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Unbescholten: Thriller (German Edition)

Unbescholten: Thriller (German Edition)

Titel: Unbescholten: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Söderberg
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Besucher sprach gut Deutsch. Er zog sich einen Stuhl heran und setzte sich vor das Bett.
    »Wer sind Sie?«, fragte Klaus.
    Einer der Männer zog seinen Dienstausweis aus der Jacke und hielt ihn Klaus hin. Hans Berglund.
    »Sie sind angeschossen worden?«, fragte der andere, der sich als Anders Ask auswies.
    Klaus blätterte weiter in seiner Zeitschrift. Ein Bild von Kikki Danielsson zu Hause an einem Kiefernholztisch.
    »Wie heißen Sie?«
    Klaus blickte auf. Er hatte nicht vor, diese Frage zu beantworten.
    »Wir können Ihnen helfen, dazu sind wir da.«
    Anders Ask zeigte sich sehr geduldig, während Klaus unbeirrt in seinem Magazin blätterte. Irgendein Christer Sjögren hielt seine zarte, kleine Frau im Arm. Anders beugte sich vor und nahm Klaus sacht die Zeitschrift aus der Hand. »Es gibt andere Dinge, die Sie sich mal anschauen sollten.«
    Ask legte das Magazin zur Seite und zog einen gefalteten A4-Umschlag aus der Jacke. Er öffnete ihn und blätterte in einem Packen Fotos. Klaus warf einen kurzen Blick auf Hasse Berglund, der am Fenster stand. Ask zog ein Bild von Hector heraus und hielt es Klaus hin.
    »Kennen Sie diesen Mann?«
    Klaus schüttelte den Kopf. »Nein.«
    Ask hielt ein Bild von Aron Geisler hoch, Klaus schüttelte wieder den Kopf. Sophie Brinkmann. Kopfschütteln. Dann hielt er das Bild eines Kleinkriminellen aus dem Polizeiarchiv hoch. Und Klaus überlegte eine Mikrosekunde zu lange, dann schüttelte er den Kopf.
    »Er ist unser Mann«, sagte Ask auf Schwedisch zu Berglund. Dann wechselte er wieder ins Deutsche. »Sie liegen hier mit einer Schusswunde. Wir wissen, dass jemand Sie hierhergebracht hat. Wer war das?«
    Klaus zuckte mit den Schultern.
    »Wer hat Sie angeschossen?«
    Als Klaus beharrlich schwieg, wechselte der Polizist seine Strategie. »Wir fangen noch einmal von vorn an. Wer hat Sie hier am Krankenhaus abgesetzt?«
    Klaus starrte ihn mit leerem Blick an.
    »Wenn Sie uns sagen, wie Sie hier gelandet sind und was Sie über Hector Guzman wissen, lassen wir Sie laufen – unter der Bedingung, dass Sie als Zeuge zur Verfügung stellen.«
    Klaus gähnte ausgiebig, streckte sich nach der Klatschzeitung und begann wieder darin zu blättern. Dann schaute er auf und lächelte Ask an.
    »Wie Sie wollen. Wenn der Arzt sagt, dass Sie stabil genug sind, nehmen wir Sie fest, bis Sie sich dazu durchringen, mit uns zu reden«, sagte Ask ruhig.
    Klaus lächelte stoisch, und die beiden Polizisten verließen schweigend das Zimmer.
    Anders und Hasse gingen den Flur hinunter. Am anderen Ende wurde eine Tür geöffnet, und ein großer Mann trat heraus. Mit wiegenden Schritten kam er ihnen entgegen; der Flur wirkte zu klein für ihn.
    Sie begegneten sich auf halber Strecke. Der große Mann schenkte ihnen keinen Blick, sondern ging zielstrebig weiter.
    Anders blieb nach ein paar Schritten stehen, drehte sich um und schaute ihm nach.
    »Anders?«, fragte Hasse.
    Anders drehte sich zu ihm um und wirkte wie in Gedanken.
    »Was ist los, Anders?«
    Anders blickte sich noch einmal um und sah, wie der Mann die Tür zu dem Zimmer des Deutschen öffnete.
    »Das war er …«
    »Wer?«
    »Der Große, das war sein Kumpel, mit dem er ins Trasten gegangen ist.«
    »Bist du sicher?«
    »Nein, nicht hundertprozentig.«
    »Aber?«
    »Ach, scheiße …«
    Anders zog seine Pistole und rannte zu dem Zimmer zurück. Hasse folgte ihm mit langen, entschlossenen Schritten.
    Michail hatte eben den Schrank geöffnet, Klaus’ Sachen herausgerissen und auf das Bett geworfen. Da flog hinter ihm die Tür auf. Er drehte sich um und sah einen Mann, der eine Pistole auf ihn richtete. Michail reagierte sofort. Er packte Anders am Arm und zog ihn zu sich heran. Ein Schuss löste sich. Klaus schrie auf. Aus dem Augenwinkel sah Michail einen zweiten Mann, ebenfalls mit gezogener Waffe. Er drehte sich mit seinem Gegner herum, es sah aus wie ein tödlicher Tanz, riss ihm die Pistole aus der Hand und richtete sie auf den anderen, den Zeigefinger am Abzug.
    »Michail«, sagte Klaus. »Das sind Polizisten!«
    Michail nahm den Finger vom Abzug. »Waffe runter.«
    Hasse zögerte nicht lange und ließ die Waffe fallen. Michail befahl den beiden, sich auf den Boden zu setzen.
    »Er hat mich angeschossen, der Scheißkerl«, sagte Klaus und hielt sich die Schulter, aus der das Blut in sein Nachthemd sickerte.
    Michail betrachtete die Wunde und dachte nach. Dann warf er Klaus Anders’ Pistole zu, hob Hasses Waffe vom Boden auf und verließ mit der

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