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Um die Ecke gekusst

Titel: Um die Ecke gekusst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cabot Meg
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auf zu jammern
    Du warst mir einen Gefallen schuldig, schon vergessen?
    Jedenfalls ist das Ganze nicht meine Schuld, sondern Vivicas. Offenbar hat sie deinem Mädchen eine Mail geschickt. Ich habe sie im »Gesendet«-Ordner gefunden. Willst du dir angucken, was drin steht? Ich muss sagen, dieses Ding ist ein perfektes Beispiel für die Unzulänglichkeit des öffentlichen Schulsystems:
    SIE KENNEN MICH NICHT, ABER MEIN NAME IST VIVICA, UND ICH FINDE, SIE SOLLTEN WISSEN, DASS DER MANN, DER DEN HUND VON MAX’ TANTE AUSFÜHRT, ÜBERHAUPT NICHT MAX IST – SONDERN JOHN, EIN FREUND VON MAX, DER IHM NOCH EINEN GEFALLEN SCHULDIG WAR, WEIL MAX IHN DAMALS RAUSGEBOXT HAT, ALS JOHN EINE ROTHAARIGE TÄNZERIN NAMENS HEIDI HEIRATEN WOLLTE. JOHN TUT NUR SO, ALS WÄRE ER MAX, WEIL MAX NICHT NACH NEW YORK KOMMEN UND DEN HUND SEINER TANTE GASSI FÜHREN KONNTE, WEIL ER HIER MIT MIR IN KEY WEST IST. ABER ER WOLLTE NICHT, DASS SEINE TANTE IHN FÜR RÜCKSICHTSLOS HÄLT, DESHALB HAT ER JOHN ÜBERREDET, FÜR IHN EINZUSPRINGEN.
    Und so geht das Gefasel immer weiter, bis zum Erbrechen, aber den unerfreulichen Rest will dich dir lieber ersparen.
    Du willst mir doch nicht allen Ernstes erzählen, dass du dich deswegen so aufregst. Ich bin derjenige, mit dem hier auf übelste Weise Schindluder getrieben wird. Wenn dieses Miststück von meiner Tante jemals aus dem Koma erwachen und das erfahren sollte, bin ich ein toter Mann. Jeder Cent, den sie besitzt, geht automatisch an den Tierschutzbund, wenn sie den Löffel abgibt. Und ich sehe nichts davon, so viel steht fest.
    Nicht dass es eine Rolle spielen würde. Höchste Zeit, dass ich mich um die ganze Sache kümmere, ein für allemal, so wie ich es von Anfang an hätte tun sollen.
    Tja, wer weiß, vielleicht siehst du mich schon früher wieder, als du denkst.
    Und was deine Drohung angeht, ich sei ein toter Mann, mein Freund, sage ich nur ein Wort: UNTERHALTSZAHLUNGEN . Dank meines Eingreifens bist du davon verschont geblieben, über Jahre und Jahre hinweg. Vielleicht denkst du darüber mal kurz nach.
    Max
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    Von: John Trent < [email protected] >
    An: Stacy Trent < [email protected] >
    Betreff: Es läuft im Moment …
    â€¦ nicht besonders gut, um deine Frage zu beantworten. Mel hat diese ganze Max-Friedlander-Geschichte herausgefunden, bevor ich Gelegenheit hatte, ihr alles zu erklären, und ist, gelinde gesagt, nicht gerade begeistert. Offen gestanden redet sie kein Wort mehr mit mir.
    Ich könnte wirklich einen guten Ratschlag gebrauchen, aber bei euch geht niemand ans Telefon.
    John
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    Von: [email protected]
    An: Mel Fuller < [email protected] >
    Betreff: Die Wahrheit
    Also gut. Du machst die Tür nicht auf. Du gehst nicht ans Telefon. ICH WEISS ABER, DASS DU DA BIST . Wenn dies die einzige Methode ist, wie ich zu dir durchdringen kann, dann versuche ich es eben auf diese Weise.
    Mel, ich hab Mist gebaut. Okay? Und zwar tierischen Mist. Ich weiß. Ich hätte dir von Anfang an die Wahrheit sagen müssen, habe es aber nicht getan. Ich kann dir nicht sagen, wie oft ich drauf und dran war − dir reinen Wein einzuschenken, meine ich. Tausend Mal. Eine Million Mal.
    Aber wann immer ich angefangen habe, wusste ich – und zwar so sicher wie das Amen in der Kirche –, dass du so reagieren würdest, wie du jetzt reagierst, und ich wollte das zwischen uns nicht kaputt machen. Denn, Mel, das zwischen uns ist etwas so Wunderbares. Willst du all das ernsthaft wegwerfen, nur weil ich einen dummen – na gut, einen riesigen dummen – Fehler gemacht habe?
    Ich habe dich nicht mit Absicht hinters Licht geführt. Na schön, das stimmt nicht ganz. Ich habe es getan, aber als ich damit angefangen habe, kannte ich dich noch gar nicht. Ich bekam diese Mail von Max, der nur eines wollte – die Nachbarin seiner Tante sollte glauben, dass er sich um ihre Angelegenheiten kümmert, während sie im Krankenhaus liegt –, und deshalb dachte ich, wieso nicht? Ich war Max einen Gefallen schuldig und fand, so könnte ich mich auf eine Weise erkenntlich zeigen, die mir nicht im Geringsten wehtut.
    Du kennst Max Friedlander nicht – den echten Max Friedlander, meine ich –, aber glaub mir, er ist kein Mensch, bei dem du etwas guthaben willst, denn du musst davon ausgehen, dass er die

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