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Um Haaresbreite

Um Haaresbreite

Titel: Um Haaresbreite Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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»Jeder Tiefbau braucht eine Luftzufuhr.«
    »Ich hatte es vorher nicht erwähnt, weil wir in diesem Nebel eine Ewigkeit danach suchen müßten. Außerdem wird die Luftzufuhr bei der Schließung einer Mine zugeschüttet und verdeckt. Wegen der Gefahr, daß eine Kuh oder ein Mensch, und besonders ein Kind, hineinstürzt und für immer verschwindet.«
    Pitt lächelte plötzlich. »Ich habe das Gefühl, daß wir dort unseren Freund Brian Shaw antreffen werden.«
    Lubin blickte ihn fragend an. »Wer ist denn das?«
    »Ein Konkurrent«, sagte Pitt. »Er ist genauso versessen darauf wie wir, in das Innere des Hügels zu gelangen.«
    Lubin zuckte die Schulter. »Dann beneide ich ihn nicht. Sich durch einen so engen Schacht durchzubuddeln, ist eine Hundearbeit.«
    Die Engländer hätten Lubin nicht widersprochen.
    Einer der Leute Leutnant Macklins war buchstäblich über die Erdnarbe des Luftschachts gestolpert und gestürzt. Seit Mitternacht hatten die Fallschirmjäger fieberhaft gearbeitet, um den mit Geröll verstopften Eingang freizumachen.
    Es war eine Schufterei. Es war so eng, daß nur ein Mann graben konnte. Und ständig drohte das Ganze wieder einzufallen. In aller Eile hatten sie Eimer aus einem Obstgarten gestohlen, die sie mit Erde auffüllten und an Seilen heraufzogen.
    Der Mann am unteren Ende buddelte so rasch und schwer, wie er konnte. Bevor er an Erschöpfung zusammenbrach, wurde er schnell abgelöst. So ging es ohne Unterbrechung weiter.
    »Wie tief sind wir?« fragte Shaw.
    »Etwa zwölf Meter«, antwortete Caldweiler.
    »Wieviel noch, bis wir unten sind?«
    Der Waliser kratzte sich den Kopf. »Ich schätze, es sollten noch sechsunddreißig Meter sein. Ich weiß natürlich nicht, bis wohin der Schacht verstopft ist. Wir könnten jetzt gleich durchbrechen oder erst, nachdem wir uns bis zum letzten Zentimeter durchgekämpft haben.«
    »Ich bin für jetzt gleich«, sagte Macklin. »Dieser Nebel wird uns nicht mehr lange Deckung geben.«
    »Sind die Amerikaner schon aufgetaucht?«
    »Wir hörten nur Fahrzeuge irgendwo hinter dem Hügel.«
    Shaw zündete sich die letzte seiner besonders angefertigten Zigaretten an. »Ich hätte sie schon längs t auf diesem Hügelhang erwartet.«
    »Wir werden ihnen einen warmen Empfang bereiten«, sagte Macklin fast freudig.
    »Angeblich sind die amerikanischen Gefängnisse überfüllt«, brummte Caldweiler. »Ich möchte den Rest meines Lebens nicht in einem davon verbringen.«
    Shaw grinste. »Für einen Mann von Ihrer Erfahrung sollte es ein Kinderspiel sein, sich da rauszubuddeln.«
    Caldweiler klopfte die Asche aus seiner Pfeife. »Spaß beiseite, aber ich frage mich wirklich, was ich hier eigentlich zu suchen habe, verdammt noch mal.«
    »Sie haben sich wie wir alle freiwillig gemeldet«, sagte Macklin.
    Shaw stieß eine Rauchwolke aus. »Wenn Sie lange genug leben, um nach England zurückzukehren, bekommen Sie einen Orden vom Premierminister persönlich.«
    »Alles das für einen Fetzen Papier?«
    »Dieser Fetzen Papier ist wichtiger, als Sie sich in Ihren kühnsten Träumen vorstellen können.«
    Ein kleiner Konvoi von Transportpanzern hielt an. Ein Offizier im Kampfanzug sprang aus dem ersten Wagen und brüllte einen Befehl. Eine große Anzahl Marineinfanteristen mit automatischen Waffen versammelte sich und stellte sich in Trupps auf.
    Der Offizier ging selbstbewußt auf den Admiral zu. »Admiral Sandecker?«
    Sandecker lächelte. »Zu Befehl.«
    »Leutnant Sanchez.« Er grüßte stramm. »Drittes Aufklärungskorps der Marineinfanterie.«
    »Freut mich.« Sandecker erwiderte den Gruß.
    »Die Befehle waren unklar, was unseren Einsatz anbetrifft.«
    »Wieviel Mann haben Sie?«
    »Drei Trupps. Vierzig Mann, inklusive meiner Wenigkeit.«
    »Gut. Ein Trupp riegelt das unmittelbare Gebiet hier ab. Die beiden anderen gehen auf Streife um den Hügel.«
    »Zu Befehl, Herr Admiral.«
    »Und noch eins, Leutnant. Wir wissen nicht, was uns erwartet.
    Sagen Sie Ihren Leuten, sie sollen sich möglichst still verhalten.«
    Sandecker drehte sich um und ging auf den Fluchtschacht zu.
    Die letzte Gitterstange war entfernt worden. Das Taucherteam stand bereit. Ein bedrücktes Schweigen herrschte, und alle starrten in die schwarze Öffnung, als wäre sie der Eingang zur Hölle.
    Pitt hatte einen Taucheranzug angezogen und befestigte gerade seine Preßluftflaschen. Als er sich vergewissert hatte, daß alles in Ordnung war, nickte er Riley und dem Taucherteam zu.
    »Okay. Auf zur

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