Umarme deine Angst und verwandle sie in positive Lebenskraefte

durch Erfahrung.«
»Trau dich! Probiere es aus.«
»Du kannst trotz deiner Angst handeln.«
    Erlauben Sie dem Zweifler nicht, das letzte Wort zu haben. Üben Sie sich darin, Ihrem mutigen Teil das letzte Wort zu geben. Lassen Sie sich dies zur Gewohnheit werden, die Sie Ihr Leben lang beibehalten können. Hierzu folgende Übung:
    Der Dialog mit den inneren Dämonen
    Bei dieser Übung werden Sie dazu ermutigt, mit Ihren »Schattenaspekten«, in denen Ihre Gefühle von Angst und Hilflosigkeit ihre Wurzeln haben (im Folgenden als »Angstdämonen« bezeichnet), ein Gespräch zu führen. Dieser Dialog soll zur besseren Orientierung schriftlich geführt werden. Hören Sie in sich hinein. Mit welchen Gedanken beginnt Ihr Angstdämon sein Spiel? Vielleicht flüstert er Ihnen etwas ein wie: »Du hast schon oft vergeblich versucht, mit deiner Angst zurechtzukommen, warum sollte es dieses Mal klappen?« Antworten Sie nun Ihrem Angstdämon. Beginnen Sie die Antwort mit der Einleitung: »Nein, du täuscht dich, denn …«
    Beispiele:
    Angstdämon: »Deine Situation am Arbeitsplatz ist hoffnungslos, weil du unfähig bist.«
    Antwort: »Nein, du täuscht dich, denn ich kann mich in die neue Aufgabe einarbeiten.«
    Angstdämon: »Du wirst im Aufzug einen Panikanfall haben.«
    Antwort: »Nein, du täuscht dich, denn ich könnte tief durchatmen und mir vorstellen, dass ich diese Situation bewältigen kann.«
    Stellen Sie auch Gedanken zusammen, die Ihnen helfen, die Stimme des Angstdämons zu entkräften. Setzen Sie den Dialog so lange fort, bis der Angstdämon die Lust an diesem Spiel verloren hat und Sie diese Übung mit einer positiven Feststellung beenden können. Sammeln Sie all die Ideen und Einfälle, die Sie dem Dämon wirkungsvoll entgegensetzen können. Nutzen Sie Ihr Handlungstagebuch, um Ihre Erfolge aufzuschreiben!
    Der strenge Richter
    Das, was wir über uns selbst denken, kann uns stärken oder schwächen. In Gedanken können wir uns anklagen und verurteilen und dabei erleben, wie wir uns klein fühlen. Überwiegt ein negatives Selbstbild, ist es für Sie wichtig, mithilfe des vorliegenden Übungsprogrammes auch Ihre positiven Seiten wahrzunehmen und wertschätzen zu können. Solange Sie glauben, dass Sie als Person weniger können als andere, werden Sie kein Vertrauen zu sich selbst entwickeln können. Nehmen Sie auch Ihre positiven Seiten wahr. Schicken Sie Ihren strengen inneren Richter auf Reisen, während Sie sich mit diesem Buch beschäftigen. Laden Sie freundliche, tröstliche und nicht bewertende innere Stimmen ein, die Ihren Prozess unterstützend begleiten.
    Beantworten Sie nun folgende Fragen in Ihrem Handlungstagebuch:
Mit welchen Sätzen meldet sich der strenge und verurteilende Richter?
Wie lange (Sekunden, Minuten) dauert sein Anklagevortrag üblicherweise?
Mit welchen Sätzen meldet sich der mutige Teil in Ihnen?
Wie könnten Sie den mutigen Teil unterstützen und dafür sorgen, dass Ihnen immer mehr stärkende Gedanken einfallen?
    Erschaffen Sie sich nun einen Verteidiger, der zu Ihren Gunsten aussagt. Notieren Sie die Sätze des Richters links in Ihrem Handlungstagebuch und die des Verteidigers rechts.
    Beispiel:
    Richter: »Du wirst dein Leben lang ein Versager sein. Alle anderen sind besser als du.«
    Verteidiger: »Wenn du etwas nicht kannst, so mache dich bereit, es zu lernen. Du kannst dir Fähigkeiten aneignen.«
    Sie können sich bei der Stimme Ihres Verteidigers auch jemanden vorstellen, den Sie persönlich kennen. Es sollte sich um eine Person handeln, die es gut mit Ihnen meint. Was würde Ihnen diese Person raten oder sagen? Sammeln Sie entlastende Ideen und verbieten Sie Ihrem inneren Richter, in Ihrem Leben zu viel Raum einzunehmen. Selbstanklagen und Selbstvorwürfe können – obwohl sie über viele Jahre hinweg entstanden sind – durch diese Übung gut unterbrochen werden, wenn Sie Ihren wissenden und verzeihenden Persönlichkeitsanteil schulen, Ermutigungen auszusprechen.
    Selbsthilfe durch kreatives Schreiben
    Die nun folgenden Papier- und Stiftübungen regen einen spielerischen Umgang mit belastenden Gefühlen und Gedanken an. Durch kreatives Schreiben soll eine Distanzierung von den gegenwärtigen Ängsten bewirkt werden. Gestalten Sie Ihre eigenen Übungen! Je kreativer und selbsttätiger Sie mit Ihren Angst- und Hilflosigkeitsgefühlen umgehen, desto eher besteht die Chance, dass Sie sich auch in einer realen Krisensituation an eine oder mehrere – womöglich von Ihnen selbst