Umarme deine Angst und verwandle sie in positive Lebenskraefte
bewältigende Problem. Sehübungen sind deshalb besonders gut geeignet, festgefahrene innere Einstellungen spielerisch aufzulockern und den Blickwinkel zu erweitern. Führen Sie die Übungen jeweils eine Minute lang durch:
Sehen Sie sich die Gegenstände, die in Ihrer Umgebung sind, genau an. Welche Farben treten intensiver in den Vordergrund als andere? Welche der betrachteten Gegenstände liegen mehr im Licht als im Schatten?
Richten Sie Ihre Aufmerksamkeit auf einen Gegenstand, den Sie schon sehr oft gesehen haben. Versuchen Sie, etwas Neues und Ungewöhnliches an ihm zu entdecken. Betrachten Sie diesen Gegenstand jetzt so, als sähen Sie ihn zum allerersten Mal!
Suchen Sie sich einen Gegenstand aus. Lassen Sie Ihre Augen aufmerksam an ihm umherwandern, bis Sie ihn in allen Einzelheiten beschreiben können. Schließen Sie dann die Augen und vergegenwärtigen Sie sich inwendig die beobachteten Details.
Diese Übungen können in akuten Angstphasen durchgeführt werden. Lenken Sie Ihre Aufmerksamkeit weg von der Angst und den möglicherweise vorhandenen körperlichen Symptomen. Schenken Sie diesen keine übermäßige Beachtung. Konzentrieren Sie sich auf das ausgewählte Objekt. Betrachten Sie den Gegenstand, den Sie ansehen, so, als handle es sich um ein besonderes Kunstwerk in einem Museum. Lernen Sie durch diese Übung, sich vom Angstgeschehen zu distanzieren. Richten Sie den Brennpunkt Ihrer Aufmerksamkeit auf anderes.
Die Schmetterlingsübung
Nehmen Sie eine Uhr mit Sekundenzeiger zur Hand. Konzentrieren Sie sich genau eine Minute lang auf einen ausgewählten Gegenstand in Ihrer Umgebung. Welche Farbe, Form und Größe hat er, welche Assoziationen weckt er? Selbst in einer kurzen Minute können viele unerwünschte Gedanken auftauchen. Stellen Sie sich deshalb vor, die unerwünschten Gedanken – sofern welche auftreten – würden wie Schmetterlinge an Ihnen vorbeiflattern. Halten Sie Ihre »Gedankenschmetterlinge« nicht fest. Lassen Sie einen nach dem anderen an sich vorbeifliegen, während Sie sich weiterhin ganz auf Ihr Beobachtungsobjekt konzentrieren. Führen Sie diese Übung mit unterschiedlichen Gegenständen durch. Üben Sie auch außer Haus, bei einem Spaziergang etwa im Freien. Dort bietet sich vieles, was Ihre Aufmerksamkeit auf sich ziehen kann.
Die Blaue-Farbe-Übung
Gelb, Orange und Rot sind warme Farben, während Grün, Lila und Blau zu den kalten Farben gehören. Forschungen ergaben, dass Farben ganz unterschiedliche Gefühlsempfindungen hervorrufen können. Kalte Farben, wie etwa Blau, wirken sich auf die Psyche beruhigend, gar schmerzlindernd aus, während Rot aktivierende und anregende Wirkung hat. Umgeben Sie sich mit der Farbe Blau und fühlen Sie dabei das Beruhigende und Entspannende, das von Blau ausgeht. Die Farbe Blau kann zu Ihrer Beruhigungs- und Heilfarbe werden. Folgende Empfehlungen könnten Sie dabei unterstützen, zu innerer Ruhe zu finden:
Tauchen Sie in schwierigen Situationen die ganze Szene in blaue Farbe, als würden blaue Scheinwerfer darauf gerichtet sein.
Stellen Sie sich vor dem Einschlafen die Farbe Blau vor.
Suchen Sie auch in Schaufensterauslagen nach blauen Dingen. Überall, wo Sie etwas Blaues entdecken, können Sie sich innerlich leise zuflüstern, dass Blau eine beruhigende Wirkung hat.
Tragen Sie einen blauen Schal oder eine blaue Krawatte.
Hängen Sie ein Bild auf, das in Blautönen gehalten ist.
Achten Sie an sonnigen Tagen darauf, ob der Himmel blau ist. Betrachten Sie den blauen Himmel und erlauben Sie sich, die Empfindung des weiten Raumes in sich aufzunehmen.
Die Naturübung
Suchen Sie sich einen ruhigen, friedlichen Platz in der Natur, wo Sie ungestört sind. Setzen Sie sich auf eine schöne Wiese oder unter einen Baum. Sehen Sie sich um. Was können Sie jetzt gerade sehen, hören oder riechen? Was können Sie berühren und erspüren? Erzählen Sie sich leise eine Geschichte über Ihre Wahrnehmung im Hier und Jetzt. So eine Geschichte könnte etwa folgendermaßen klingen:
»Jetzt höre ich das leichte, sanfte Rauschen des Windes – jetzt sehe ich einen Vogel, der ganz oben auf einem Zweig sitzt – jetzt einen bunt schillernden Käfer, der über das Moos krabbelt – jetzt fühle ich die weiche Erde unter mir.«
Je länger Sie diese Übung durchführen und je öfter Sie das Wort »jetzt« einfließen lassen, desto ruhiger werden Sie. Probieren Sie es aus!
Die Schulung des Hörens
Was hören Sie in diesem Moment? Welche Geräusche nehmen Sie
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