Umarme deine Angst und verwandle sie in positive Lebenskraefte
zusammensetzt. Ein rein intellektuelles Verstehen der Übungen reicht selbstverständlich nicht aus. Sie müssen praktisch erprobt werden, damit Ihr Veränderungsprozess von persönlicher Erfahrung begleitet ist und die gewünschte Entwicklung, die Sie von der Hilflosigkeit zur Handlungsfähigkeit führen soll, stattfinden kann.
Das hier angebotene Handlungs- und Aktionsprogramm wirkt, unabhängig davon, mit welchen Übungsaufgaben Sie beginnen. Blättern Sie den Übungsteil durch und lassen Sie sich von den Übungen inspirieren, die Ihnen spontan zusagen. Nur Sie selbst können entscheiden, welche Übung Sie persönlich mehr und welche weniger anspricht. Lassen Sie sich ganz von Ihrem Gefühl leiten und wählen Sie das aus, was Ihnen Spaß macht. Es empfiehlt sich auch, Übungen aus verschiedenen Bereichen (zum Beispiel Papier- und Stiftübungen und Atemübungen) miteinander zu kombinieren. Das Üben kann für Sie zu einem Gewohnheitsprozess werden, wobei schon das Denken an gewisse Übungen in Ihrem Unterbewusstsein Kräfte zu aktivieren vermag. Ihre bisherige Erfahrungsgeschichte zeigt wahrscheinlich, dass Sie von Ihren Angst- und Hilflosigkeitsgefühlen buchstäblich überflutet wurden. Sie fühlten sich völlig ausgeliefert, wobei misslungene Kontrollversuche möglicherweise Panikreaktionen hervorriefen. In der Angstsituation selbst löst sich Ihre Konzentrationsfähigkeit fast vollständig auf. Dies führt dazu, dass Ihnen im Krisenfalle zunächst nur wenige Übungen einfallen, da Sie sich nichts mehr zutrauen. Die Übungen unterstützen Sie dabei, wieder Kontrolle über sich und Ihr Verhalten zu gewinnen. Bei manchen Übungen werden Sie dazu aufgefordert, Ihre Angst bewusst wahrzunehmen und absichtlich zu erzeugen. Sie gewinnen so im Umgang mit der Angst Sicherheit und machen sich mit den auslösenden Faktoren der Angst vertraut.
Es ist besonders wichtig, das Übungsprogramm gerade auch im angstfreien Zustand immer wieder durchzugehen. Nur so können Sie auch im Krisenfall sicher darauf zurückgreifen. Unterstreichen Sie sich diejenigen Übungen, die Ihnen besonders gut geholfen haben. Notieren Sie die jeweiligen Techniken (nicht zu viele auf einmal!) auf ein Karteikärtchen, das Sie mit sich führen und zur Hand nehmen können, um die hilfreiche Vorgehensweise nachzulesen und anzuwenden. Nehmen Sie sich nicht zu viel auf einmal vor! Üben Sie lieber regelmäßig an ausgewählten Aufgaben, damit sich diese auch in Ihrem Unterbewusstsein festigen können. Auch wenn die Wunschfantasie Ihnen schon vorauseilt, sollten Sie Ihr eigenes Tempo akzeptieren. Das Misslingen einer Übung bedeutet keineswegs, dass sie nie gelingen wird. Auch das Autofahren haben Sie bestimmt nicht an einem Tag gelernt!
Lassen Sie sich nun dazu einladen, aktiv zu werden. Von heute an kann jede Situation in Ihrem Leben zu einer Lernerfahrung werden, neue Möglichkeiten auszuprobieren. Werden Sie wieder Steuermann (oder Steuerfrau) auf Ihrem eigenen Lebensschiff!
Ich hoffe, Sie fühlen sich durch die vielen Übungen nicht überfordert. Das nachfolgend beschriebene System soll Ihnen die Auswahl erleichtern, da Sie durch die bewusste Einschätzung Ihrer Bewältigungsstrategien feststellen können, bei welchen Übungsbereichen Ihnen der praktische Einstieg in das vorliegende Programm leichter fallen wird. Wie Sie Ihre Probleme lösen, ist abhängig davon, welcher Wahrnehmungstyp Sie sind. Einige Übungen werden Ihnen mehr entsprechen als andere. Viele Menschen denken in Bildern, während andere diese Art der Wahrnehmung als schwierig empfinden. Andere wiederum sprechen ziemlich viel mit sich selbst, während sich bei Ihnen vielleicht die Handlungen hauptsächlich aus Ihrem Gefühl für die Situation ableiten. Sie werden sich deshalb von den verschiedenen Übungsteilen unterschiedlich angesprochen fühlen.
Welcher Wahrnehmungs- und Bewältigungstyp sind Sie? Schätzen Sie sich nun nach folgender Einteilung selbst ein:
1. Der logisch-denkende Mensch (= rationaler Typ): Wenn Sie zu diesem Typ gehören, versuchen Sie schwierige Situationen logisch zu überdenken und mögliche Lösungswege zu analysieren. In unklar erscheinenden Situationen nehmen Sie gerne Papier und Stift zur Hand, um »Ordnung« in den »Problemberg« zu bringen. Sie fühlen sich wohler, wenn Sie Situationen verstandesmäßig einordnen können, und bemühen sich meistens um Sachlichkeit.
Zum rationalen Typ passt: begreifen, verstehen, analysieren, denken, entscheiden, sich
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