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Unbescholten: Thriller (German Edition)

Unbescholten: Thriller (German Edition)

Titel: Unbescholten: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Söderberg
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»Ich wollte ihn abholen. Er ist gestern aufgewacht und hat mich vom Krankenhaus aus angerufen. Ich bin sofort hergeflogen.«
    »Was ist passiert?«
    Michail streckte sich. »Die Polizei kam, und wir mussten abhauen.«
    »Wer hat auf ihn geschossen?«
    »Ein Polizist.«
    Sophie trat in die Küche und schaute Jens und Michail an, die schweigend weiteraßen. Es gefiel ihr nicht, dass sie hier so einträchtig saßen. »Wird er wieder auf Hector losgehen?«
    »Er steht jetzt in meiner Schuld«, sagte Jens. Sophie sah Michail an, während sie zu Jens sagte: »Ich möchte, dass du ihn um etwas bittest.«
    ––––––––
    Carlos Fuentes war außer Atem. Nachdem Hector ihn angerufen hatte, war er sofort zu ihm gekommen. Jetzt stand er in Hectors Badezimmer und blickte auf Leif Rydbäcks Leiche, die zusammengesackt vor ihm in der Badewanne lag.
    »Du musst ihn zerteilen und ins Restaurant mitnehmen. Dort wirst du ihn durch den Fleischwolf drehen«, sagte Hector nüchtern.
    Aron kam mit zwei großen Papiertüten ins Bad, drängte sich an ihm vorbei und breitete ein Handtuch auf dem Boden aus. Aus den Tüten holte er Handsägen in verschiedenen Größen heraus und legte sie auf das Handtuch. Es folgten Gummihandschuhe, eine Plastikschürze, eine Bademütze, Branntweinessig, Desinfektionsmittel, eine Rolle Gefrierbeutel, eine Akkukreissäge, eine Schutzbrille, Chlorpulver, ein weißer Plastikeimer und ein Hammer. Zuletzt zog Aron ein Duftbäumchen mit Vanillegeruch heraus, riss die Verpackung auf und hängte es in die Dusche.
    »Du solltest jetzt anfangen«, sagte er nur.
    Carlos zögerte. Er bückte sich, legte Schürze, Bademütze und Gummihandschuhe an und begann, die Werkzeuge zu sortieren. Aron zog ein Taschenmesser aus der Hosentasche und klappte es auf. »Das ist schön scharf«, sagte er und reichte Carlos das Messer mit dem Griff voran. »Und kotz in die Toilette, nicht in den Eimer«, fügte er hinzu, als er und Hector das Badezimmer verließen.
    Carlos blieb allein zurück, er richtete seinen Blick auf Leif Rydbäck in der Wanne. Dann atmete er ein paarmal tief durch, bevor er sich auf den Wannenrand setzte und die rechte Hand des Toten ergriff. Sie war kalt und weich. Er setzte die scharfe Klinge an Rydbäcks kleinem Finger an und tat den ersten Schnitt. Es ging leicht, der Finger löste sich und fiel auf den Badewannenrand. Das Blut, das aus der Wunde drang, floss träge und zäh. Dann nahm sich Carlos das Handgelenk vor.
    Hector saß mit einer Zeitung auf dem Sofa, Aron in einem Sessel. Aus dem Bad hörten sie, wie Carlos sich in die Toilette übergab.
    Die Zeit verging. Hector las, und Aron starrte vor sich hin. Plötzlich hörten sie Schritte auf der Wendeltreppe, die zum Büro führte. Aron stand auf und zog seine Waffe. Die Schritte waren langsam und vorsichtig, aber leicht.
    Eine Frau um die fünfzig kam herauf.
    »Ihre Pistolen können Sie wegstecken«, sagte sie.
    Aron senkte die Waffe.
    »Ich bitte um Entschuldigung«, sagte die Frau. »Aber Sie hätten mich sicher nicht hereingelassen, wenn ich an der Tür geklingelt hätte. Also war ich gezwungen, über Ihr Büro hier einzudringen.«
    Sie legte einen Finger ans Ohr. Carlos hatte die Kreissäge eingeschaltet.
    »Renovieren Sie gerade?« Sie lauschte weiter. »Ist das möglicherweise Leif Rydbäck, den Sie da im Badezimmer bearbeiten?«
    Die Frau zeigte Aron ihren Dienstausweis.
    »Ich bin Polizistin. Ich heiße Gunilla Strandberg, und Sie sind bitte so freundlich, die Pistole wegzulegen. Meine Leute wissen, dass ich hier bin.«
    Aron zögerte, dann ging er ans Fenster. Er spähte hinaus. Dort war niemand zu sehen.
    »Nein, ich bin allein gekommen, um mit Ihnen zu reden. Aber meine Leute wissen natürlich, dass ich hier bin.«
    Gunilla sah Hector an. Er faltete seine Zeitung zusammen und bedeutete ihr, sich zu setzen.
    Gunilla nahm Platz.
    Hector betrachtete Gunilla eingehend. »Wir kennen uns aber nicht, oder?«, fragte er.
    »Ich kenne Sie, Hector Guzman. Aber Sie kennen mich noch nicht. Und Sie fragen sich sicher, warum ich hier bin?« Sie sah Hector fest in die Augen. »Aus reiner Neugier, glaube ich.«
    Im Bad übergab sich Carlos erneut.
    »Ich bin neugierig darauf, wie viel Geld Sie durch die Erpressung von Svante Carlgren sowie durch Ihre Geschäfte mit Alfonse Ramirez gemacht haben, der meines Wissens in der Stadt ist und Sie besucht hat.«
    Hector musterte sie noch immer. »Was wollen Sie wirklich?«, fragte er.
    Gunilla sah ihn

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