Um Geld verhandeln: Gehalt, Honorar und Preis - So bekommen Sie, was Sie verdienen (German Edition)
falls Sie doch etwas herausholen möchten:
Leisten Sie Außergewöhnliches und sorgen Sie dafür, dass Ihre Leistungen überdurchschnittlich sind.
Seien Sie präsent und sichtbar.
Fordern Sie immer wieder und wieder Anerkennung für Ihre Leistungen in Form von Gehaltserhöhungen.
Bei Großkonzernen ist es im bestehenden Arbeitsverhältnis schwierig, große Sprünge zu machen. Deswegen ist Ihr Einstiegsgehalt in diesem Fall noch wichtiger! Sie kommen sonst nie wieder weg davon, zumindest nicht im gleichen Konzern. Eine Möglichkeit gibt es: Wechseln Sie den Bereich und führen Sie dort eine neue Verhandlung.
Unterbewusstsein
Wie vorher beschrieben, nimmt Ihr Unterbewusstsein eine Vielzahl von Dingen auf, die nicht sichtbar durch Ihr Hirn rattern. Kennen Sie das, wenn irgendetwas komisch ist und Sie können es nicht benennen? Sehen Sie im folgenden Beispiel, wie es Paul ergangen ist.
Paul, 32, freier Marketingmitarbeiter
Paul erzählte Folgendes: „Ich habe die Schwester meines ehemaligen Chefs getroffen und die hat mir einen dicken Marketingauftrag in Aussicht gestellt. Dafür müssen wir jetzt dringend eine Preisstrategie aufstellen.“ Das taten wir dann gemeinsam in der nächsten Coachingsitzung und berücksichtigten dabei mehrere Möglichkeiten, z. B. neben dem normalen Stundensatz Rabatt durch einen Rahmenvertrag über eine längere Zeit oder Projektpauschalpreise für einzelne Events. Während der gesamten Preisplanung hatte ich das Gefühl, dass Paul irgendetwas nicht aussprach. Er erzählte, dass er ein ungutes Gefühl habe. Er habe bereits in seinem früheren Jobleben mitbekommen, dass Zuverlässigkeit und Entscheidungsfreude nicht zu den Haupteigenschaften seiner zukünftigen Kundin zählten. Und er wisse nicht, ob er sich wirklich auf den Auftrag einlassen solle.
Die Zwickmühle, in der er sich befand, hatte mit seinem Sicherheitsbedürfnis zu tun. Er wollte so gerne eine feste Größe, die monatlich auf seinem Konto einging. Gleichzeitig hatte er Angst, zu viel zu investieren, wenn dabei nichts herauskommt. Er beschloss, große Vorsicht walten zu lassen und das Ganze erst mal langsam anzugehen. Tatsächlich stellte sich nach anfänglicher Begeisterung der Auftraggeberin drei Wochen später heraus, dass diese am liebsten hohe Qualität für einen Dumpingpreis wollte. Paul stellte noch einmal klar, zu welchem Preis er welche Leistung bringt. Der Auftrag wurde nichts, dafür hatte er jetzt wieder Kapazitäten, um sich um neue Aufträge zu kümmern.
Das zeigt uns, dass es wichtig ist, auf den Bauch zu hören. Gleich noch ein Beispiel dazu:
Uwe, 56, Personalberater
Uwe hatte bei einem Auftragnehmer, der ihm empfohlen wurde, von Anfang an ein ungutes Gefühl. Der Auftragnehmer bekam durch die Vermittlung von Uwe und seinem Mittelsmann einen Auftrag bei einem großen Konzern über eine beachtliche Summe. Er wollte aber die Provision, die bei Erhalt des Auftrags fällig war, nicht bezahlen. Diese Geschichte ging bis vor Gericht und endete dort glücklicherweise positiv für Uwe. Er ist jetzt vorsichtiger, hört mehr auf sein Gefühl und vereinbart mehr schriftlich.
Wenn Sie ein komisches Gefühl haben, hat das oft einen guten Grund. Ob dieser Grund noch zeitgemäß ist, das gilt es herauszufinden. Vertrauen Sie Ihrer Intuition. Und überprüfen Sie vor der nächsten Verhandlung, ob es zeitgemäße Einwände sind, die Ihr Unterbewusstsein vorbringt, oder ob Sie sich neu entscheiden können.
Ihr Unterbewusstsein – Hilfe oder Hindernis?
Setzen Sie als Erstes das Gefühlsgrummeln in Text um.
Welches Bedürfnis steckt dahinter?
Ist die Erfüllung des evtl. Bedürfnisses es wert, Ihr Gefühlsgrummeln zu übergehen?
Beruht Ihr Grummeln vielleicht auf einem alten Glaubenssatz, der nicht mehr zeitgemäß ist?
Überlegen Sie auch, ob Sie nicht schon tief in Ihrem Inneren eine Entscheidung getroffen haben, die Sie bewusst noch gar nicht wahrhaben wollen.
Diese Übung können Sie natürlich nicht nur vor der nächsten Geldverhandlung machen, sondern immer dann, wenn Ihr Unterbewusstsein zu Ihnen spricht. Hören Sie genau hin. Es spricht öfter mit Ihnen, als Sie meinen … Quälen Sie sich nicht zu sehr, das Unterbewusstsein ist halt unterbewusst und wir können uns gar nicht alles bewusst machen. Das Unterbewusstsein hat durchaus sein Gutes. Genießen Sie es.
Checkliste: So nutzen Sie die
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