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Um die Ecke gekusst

Titel: Um die Ecke gekusst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cabot Meg
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Sind all die anderen Mommys im Elternbeirat genauso versaut wie du? Wenn ja, muss am Kuchenstand beim Schulfest ja mächtig die Post abgehen.
    Zu deiner Information – das, was du vermutet hast, ist nicht passiert. Und wenn es so weitergeht, wird es wohl auch nie dazu kommen.
    Keine Ahnung, was mit diesem Mädchen los ist. Ich weiß ja, dass ich nicht gerade der Charme in Person bin, und keiner, der mich kennt, würde mich als klassischen Playboy bezeichnen − aber ein kompletter Blödmann bin ich auch nicht. Allerdings stehe ich jedes Mal wie einer da, wenn Mel in der Nähe ist – wahrscheinlich ist das die Strafe Gottes dafür, dass ich nahezu ununterbrochen lüge, seit ich sie kenne. Wie es aussieht, kriege ich noch nicht mal ein einfaches Abendessen auf die Reihe.
    Mein erster Versuch in dieser Richtung endete mit einer Pizza im Stehen (wobei sie für ihre auch noch selbst bezahlen musste). Der zweite Versuch ging noch viel mehr in die Hose: Wir haben den Großteil des Abends in einer Tierklinik verbracht. Und um noch einen draufzusetzen, hätte ich sie danach auf der Couch von Max Friedlanders Tante beinahe vergewaltigt, worauf sie in bester Schnulzenromantradition wie ein aufgeschrecktes Reh geflohen ist. Und ihr blieb wohl auch nichts anderes übrig, denn wenn ich darüber nachdenke … Ich muss wie ein hormonüberschüssiger Teenager mit abgelaufenem Haltbarkeitsdatum gewirkt haben.
    Peitscht es dich auf, dir meine romantischen Abenteuer anzuhören, Stacy? Spannst du vor Erregung schon die Zehen an, die du so lange nicht mehr zu Gesicht bekommen hast?
    Nach dem Vorfall auf der Couch hätte ich ihr um ein Haar alles gestanden. Und ich wünschte bei Gott, ich hätte es getan, denn seither ist es nur noch schlimmer geworden. Mit jedem Tag, den ich schweige, wird ihr Hass auf mich größer werden, wenn sie am Ende die Wahrheit herausfindet.
    Und sie wird sie herausfinden. Ich meine, irgendwann wird mich das Glück verlassen, und jemand, der Max Friedlander kennt, wird ihr sagen, dass ich nicht er bin, und sie wird es nicht verstehen, wenn ich es ihr zu erklären versuche, weil die ganze Situation so total albern und kindisch ist, und dann wird sie mich hassen, und das werde ich nicht überleben.
    Denn aus irgendeinem unerfindlichen Grund – ich kann mir beim besten Willen nicht erklären, aus welchem − verschmäht mich Mel nicht, wie jede Frau, die ihre fünf Sinne beisammenhat, es tun würde, sondern sie scheint mich tatsächlich zu mögen. Ich meine, wenn man bedenkt, was sie über mich weiß – besser gesagt, über Max Friedlander –, sollte man annehmen, dass sie mich aus tiefster Seele verabscheut.
    Aber nein, ganz im Gegenteil: Mel lacht über meine albernen Scherze, sie hört sich meine schwachsinnigen Geschichten an. Und offenbar erzählt sie ihren Freunden und Kollegen von mir, denn einige von ihnen wollten mich unbedingt kennen lernen, und wir haben sie im Fresche getroffen.
    Ich weiß genau, was du jetzt denkst. Du denkst: Wieso um alles in der Welt ist er nur hingegangen? Und ich kann dir noch nicht einmal sagen, weshalb ich das getan habe. Sie hat mich darum gebeten, als wir uns auf der Straße vor meinem Büro begegnet sind, wo sie wie aus heiterem Himmel aufgetaucht ist. Ich war so geschockt, sie zu sehen – ich hatte eine Heidenangst, jemand könnte »Mr. Trent« rufen –, dass ich offenbar wie erstarrt war, obwohl draußen fast 30 °C herrschten. Die Sonne schien, und überall war ein fürchterlicher Lärm und eine Hektik, und auf einmal stand sie da, mit diesem glänzenden Haar, das ihren Kopf wie ein Heiligenschein umgibt, und diesen riesigen blauen Augen. Ich glaube, ich hätte sogar Ja gesagt, wenn sie von mir verlangt hätte, Scherben aus ihrer Hand zu fressen.
    Und danach konnte ich keinen Rückzieher mehr machen, schließlich hatte ich zugesagt. Es ging einfach nicht. Also habe ich panisch versucht herauszufinden, ob Max irgendjemanden beim Journal kennt.
    Dann habe ich ihre Kollegen kennen gelernt, die allesamt ziemlich argwöhnisch waren, auch wenn sie Mel gegenüber so getan haben, als wäre alles bestens, weil sie sie unübersehbar heiß und innig lieben. Am Ende des Abends waren wir alle dicke Freunde.
    Aber nur, weil diese Frau, die Max kennt, nicht kommen konnte.
    Was ich natürlich erst erfahren habe, als ich hinkam und Mel

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