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Ulysses

Ulysses

Titel: Ulysses Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Joyce
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den Arm genommen haben. Er ist ein Mann von allerhöchster Moral, Magennis.
    Über mich gesprochen. Was hat er gesagt? Was hat er gesagt? Was hat er nur über mich gesagt?
    Nicht fragen.
    - Nein, danke, sagte Professor MacHugh, das Zigarettenetui zurseite winkend. Augenblick mal.
    Eins möchte ich doch sagen. Das schönste Beispiel oratorischer Kunst, das ich je vernahm, war eine Rede, die John F. Taylor vor der College Historical Society hielt. Richter Fitzgibbon, der jetzige Lord Oberrichter am Appellationsgericht, hatte gesprochen, und das zur Debatte stehende Thema war ein Essay (neu für jene Tage), der für die Wiederbelebung der irischen Sprache eintrat.
    Er wandte sich zu Myles Crawford und sagte:
    - Sie kennen ja Gerald Fitzgibbon. Also können Sie sich auch den Stil vorstellen, in dem er sich verbreitete.
    - Er sitzt mit Tim Healy, sagte J. J. O’Molloy, so geht das Gerücht, in der Trinity College Estates Commission.
    - Er sitzt bei einem süßen Ding im Kinderkleidchen, sagte Myles Crawford. Weiter. Was also?
    - Es war die Rede, wohlgemerkt, sagte der Professor, eines vollendeten Rhetors, voll höflicher Überheblichkeit, und er ergoß in zuchtvoller Diktion, ich will nicht sagen die Schalen seines Zorns, doch aber des stolzen Mannes Hohn über die neue Bewegung. Sie war nämlich damals noch neu, diese Bewegung. Wir waren schwach, darum nichts wert.
    Er schloß die langen dünnen Lippen für einen Augenblick, doch voll Eifer, im Mittelpunkt zu stehen, hob er eine gespreizte Hand zur Brille, und indem er mit zitterndem Daumen und Ringfinger leicht die schwarze Einfassung berührte, richtete er sie auf einen neuen Fokus ein.
    Impromptu.
    In prosaischem Ton wandte er sich an J. J. O’Molloy:
    - Taylor war, müssen Sie wissen, von einem Krankenlager dort hingekommen. Daß er seine Rede vorbereitet hatte, glaube ich nicht, denn es war nicht einmal ein einziger Stenograph im Saal. Sein dunkles hageres Gesicht war von einem zottigen Bart umwachsen. Er trug ein lockeres Halstuch, und insgesamt sah er (obwohl er’s nicht war) wie ein Sterbender aus.
    Er wandte den Blick nun jäh, wenn auch langsam, von J. J. O’Molloys Gesicht dem Stephens zu und senkte ihn dann jäh zu Boden, suchend. Sein ungeglänzter Leinenkragen erschien hinter seinem gebeugten Kopf, verschmutzt von seinem welkenden Haar. Immer noch suchend, sagte er:
    - Als Fitzgibbons Rede geendet hatte, erhob sich John F. Taylor, um darauf zu antworten. Soweit ich sie noch zusammenbringe, waren seine Worte kurz die folgenden.
    Er hob entschlossen den Kopf. Seine Augen bedachten sich ein weiteresmal. Geistloses Schalengetier schwamm in den großen Linsen hin und her, einen Ausweg suchend.
    Er begann:
    - Herr Präsident, meine Damen und Herren: Mit großer Bewunderung habe ich den Worten gelauscht, welche soeben von meinem verehrten Herrn Kollegen an die Jugend Irlands gerichtet wurden. Es war mir dabei, als sei ich in ein Land versetzt worden, weit fern dem unseren, in eine Zeit, weit fern von unsrer Zeit, als stünde ich auf einmal im alten Ägypten und lauschte der Rede eines Hohenpriesters jenes Landes, der zum noch jugendlichen Moses sprach .
    Seine Zuhörer hielten ihre Zigaretten in schwebender Ruhe, um zu lauschen, und der Rauch stieg in fragilen Stengeln empor, die Blüten trieben mit seiner Rede. Es wirble Rauch empor … Jetzt kommen noble Worte. Paß nur auf. Könntest du wohl selbst die Hand daran versuchen?
    - Und es war mir, als hörte ich die Stimme jenes ägyptischen Hohenpriesters und klänge darin ein wohlgemuter Ton aus Überheblichkeit gleichwie Stolz. Ich hörte seine Worte, und ihr Sinn, er ward mir offenbar .
    Von den Vätern.
    Es ward mir offenbar, daß gut sind jene Dinge, welche doch verderbt sind, welche weder wenn sie vollkommen gut, noch ohne daß sie’s wären, könnten verderbt werden. Ah, verflixt! Das ist der heilige Augustin.
    - Warum wollt ihr Juden nicht annehmen unsre Kultur, unsre Religion und unsre Sprache? Ihr seid ein Stamm von Hirten, von Nomaden; wir aber sind ein mächtig Volk. Ihr habt nicht Städte noch Reichtum: unsre Städte aber sind Bienenstöcke der Menschenart, und unsre Galeeren, Triremen und Quadriremen, beladen mit aller Art Handelsgut, furchen die Wasser der bekannten Welt. Ihr seid nur eben aufgetaucht erst aus den Urzuständen des Lebens: wir aber haben eine Literatur, eine Priesterschaft, eine äonenalte Geschichte und eine Verfassung .
    Der Nil.
    Kind, Mann, Bildnis.
    Am Nilufer knien die

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