprechend einerseits Erkennen und Erkenntnisprozesse, andererseits Vater-Sohn-Beziehungen. Die Handlung wird – mühsam und umständlich – in Form von pseudo-wissenschaftlichen Fragen und Antworten erzählt. Joyce greift dabei auf den Katechismus zurück. Diese Technik, durch die die Szenen eher aufgelöst als dargestellt werden, steht in ironischer Distanz zu dem warmen, freundschaftlichen Gefühl, das zwischen den beiden Männern entsteht. Dass Bloom seinen Schlüssel vergaß, klingt so:
„Welche Handlung führte Bloom beim Eintreffen an ihrem Bestimmungsort aus?“
„Auf der Haustreppe der 4. der äquidifferenten ungeraden Nummern, Eccles Street Nummer 7, führte er mechanisch die Hand in die Gesäßtasche seiner Hose, um den Wohnungsschlüssel herauszuholen.“
„Befand dieser sich dort?“
„Er befand sich in der entsprechenden Tasche der Hose, welche er am vorvorangegangenen Tage getragen hatte.“
„Warum wurde er hierdurch doppelt zum Zorn gereizt?“
„Weil er vergessen hatte und weil ihm einfiel, daß er sich zweimal gemahnt hatte, nicht zu vergessen.“
„Welche Alternativen boten sich nunmehr dem vorsätzlich und (respektive) schlüssellosen Paar?“
„Rein oder Nichtrein. Klopfen oder Nichtklopfen.“
Die genaue Analyse der Situation als Fragespiel verweist ebenfalls auf das psychoanalytische Verfahren nach Sigmund Freud, bei dem eine – wie es ja Stephens psychischer Lage entspricht – fehlende Vaterfigur evoziert werden kann, indem der Psychoanalytiker in Form von Fragen und Antworten eine therapeutische Beziehung zu seinem Patienten aufbaut.
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