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umgenietet: Maggie Abendroth und der alten Narren tödliches Geschwätz (German Edition)

umgenietet: Maggie Abendroth und der alten Narren tödliches Geschwätz (German Edition)

Titel: umgenietet: Maggie Abendroth und der alten Narren tödliches Geschwätz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Minck
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machen. Und ich hätte zwangsläufig die längeren Sätze, das war mal klar. Ich war mir außerdem immer noch nicht sicher, was ich von Mattis Saunaaktion halten sollte. Da musste ich mindestens noch ein oder zwei Stunden drüber nachdenken. Aber dazu musste ich wach sein.
    Wilma um Hilfe zu bitten verbat sich von selbst. Also doch zu Raoul ins Café Madrid? Um Himmels willen. Zu Berti? Und wenn sie die Haare gesehen hatte? Hatte sie die erkannt? Berti ist spitzfindig und schlau … Aber sie hat den Safe. Aber den hat sie morgen auch noch.
    Ich könnte ins Hotel gehen. Wenigstens ein bisschen schlafen. Ich könnte für vier Tage einchecken. Die würden mich nicht nach Geld fragen, jedenfalls nicht, bevor die vier Tage rum waren. Bis dahin hätte ich vielleicht genug mit dem Taxi eingefahren. Und wenn nicht, frage ich Winnie, wenn er denn endlich wieder da ist, ob er mir was leiht.
    Mit letzter Energie machte ich mich sofort daran, meine geniale Idee in die Tat umzusetzen, und scheiterte kläglich. In den beiden Hotels in der City, die ich zu Fuß erreichen konnte, folgte auf einen Blick des Concierge auf meine Erscheinung die sofortige Bitte um Vorlage einer Kreditkarte, und die hatte ich nicht.
    Im Hauptbahnhof holte ich mir einen Kaffee und eine Brezel und stellte fest, dass ich zu erschöpft war, um loszuheulen. Ich stand an der Kaffeebar am Haupteingang, und mein Blick fiel auf die wartenden Taxen am Halteplatz. Da hätte ich auch schon vor zwei Stunden drauf kommen können.
    Ich holte den Wagen und fuhr bis zum Gelände der Jahrhunderthalle. Dort gab es einen riesigen Parkplatz, auf dem am Sonntag nichts los war. Ich verriegelte die Türen, stellte die Standheizung ein und machte mich auf der Rückbank lang. Noch während ich den Weckruf vom Handy einstellte, fielen mir die Augen zu.

16
    Als ich wach wurde, wusste ich für einen Moment nicht, wo ich war. Ein Handy klingelte ununterbrochen irgendwo in meiner Nähe. Benommen richtete ich mich auf. Das Handy hörte nicht auf zu rappeln. Ich tastete im Fußraum des Wagens danach, fand drei Schrauben, einen Kugelschreiber und unzählige Kaugummipapierchen und am Ende dann auch endlich das kleine Telefon.
    Dass mir das jetzt bitte nicht einreißt, dachte ich noch, als ich das Telefon anstarrte, das munter weitervibrierte und klingelte. Alle paar Tage irgendwo aufzuwachen und nicht zu wissen, wo ich bin, schlägt mir aufs Gemüt. Ich drückte wild auf der Tastatur herum, und eine Stimme rief plötzlich meinen Namen. Ich starrte das Handy an. Wieder rief jemand meinen Namen. Ich hoffte und fürchtete zugleich, es würde der Knipser sein, und sagte mit aller Neutralität, zu der ich fähig war: »Hallo?«
    »Frau Margret, sind Sie das?«
    »Herr Matti?«
    »Ich brauche Ihre Hilfe. Kommen Sie bitte zur Villa des Herrn Van der Baack am …«
    »Ich weiß, wo die ist«, unterbrach ich Matti. »Was ist denn?«
    »Wir haben eine Leiche.«
    Glückwunsch, die erste Kundschaft, und das noch vor der offiziellen Eröffnung, wollte ich sagen, aber Matti fuhr fort: »Bitte, kommen Sie. Wir warten im Garten der Villa«, und legte auf.
    Ich zündete mir auf diese Absurdität eine Zigarette an. Wir haben eine Leiche. Wir? Wer ist wir, in Dreiteufelsnamen?
    Ich stieg aus dem Wagen und streckte meine Glieder. Noch so eine Nacht und ich laufe so steifbeinig durch die Gegend wie der alte Schäferhund vom Gauleiter aus dem Kleingartenverein. Ich holte den Schminkkoffer aus dem Kofferraum – Frühstück für arme Mädchen. Gummibärchen und Marshmallows, und zur Zahnreinigung dürfte der verschrumpelte Apfel aus Wieczoreks Garten gerade noch taugen. Den Deckel vom Schminkkoffer klappte ich schnell wieder zu, denn aus dem Spiegel schaute mir eine total zerzauste Maggie Abendroth aus verquollenen Augen, Alarmstufe Rot, entgegen.
    Meine Haut fühlte sich sehr trocken an und spannte – keine Dusche seit? … der Sauna, stellte ich fest. Dank der Sonnenmilch, die ich nach meinem Frühstück auf meinen Armen und im Gesicht verteilte, duftete das Taxi in der nächsten Sekunde wie ein Sommertag in Rimini – in einem Rauchsalon.
    Nach der Katzenwäsche setzte ich mich hinters Steuer, stopfte mir zum Nachtisch noch einen Marshmallow in den Mund und zündete mir die nächste Zigarette an. Wenn ich jetzt noch einen Kaffee gehabt hätte, wäre es das perfekte Urlaubsfeeling gewesen.
    Warum brauchte Matti meine Hilfe? Hatte Rudi beim Anblick seiner ersten Leiche etwa schlappgemacht und das Weite

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