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Uncharted - Das vierte Labyrinth

Uncharted - Das vierte Labyrinth

Titel: Uncharted - Das vierte Labyrinth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Golden
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Drake zu ihm aufgeschlossen hatte. Der Stein fühlte sich unter Drakes Händen warm und fest an, und als er den Abstieg geschafft hatte, blickten sie beide zu Jada hoch.
    „Das ist wirklich idiotisch“, brummte sie, aber sie setzte sich an den gezackten Rand des Bodens, wo sich einmal die Türschwelle des Weinkellers befunden hatte.
    Drake und Sully grinsten einander zu.
    „Das hat uns noch nie aufgehalten“, meinte Drake dann.
    Jada rutschte die Schräge auf dem Hosenboden hinunter, und Drake fing sie am unteren Ende auf. Die drei tauschten einen bedeutsamen Blick, aber keiner von ihnen wollte aussprechen, wie gefährlich der nächste Schritt sein würde. Unter ihnen befanden sich Hunderte Tonnen Stein, sowohl aus dem eingestürzten Bereich der Festung als auch vom zertrümmerten Boden des Weinkellers. Doch der Tunneleingang am Fuße des Schutthaufens lockte sie mit stillen Verheißungen. Die Geheimnisse, derentwegen sie hierhergekommen waren, warteten dort unten. Keiner von ihnen hätte jetzt noch kehrtmachen können.
    Vorsichtig tasteten sie sich an der Schräge entlang in die Tiefe. Mehr als einmal gaben die Trümmer unter Drake nach, und er wäre Hals über Kopf den Hang hinabgekullert, hätten Sully und Jada nicht beherzt zugegriffen und ihn festgehalten. Er tat dasselbe für sie, und als sie den unteren Teil der Schräge erreicht hatten, rutschten sie über die Gesteinsbrocken abwärts, wobei lose Trümmer sich wie eine Bugwelle vor ihren Stiefeln auftürmten.
    Die letzten Meter legte Drake mit einem Sprung zurück. Als Jada und Sully den Eingang des uralten Tunnels ebenfalls erreicht hatten, blickten sie ein letztes Mal hoch zu den Ruinen, wo sich vor gar nicht so langer Zeit noch der Weinkeller befunden hatte. Durch die Lücken im Trümmerfeld spähten sie zum blauen Himmel hinauf.
    Drake fragte sich, wie schwer es wohl werden würde, die Schräge wieder hinaufzuklettern, wenn das Geröll unter jedem ihrer Schritte nachgab. Vermutlich würden sie herausfinden, wie Sisyphus sich gefühlt hatte, als er seinen Felsen den Berg hinaufrollte. Wenn Drakes Zeitgefühl ihn nicht trog, hatten sie noch vier oder fünf Stunden, bis der Taxifahrer zurückkehren würde, und er hoffte, dass das genügte, um einen Weg aus dem Labyrinth herauszufinden.
    „Alle bereit?“, fragte er.
    Jada atmete tief ein, überprüfte ihre Taschenlampe und leuchtete damit in den dunklen Rachen des Ganges. „Bereit.“
    Drake wäre wohler zumute gewesen, wenn er selbst eine Taschenlampe gehabt hätte, aber die Lampen, die Sully und Jada hielten, mussten reichen, um ihren Weg zu beleuchten. Außerdem hatte er noch sein Feuerzeug. Wenn alle Stricke reißen sollten, konnte er sich eine Fackel basteln.
    „Auf ins Abenteuer“, sagte Sully leise, und seine Worte wurden als wispernde Echos aus dem Tunnel zurückgeworfen.
    Hinter ihnen kullerten die letzten Steine über den Hang. Das Geräusch lenkte Drakes Gedanken auf die Möglichkeit, dass auch der Rest des Schlosses einstürzen könnte, während sie hier unten waren. Was, wenn sie im Labyrinth eingesperrt wurden? Er versuchte, nicht darüber nachzudenken, doch die Frage lauerte in seinem Hinterkopf und wollte ihm einfach keine Ruhe lassen.
    Der Korridor führte ungefähr hundert Schritt geradeaus und neigte sich in flachem Winkel nach unten. Dann beschrieb er einen Knick nach Westen und endete abrupt vor einer Treppe. In gleichmäßigen Abständen waren dort kleine Schalen in den Fels gehauen. Drake strich mit dem Finger über eine dieser Vertiefungen und leckte dann daran. Angewidert verzog er das Gesicht.
    „Lampenöl“, meinte er. „Es ist zwar nichts mehr übrig, aber früher war diese Treppe beleuchtet.“
    Als sie die Stufen hinabstiegen, benutzten Jada und Sully ihre Taschenlampen, um Wände und Decke auf Ornamente zu überprüfen, aber fündig wurden sie nicht. Es gab keinen Beweis, dass dieser unterirdische Komplex unter der Akrotiri-Festung das Labyrinth war, nach dem sie suchten.
    Sie konnten nur hoffen, dass sie weiter unten Gewissheit finden würden.
    Über einer Tür stießen sie schließlich auf Blumen. Keine echten Blumen, sondern in den Fels geritzte Muster, die eine Gruppe von Blüten mit großen Blättern zeigten. Sully behielt den Strahl seiner Taschenlampe auf die Reliefs gerichtet, und mehrere Sekunden musterten sie die Blumen nachdenklich.
    „Was sind das für Blumen?“, fragte Drake.
    Sully brummte. „Sehe ich aus wie ein Florist?“
    Nun blickten sie beide

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