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Um Haaresbreite

Um Haaresbreite

Titel: Um Haaresbreite Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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als ihre stummen Lippen die Worte »Verzeihe mir« hauchten.
    Die Schaufel kippte aufs neue, warf ihre Ladung Erde ab, und der Wagen war nicht mehr zu sehen.
    Endlich war der Graben völlig zugeschüttet, und der Motorlärm der Raupe verhallte in der Nacht.
    Erst dann wandte sich Charles Sarveux traurig um und entfernte sich.
78
    Der im Hügelland nordöstlich von Quebec City Hegende Flugplatz von Lac St. Joseph gehörte zu jenen der Royal Canadian Air Force, die infolge von Budgetkürzungen geschlossen worden waren. Die drei Kilometer lange Piste war für die Zivilluftfahrt gesperrt, diente jedoch noch dem Militär zu Übungszwecken und Notlandungen.
    Henri Villons Flugzeug stand vor einem rostigen Metallschuppen. Ein Treibstofflastwagen parkte daneben, und zwei Männer in Regenmänteln führten die Vorflugkontrolle durch.
    Charles Sarveux und Oberkommissar Finn standen schweigend im Büro des Schuppens vor dem schmutzigen Fenster und blickten hinaus. Der anfängliche Nieselregen war stärker geworden, und das Wasser tropfte aus vielen schadhaften Stellen durch das Schuppendach.
    Foss Gly lag bequem ausgestreckt auf einer Wolldecke. Er hatte die Hände hinter dem Kopf verschränkt und nahm keine Notiz von dem Wasser, das neben ihm auf den Zementboden spritzte. Er wirkte recht selbstgefällig, fast herablassend, wie er da lässig an die Decke starrte.
    Die Villon-Verkleidung war abgelegt, und er hatte wieder sein ursprüngliches Aussehen angenommen.
    Draußen sprang der Pilot von der Tragfläche und kam auf den Schuppen zu. Er steckte den Kopf in die Bürotür.
    »Wir sind bereit«, meldete er.
    Gly setzte sich auf. »Was haben Sie gefunden?«
    »Nichts. Wir haben alles nachgeprüft, sogar die Qualität des Treibstoffs und des Öls. Niemand hat daran herumgepfuscht.
    Alles ist in Ordnung.«
    »Gut, starten Sie die Motoren.«
    Der Pilot nickte und stapfte in den Re gen zurück.
    »Also, meine Herren«, sagte Gly, »dann will ich mich jetzt verabschieden.«
    Sarveux nickte Finn schweigend zu.
    Dieser stellte zwei große Koffer auf eine Werkbank und öffnete sie. »Dreißig Millionen in gebrauchten kanadischen Dollarnoten«, sagte Finn mit ausdruckslosem Gesicht.
    Gly zog eine Juwelierlupe aus seiner Tasche und prüfte ein paar Scheine genau. Nach fast zehn Minuten steckte er die Lupe in die Tasche zurück und schloß die Koffer.
    »Es war tatsächlich kein Witz, als Sie sagten, die Scheine seien benutzt. Die meisten sind so abgegriffen, daß man kaum noch die Zahlen lesen kann.«
    »Wir sind nur Ihren Anweisungen gefolgt«, erwiderte Finn.
    »Es war gar nicht so einfach, eine solche Menge abgenutzter Scheine in dieser kurzen Frist zu beschaffen. Sie werden jedoch feststellen, daß sie alle gültig sind.«
    Gly trat zu Sarveux und streckte ihm die Hand entgegen. »Es war nett, mit Ihnen ins Geschäft zu kommen, Herr Premierminister.«
    Sarveux ignorierte Glys Geste. »Ich bin nur froh, daß wir Ihren Betrug noch rechtzeitig entdeckt haben.«
    Gly zog achselzuckend die ausgestreckte Hand zurück. »Wer kann das schon sagen? Ich wäre vielleicht ein verdammt guter Präsident geworden, wahrscheinlich ein besserer als Villon.«
    »Zum Glück wurde nichts daraus«, sagte Sarveux. »Hätte Oberkommissar Finn nicht genau gewußt, wo Henri war, als Sie so unverschämt in mein Büro traten, dann wären Sie vielleicht nie geschnappt worden. Ich bedaure nur, Sie nicht dem Henker überantworten zu können.«
    »Ein guter Grund, mich abzusichern«, sagte Gly verächtlich.
    »Ich habe ein Tagebuch meiner Tätigkeit im Auftrag der Free Quebec Society, Tonbandaufnahmen meiner Gespräche mit Villon, Videokassetten von Ihrer Frau in den wildesten Posen mit Ihrem Innenminister. Das Zeug für einen wirklich großen Skandal. Das alles gegen mein Leben halte ich für einen fairen Tausch.«
    »Wann bekomme ich es?« fragte Sarveux.
    »Ich schicke Ihnen die Angaben über das Versteck, sobald ich aus Ihrer Reichweite bin.«
    »Welche Sicherheit habe ich? Wie kann ich mich darauf verlassen, daß Sie mich nicht erpressen werden?«
    Gly grinste teuflisch. »Das ist Ihr Problem.«
    »Sie sind ein Stück Dreck«, fuhr Sarveux ihn wütend an. »Der Abschaum der Erde.«
    »Sind Sie denn besser?« schnappte Gly zurück. »Sie haben stumm und salbungsvo ll zugeschaut, als ich Ihren politischen Rivalen und Ihre ungetreue Ehefrau im Schlamm erstickte. Und dann hatten Sie die Nerven, die Arbeit mit Regierungsgeldern zu bezahlen. Sie stinken noch mehr als

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