Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Unbescholten: Thriller (German Edition)

Unbescholten: Thriller (German Edition)

Titel: Unbescholten: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Söderberg
Vom Netzwerk:
der Scheiße, aber sie scheint immer da zu sein, wenn mir so etwas passiert … Ich stehe also ein bisschen in ihrer Schuld.«
    Hasse trank sein Bier aus, er hatte Schaum auf der Oberlippe, als er das Glas abstellte.
    »Du hast im Auto irgendwas gequatscht, von wegen wir müssten zusammenhalten …«
    Anders biss von seiner Pizza ab.
    »Nee, ist nicht so wichtig.«
    »Doch, erzähl mal«, sagte Hasse.
    Anders schüttelte den Kopf. »War wirklich nicht wichtig.«
    Er trank einen Schluck Bier und warf einen Blick über die Schulter. »Es gab eine Ermittlung, die von Gunilla und Erik geleitet wurde. Ich war sozusagen als Freelancer dabei. Wir waren drauf und dran, Zdenko, den Traberkönig, dranzukriegen, du weißt schon. Ein großer Gangster, der von Malmö aus operierte. Er hatte eine Frau, sie war Schwedin und vollkommen hohl in der Birne. Eine Blondine aus Alingsås, achtundzwanzig Jahre alt. Patricia Sowieso.«
    Anders versank kurz in Gedanken, dann kam er wieder zu sich.
    »Gunilla hatte sie schon ziemlich früh am Haken, sie hatte irgendetwas gegen sie in der Hand, keine Ahnung, was es war. Wir haben uns echt bemüht, ohne dass etwas dabei herauskam. Und dann war die Tussi plötzlich verschwunden. Zdenko blieb auf freiem Fuß, wurde allerdings später auf Jägersro in Malmö erschossen.«
    »Wohin ist sie verschwunden?«
    »Keine Ahnung, sie war einfach weg.«
    »Und?«
    »Nichts und. Sie wurde als vermisst gemeldet.«
    »Ist sie tot?«
    Anders stopfte sich noch ein Stück Pizza in den Mund, sah Hasse an und kaute. Dann zuckte er mit den Schultern.
    »Wie habt ihr es geschafft, da herauszukommen?«, fragte Hasse.
    »Das war gar nicht so schwierig, wir haben alles gelöscht, was mit ihr zu tun hatte, als hätte sie für uns nie existiert. So arbeitet Gunilla. Sie hat schon immer so gearbeitet, sie benutzt Menschen.« Er blickte auf. »Sie hat fast immer Erfolg, weil sie gleichzeitig diejenigen, die sie nicht braucht, außen vor lässt.«
    »Und wie gelingt ihr das?«
    »Schau uns an, ich, der Verräter von der Säpo und ein Pferdemörder, und du, ein gemeingefährlicher Streifenpolizist mit Stimmungsschwankungen – das reicht doch wohl als Erklärung?«
    »Womit hat sie Zdenkos Blondine geködert?«, fragte Hasse.
    »Ich weiß es nicht. Vielleicht hat sie ihr etwas versprochen oder sie bedroht.«
    »So wie bei unserer Krankenschwester?«
    »Nein, anders. Ich habe es aber nie herausgefunden.«
    »Wir sind damals gerade noch davongekommen«, fuhr Anders fort.
    »Was meinst du damit?«
    Anders spülte die Pizza mit einem Schluck Bier herunter.
    »Damit meine ich, was ich vorhin schon gesagt habe, dass wir aufpassen müssen. Wir brauchen einen Notausgang, wenn das hier schiefgeht.«
    »Schiefgeht? Was sind das denn für Weicheisprüche?«
    »Gunilla geht gerade ein großes Risiko ein.«
    »Ich finde, sie hat alles ganz gut unter Kontrolle.« Hasse lehnte sich ein wenig zurück und fuhr sich mit der Zunge über die Zähne.
    »Schon klar, aber du weißt doch, was wir tun?«
    »Was denn?«
    »Die Gruppe, die sie zusammengestellt hat, ist konturlos, wie ein Schatten in der großen Organisation. So will sie es haben, und so hat sie es hingekriegt. Das ist kein normaler Job, mit dem wir es hier zu tun haben. Zurzeit geht das gut, aber irgendwann wird jemand weiter oben keine Lust mehr darauf haben. Ich sage nur, wenn du irgendetwas Merkwürdiges siehst oder hörst, dann komm damit zu mir. Und ich komm umgekehrt zu dir. Okay?«
    Hasse unterdrückte seinen Schluckauf, während er sagte: »Ich bin ein alter Streifenpolizist, den sie zum Flughafen abgeschoben haben. Das ist dasselbe, wie im Fundbüro zu landen. Ich hätte dort bis zu meinem fünfundsechzigsten Geburtstag rumhampeln müssen. Aber ich habe einen Anruf bekommen, der alles verändert hat. Das war meine Rettung, also habe ich vor, zu tun, was mir gesagt wird. Ich werde alles genau so machen, wie die Chefin es verlangt.«
    Hasse ließ seinen Blick durch das Lokal wandern und rülpste leise. »Wann sollen wir da sein?«, fragte er dann.
    »In drei Stunden …«
    »Wollen wir noch ein bisschen saufen?«
    Anders sah keinen Grund, Nein zu sagen. Sie bestellten noch eine Runde. Hasse trank sein Bier in einem Zug und bestellte sich gleich noch ein neues. »Und dazu zwei Jäger!«, rief er.
    Aus den Deckenlautsprechern erklang »I just called to say I love you« auf der Panflöte. Anders druckte mit dem feuchten Boden seines Bierglases olympische Ringe auf den

Weitere Kostenlose Bücher