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Unbescholten: Thriller (German Edition)

Unbescholten: Thriller (German Edition)

Titel: Unbescholten: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Söderberg
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Stadt zum Trasten fahren. Als dort nichts los war, fuhr er wieder nach Stocksund hinaus. Er war irritiert und fragte sich nicht zum ersten Mal, was hier gespielt wurde. Lars hatte in einem nahen Wäldchen geparkt und sich dann in Sophies Nachbargarten zwischen den Büschen versteckt. Er hatte sie kommen sehen, halb betrunken und kein bisschen vorsichtig.
    Dank Teleobjektiv waren ihm ein paar gute Bilder gelungen. Er wartete in seinem Versteck, bis Anders und Hasse verschwunden waren. Dann riss er einen Zettel aus seinem Notizblock und schrieb mit seiner fahrigen Schrift Sei vorsichtig darauf.
    Schließlich warf er den Zettel in Sophies Briefkasten.
    Zu Hause übertrug Lars die Bilder von Anders Ask und Hans Berglund auf seinen Computer, druckte ein paar davon aus und befestigte sie an der Wand. Er setzte sich auf seinen Schreibtischstuhl, rollte zurück und betrachtete sein Werk. Die Wand war größer geworden, als hätte sie ein Eigenleben entwickelt.
    Sara erschien im Türrahmen. Sie war von ihm aufgewacht, blinzelte und schaute auf die Wand, die mit Namen, Bildern, Wörtern, Pfeilen, Zeitangaben, Linien und Fragezeichen bedeckt war. Ihr Blick fiel auf Lars, der dasaß und an die Wand starrte.
    »Du brauchst Hilfe«, sagte sie.
    Er drehte sich zu ihr um. »Du musst ausziehen.«
    »Das werde ich auch. Ich habe mit Terese gesprochen, sie kann mir vielleicht helfen.«
    Er sah sie an. »Glaubst du, das interessiert mich?«
    Sie sah traurig aus. Noch einmal schaute sie auf die Wand. »Was ist das, Lars?«
    Lars betrachtete zufrieden sein Werk. »Das Leben auf einer Wand … das ganze beschissene Leben auf einer einzigen Wand!«
    Sie verstand ihn nicht. Dann stand er auf und ging mit unsicheren Schritten auf sie zu. Ein zufriedener Ausdruck lag in seinen Augen, Sara lächelte vorsichtig, vielleicht wollte er sie ja umarmen.
    Peng!
    Sie bekam einen harten Schlag ins Gesicht. Ihre Beine knickten ein, und sie fiel zu Boden. Dann setzte er sich auf sie, sein Gesicht war verzerrt. Er schrie, dass ihm der Speichel aus dem Mund flog, schrie, dass sie nie wieder sein Arbeitszimmer betreten solle. Wenn sie es noch einmal täte, würde er sie umbringen.



»Carlos Fuentes war Samstagnacht in der Notaufnahme, um sich behandeln zu lassen.«
    Gunilla stutzte. »In der gleichen Nacht …?«
    Eva nickte. »In der auch der Mann mit der Schussverletzung abgeliefert wurde, genau. Fuentes hat behauptet, von einer Bande Jugendlicher überfallen worden zu sein.«
    Gunilla hängte den Mantel auf einen Kleiderbügel.
    »Wurde er verhört?«
    Eva zeigte auf einen Stoß Papiere auf ihrem Tisch.
    Gunilla las das Verhör durch, das eine Streife um 01:48 Uhr in jener Nacht aufgenommen hatte. Darin stand nichts Bemerkenswertes. Carlos Fuentes hatte den Odenplan überquert und war die Norrtullsgatan entlanggegangen, als er von drei unbekannten Jugendlichen überfallen wurde. Über ihr Aussehen konnte er nichts sagen, die Jugendlichen waren anschließend geflohen. Gunilla ging das ärztliche Gutachten durch. Carlos hatte zwei Zähne im Oberkiefer verloren und Blutergüsse im Gesicht.
    »Keine Verletzungen am Körper«, sagte sie.
    Eva blickte von ihrem Computer auf. »Was hast du gesagt?«
    »Er wurde von drei Typen überfallen, die alle auf sein Gesicht gezielt haben. Er hat keine Verletzungen an Oberkörper, Armen oder Beinen.«
    »Aber das ist doch nicht unmöglich?«, sagte Eva.
    Gunilla schaute weiterhin auf den Bericht. »Doch, ist es …«
    Sie setzte sich auf einen Stuhl und las die Unterlagen noch einmal durch. Als sie fertig war, stand sie auf und ging zu der weißen Tafel an der Wand. Sie nahm einen Filzstift und schrieb das Datum auf, an dem der angeschossene Mann im Krankenhaus eingeliefert worden war. Über dieses Datum schrieb sie Zwei unbekannte Männer im Trasten. Dann schrieb sie Hector? Und Sophies Auto? Sie schrieb Angeschossener Mann und Carlos Fuentes misshandelt . Die Sätze bildeten einen Halbmond über dem Datum. Unter das Datum schrieb sie Unbekannter Mann in Sophies Auto? Auto frisch gereinigt?
    Sie trat einen Schritt zurück. Es gab keinen Beweis dafür, dass es wirklich Sophies Auto gewesen war, mit dem der Mann in die Ambulanz gebracht worden war. Es gab überhaupt bisher keine Beweise, dass all diese Ereignisse etwas miteinander zu tun hatten.
    Aber konnte das alles wirklich Zufall sein? Es fiel ihr schwer, das zu glauben.
    »Eva?«, sagte sie.
    Eva Castroneves blickte auf.
    »Anders hat den Angeschossenen im

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