Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Unbescholten: Thriller (German Edition)

Unbescholten: Thriller (German Edition)

Titel: Unbescholten: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Söderberg
Vom Netzwerk:
Flur.
    Anders zuckte zusammen, als er Lars entdeckte. Er ließ den Pizzakarton fallen und riss die Arme hoch.
    »Scheiße, hast du mich erschreckt!«, rief er. Anders starrte Lars an, wütend und erschrocken zugleich. »Was machst du hier? Wie bist du überhaupt reingekommen?«
    Lars richtete Gunillas Makarow auf ihn. »Komm rein, und setz dich.«
    Anders zögerte, schaute auf die Pistole und dann auf den Pizzakarton zu seinen Füßen.
    Lars deutete mit dem Kinn auf einen Stuhl. Anders setzte sich.
    »Und, wie geht’s so?«, fragte Lars.
    »Wie bitte?« Anders schaute auf den Mundschutz, der um Lars’ Hals hing. »Ganz gut, denke ich. Ich verstehe nur nicht … Was ist denn los, Lars?« Er klang jetzt fast ein bisschen verängstigt.
    »Was verstehst du nicht?«
    »Das hier! Was machst du hier … mit einer Pistole?« Anders versuchte zu lächeln.
    »Das kannst du dir nicht denken?«
    »Nein, kann ich nicht!« Wut blitzte in Anders’ Augen auf.
    »Bist du sauer, Anders?«
    »Nein, nein, entschuldige, ich bin nicht sauer. Ich bin nur … überrascht.« Anders hob beide Hände. Dann setzte er wieder sein falsches Lächeln auf. »Komm, Lars, was ist los? Das können wir doch klären. Und nimm bitte die Pistole herunter.«
    Lars sah ihn mit leerem Blick an und bewegte sich nicht. »Was genau gibt es eigentlich zu klären?«
    Anders begriff nicht. »Wie bitte?«
    »Was können wir klären? Du sagtest, wir könnten das klären. Was denn?«
    Anders starrte ihn an. »Ich weiß nicht. Das, weswegen du hier bist.«
    »Und was glaubst du, weswegen ich hier bin?«
    »Ich weiß es nicht!« Anders’ Blick fiel auf Lars’ Schuhüberzieher, und die Angst setzte sich endgültig in seiner Kehle fest.
    »Doch, das weißt du …« Lars ließ ein paar Sekunden verstreichen, es war eine mühsame Kunstpause. »Sara«, sagte er schließlich.
    Anders versuchte, fragend zu lächeln. »Wer soll das sein?«
    Anders war ein schlechter Lügner. Er saß jetzt ganz still da, warf einen Blick aus dem Küchenfenster und sog die Luft ein.
    »Hör zu, Lars, das war ich nicht. Das war Hasse … Gunilla hat den Befehl dazu gegeben. Ich habe nichts damit zu tun. Sara hatte die Aufzeichnungen an deiner Wand gesehen. Du hattest doch alles auf diese Wand geschrieben?«
    Lars ließ ihn nicht aus den Augen. »Ich stelle hier die Fragen. Erzähl weiter.«
    »Und da hat sie den Befehl gegeben, also Gunilla. Sara wusste alles, selbst über Dinge, mit denen Gunilla früher zu tun hatte, so ein Mädchen, Patricia irgendwas, ich weiß nichts Genaueres darüber.«
    Lars schüttelte den Kopf. »Nein, Sara wusste gar nichts, sie hat sich das nur irgendwie zusammengereimt und einen Schuss ins Blaue abgegeben.«
    Anders schien ihm nicht zu glauben.
    »Du hast die Wand doch selbst gesehen«, erklärte Lars. »Wie sollte jemand verstehen können, was da stand? Ich habe das in völlig zugedröhntem Zustand geschrieben! Sie hat überhaupt nichts begriffen, ich hab’s ja selbst kaum begriffen.«
    »Aber du begreifst es jetzt?«
    Lars ignorierte seine Frage. »Warum habt ihr mich nicht eingeweiht?«
    »Natürlich hätten wir dich eingeweiht. Wir mussten uns nur ganz sicher sein. Aber es ist nicht zu spät, wir machen das hier zusammen.«
    »Aber jetzt habt ihr Sara umgebracht.«
    »Okay, Lars, jetzt denk mal nach. Gunilla ist unser Problem. Nimm die Pistole runter, und wir machen das zusammen, Lars, wir bringen sie ein für alle Mal hinter Schloss und Riegel, okay?«
    »Wie soll das gehen?«, fragte er.
    »Wir zeigen sie an.«
    »Und was passiert mit Hasse?«
    »Das ist deine Entscheidung. Wir können ihn auslöschen, ich kann das für dich tun. Denk daran, er war es, der deine Freundin getötet hat.«
    Lars nickte. »Ja, das ist sicher eine gute Idee.«
    Anders lächelte erleichtert. »Gut! Wir sind ein Team!«
    »Wo fangen wir an?«, fragte Lars.
    »Das Wichtigste ist, dass wir keinen Verdacht erwecken, weder bei Gunilla noch bei Hasse.«
    Lars senkte die Pistole. »Entschuldige, dass ich so hierhergekommen bin, Anders, mit Waffe und allem«, sagte Lars mit einem merkwürdigen Bedauern in der Stimme.
    Anders seufzte erleichtert, es war ihm gelungen, den Idioten Lars Vinge zu überreden.
    Aber da hob Lars die Pistole, stabilisierte sie mit der linken Hand und schoss Anders Ask in den vor Erstaunen geöffneten Mund. Die Kugel drang durch Hals und Nacken und blieb in der Kühlschranktür hinter Anders stecken.
    Dann war es vollkommen still. Anders starrte Lars

Weitere Kostenlose Bücher