Umarme deine Angst und verwandle sie in positive Lebenskraefte
hat. Führen Sie sich die Ereignisse, die damit verbunden waren, nochmals ganz deutlich vor Augen. Nehmen Sie nun Ihr Handlungstagebuch und tragen Sie auf der linken Seite die Gedanken ein, die zu Ihrem Gefühl der Hilflosigkeit beigetragen haben. Je mehr Stör- und Negativgedanken Sie hierbei identifizieren können, desto besser. Überlegen Sie, auf welche andere Art und Weise Sie das Problem vielleicht hätten lösen können. Beantworten Sie nun schriftlich folgende Fragen:
Welche äußeren Faktoren haben zur Entstehung der Angst beigetragen?
Welche Katastrophengedanken hatten Sie schon vor Eintritt der Situation?
Welche Handlung hätten Sie durchführen können, um die Situation zu wandeln?
Was hätte Ihnen jemand geraten, der es wirklich gut mit Ihnen meint?
Die Ich-kann-Übung
Diese Übung wird zuerst im Sitzen durchgeführt. Legen Sie eine Stoppuhr vor sich hin und widmen Sie sich eine Minute lang einem für Sie angstbesetzten Thema. Erheben Sie sich nach Ablauf der vorgegebenen Zeit sofort. Stehen Sie auf, bewegen Sie sich und gehen Sie im Raum herum. Formulieren Sie dann ganz bewusst Sätze über Dinge, die Sie gut können (»Ich-kann-Sätze«).
Beispiel: Maria hat Angst davor, rot zu werden. Sie konzentriert sich eine Minute lang auf diesen Gedanken, stellt sich vor, dass sie bei Gesprächen mit Kollegen »knallrot« anlaufen könnte, und bemerkt, wie peinlich ihr das ist. Ihre »Ich-kann-Sätze« lauten folgendermaßen: »Ich kann gut zuhören«, »Ich kann mich hübsch anziehen«, »Ich kann gut Englisch sprechen«, »Ich habe einen guten Geschmack«.
Die »Ich kann«-Sätze beziehen sich bei unserem Beispiel nicht auf die kritische Situation (mögliches Erröten), sondern Maria äußert spontane Einfälle zum Stichwort »Ich kann«, zum Beispiel »Ich kann gut zuhören«, »Ich kann mich hübsch anziehen«, »Ich kann gut Englisch sprechen«.
Bei dieser Übung denken Sie nicht nur an den als schwierig erlebten Lebensbereich, sondern stärken sich durch die bewusste Erinnerung an das, was Sie eigentlich gut können. Das bewusste Erinnern an persönliche Stärken tut gut und führt dazu, dass Sie sich gedanklich von Ihren Angstvorstellungen ablenken können.
Das Wertschätzungsspiel
Schreiben Sie in Ihr Handlungstagebuch auf eine rechte Seite all die Eigenschaften, die Sie an sich mögen. Sie sollten mindestens zehn verschiedene Punkte finden. Listen Sie nun auf der gegenüberliegenden Seite Ihre zehn schwächsten Eigenschaften auf, diejenigen also, die Sie gerne an sich ändern möchten. Vergleichen Sie nun die beiden Seiten miteinander. Welche fiel Ihnen leichter? Suchen Sie sich nun aus der positiven Aufstellung eine Eigenschaft heraus und gestalten Sie damit einen Satz, den Sie mit »Ich kann …« beginnen (zum Beispiel: »Ich kann gut zuhören«, »Ich kann anderen Menschen mit Geschenken eine Freude bereiten«). Entscheiden Sie sich dazu, im Laufe des heutigen Tages diesen Satz so oft wie möglich in Ihr Denken einfließen zu lassen. Konzentrieren Sie sich mehr auf Ihre Fähigkeiten als auf Ihre vermeintlichen Schwächen. Sie können diese Übung an verschiedenen Tagen mit jeweils anderen Sätzen durchführen. Bei wiederholter Anwendung werden Ihnen gewiss noch weitere positive Eigenschaften einfallen, die Ihnen möglicherweise bis heute nicht bewusst waren.
Erweitern Sie diese Übung und sagen Sie sich: »Ich schätze mich, weil ich gut … kann«. Finden Sie Verhaltensweisen und Fähigkeiten, die Sie an sich mögen. Erinnern Sie sich dabei auch an positives Feedback, das Sie von anderen erhalten haben. Meist betrachten wir uns selbst viel kritischer und sind strenge Richter, wenn es um die Bewertung des eigenen Verhaltens geht. Andere Menschen sehen jedoch oft unsere Vorzüge und Stärken. Achten Sie im Alltag darauf, welche Komplimente Sie erhalten, und bauen Sie diese in Ihre tägliche Übung ein.
Die Erfolgserlebnis-Übung
Stellen Sie sich eine schöne Naturszene im Frühling vor. Es ist warm. Sie hören die Vögel zwitschern. Die Bäume zeigen die ersten Blätter und überall um Sie herum beginnt es zu blühen. An so einem Tag fühlen Sie sich bestimmt zufrieden und ausgeglichen. Ihr Leben besteht nicht nur aus Angst, Panik und anderen Schwierigkeiten, sondern auch aus angenehmen Erinnerungen und Vorstellungen, die Sie jederzeit hervorholen können. Die Erinnerung an positive Erlebnisse (wie zum Beispiel angenehme Naturerfahrungen, schöne Bergtouren, bereichernde Gespräche mit
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