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Unbescholten: Thriller (German Edition)

Unbescholten: Thriller (German Edition)

Titel: Unbescholten: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Söderberg
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Nummer drei sieht. Der Arm gehört nicht Sophie, er gehört zu einem Mann, der gerade aus dem Auto steigt. Aber es kann nicht Hector sein, dafür ist die Hautfarbe der Hand zu hell. Es könnte Aron sein. Es kann auch einer der Kollegen des angeschossenen Mannes sein – oder jemand ganz anders. Wie auch immer, Sophie könnte um den Block gefahren sein und sie am Hinterausgang des Restaurants aufgegabelt haben.«
    »Und Lars?«, wandte Gunilla ein. »Warum sollte Lars behaupten, dass sie nach Hause gefahren ist?«
    »Vielleicht hat er das angenommen. Vielleicht hat er sie aus den Augen verloren, als sie um den Block fuhr, um die anderen abzuholen? Vielleicht hat er es auch einfach nicht mitgekriegt.«
    »Aber dann hätte er gesagt, dass sie um den Block gefahren ist, und das hat er nicht. Er hat gesagt, dass sie auf die Odengatan gefahren ist und er ihr auf diesem Weg gefolgt ist.«
    »Vielleicht lügt er?«
    »Warum sollte er das tun?«, fragte Gunilla.
    Anders antwortete nicht.
    »Anders, warum sollte Lars uns anlügen?«
    »Ich weiß nicht …«
    Erik runzelte die Stirn. »Ich finde, wir sollten ihr Auto untersuchen, bevor wir uns in irgendwelche Theorien stürzen. Wenn wirklich ein verletzter Mann damit transportiert worden ist, dann werden wir Spuren von ihm finden.«
    Gunilla wandte sich an Eva.
    »Überprüfe alle Autos dieses Modells und dieser Farbe in Stockholm und Umgebung. Ich brauche die Namen aller Halter. Anders, ich möchte, dass du und Hans Berglund euch näher miteinander bekannt macht.«
    »Das haben wir schon«, sagte Anders.

Anders Ask und Hasse Berglund waren am Nachmittag in die Polizeitechnische Abteilung gefahren. Gunilla hatte sie beauftragt, dort an der Rezeption einen Karton abzuholen. Sie bräuchten nichts zu quittieren, sie sollten ihn nur abholen. Anders klemmte sich den Karton unter den Arm und nickte im Hinausgehen den Polizisten zu, die er noch von früher kannte. Sie grüßten freundlich zurück.
    Sie aßen Pizza in Hasses Lieblingslokal, der Pizzeria Colosseum in Botkyrka. Hasse nahm eine Colosseum Spezial mit Schweinefilet und Sauce béarnaise, Anders entschied sich für Pizza Hawaii. Dazu tranken sie Falcon, laut Hasse das einzige Bier, das man trinken konnte.
    In einer Ecke des Lokals saßen ein paar Betrunkene und schenkten sich Rotwein aus Glaskaraffen ein. Sie schrien wild durcheinander, während sie über Ausbildung, Krankenversorgung, Direktoren und anderes schimpften.
    Hasse stand auf, ging zu ihnen hinüber und bat sie, die Lautstärke etwas zu senken. Eine Frau mit roten Haaren rief, dass sie schon lange keine Befehle mehr von Männern entgegennehme, das solle er sich merken.
    »Warum gehst du überhaupt in so ein Lokal?«
    »Keine Ahnung«, seufzte Berglund und kaute an einem großen Pizzadreieck, von dem der Käse in Fäden herunterhing.
    »Erzähl mal, wie ist die Mutti denn so«, fuhr er mit vollem Mund fort.
    Anders schnitt seine Pizza.
    »Da gibt es nicht viel zu erzählen. Wir kennen uns schon lange. Sie hat mich ein paarmal vor dem Schlimmsten bewahrt. Ich bin beim Geheimdienst rausgeflogen, bei der Säpo.«
    Er nahm einen Bissen.
    »Wieso?«
    »Sie haben mich sozusagen mit der Hand in der Keksdose erwischt«, erwiderte Anders kauend.
    »Was für eine Keksdose?«, fragte Hasse.
    Anders kaute zu Ende.
    »Es gab eine Bande Eritreer draußen in Norsborg, die wir überwachten. Ich sollte eines Abends die Abhörgeräte installieren und fand eine Papiertüte voll Bargeld unter der Spüle. Ich steckte die Hand rein und machte meine Taschen voll … Irgendein scheiß Kollege hat mich verpfiffen.«
    »Und sie hat dir geholfen?«
    »Ja, sozusagen. Jedenfalls wurde ich nur gefeuert, statt ins Gefängnis zu wandern.«
    »Warum?«
    »Warum was?«
    »Warum hat sie dir geholfen?«
    »Ich habe im Gegenzug den einen oder anderen Job für sie übernommen.«
    Hasse nahm einen Schluck Bier. »Und was ist dann passiert?«, fragte er.
    »Ich hab die Säpo verlassen wie ein scheißbegossener Pudel und bekam in den folgenden Jahren ein paar kleinere Aufträge von ihr. Und dann ging wieder etwas schief.«
    Anders trank einen Schluck.
    »Wir waren eine Gruppe von Leuten, die schnelles Geld machen wollten. Wir haben ein paar Pferde auf der Täby-Rennbahn gedopt. Es ging total daneben, zwei Pferde starben, und wir standen da, als die Kontrolleure reinkamen, ich hatte die Spritze noch in der Hand.« Er lachte bei dieser Erinnerung. »Gunilla hat mich wieder gerettet. Ich saß richtig in

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