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Uncharted - Das vierte Labyrinth

Uncharted - Das vierte Labyrinth

Titel: Uncharted - Das vierte Labyrinth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Golden
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Blick, mit dem sie Jada bedachte, brachte fast so etwas wie echte Trauer zum Ausdruck.
    „Er sagt die Wahrheit“, erklärte sie.
    „Wo hatten Sie sich denn versteckt?“, fragte Sully.
    „Es ist ein wenig eng hier drinnen“, entgegnete sie, dann schlug sie die Augen nieder. „Ich habe nicht viel übrig für enge, geschlossene Räume – und Waffen mag ich auch nicht. So habe ich mir das alles bestimmt nicht vorgestellt.“
    „Du hast von Anfang an dahintergesteckt“, keifte Jada. „Gib es zu! Du bist nicht nur zufällig in unserem Restaurant in Ägypten aufgetaucht und hast die Jungfrau in Nöten gespielt. Die trauernde Witwe … Pah!“
    „Ich trauere sehr wohl!“, schnappte Olivia, und Tränen rannen aus ihren Augenwinkeln. Hastig wischte sie sie fort. „Ich habe deinen Vater geliebt. Er hatte seine Bedenken wegen unserer Forschungen, und darum hat er sich aus dem Projekt zurückgezogen, ja. Er hätte alles ruinieren können, und ich weiß, wie es für dich aussehen muss. Aber ich kann dir versprechen, Tyr hat nichts mit seinem Tod zu tun und ich ebenso wenig. Ich meine, wer tut denn so was? Ihn so schrecklich zu verstümmeln … “
    Ihre Stimme verklang, und ihre Schultern bebten, als sie versuchte, ihre Trauer im Zaum zu halten. Henriksen legte tröstend einen Arm um ihre Schultern.
    „Sie hat uns gesagt, sie glaube, Sie hätten ihn getötet“, erklärte Sully an den Norweger gewandt.
    „Ich würde so etwas nie tun“, empörte sich Henriksen. „Und selbst wenn – denken Sie doch mal nach. Warum sollte ich ihn so grausam zurichten und ihn dann einfach dort liegen lassen, wo er sofort gefunden wird und es zu einem öffentlichen Aufruhr kommt?“
    Drake sagte es nur ungern, aber irgendjemand musste es tun. „Das ist ein Argument.“
    Jada starrte ihn an, als hätte er ihr ein Messer in den Rücken gerammt.
    Sully hingegen nickte. „Nate hat recht. Ich glaube nicht, dass Henriksen sein Geheimprojekt gefährden wollte. Hätte er Luka ermordet, um die Sache unter Verschluss zu halten, hätte er es ganz sicher nicht auf so auffällige Weise getan. Nein, wer immer der echte Mörder ist, er wollte Henriksen eine Botschaft übermitteln.“
    „Wir haben auch so einen Liebesgruß bekommen“, brummte Drake. „Auf dem Parkplatz hinter dem Restaurant in Ägypten.“
    Jada sah ihn an, und langsam machte sich ein Ausdruck des Begreifens auf ihrem Gesicht breit. „Schert euch nach Hause.“
    „In New York haben wir kurz den Mann gesehen, der Maynard Cheney auf dem Gewissen hat. Der Kerl, der an der Videoüberwachung herumgepfuscht hat. Sah der für dich wie einer dieser Aushilfs-Rambos aus?“
    Die angesprochenen Totschläger versteiften sich. Sie waren also zumindest intelligent genug, um sich beleidigt zu fühlen. Henriksen bedeutete ihnen mit einer Handbewegung ruhig zu bleiben, ohne dabei den Blick von Jada zu lösen. Drake musterte ihn. Er kannte den Mann nicht, aber so viel war klar: Wer einen dreifachen Mord begehen wollte, würde niemals so viel Geduld aufbringen und sich diese Diskussion anhören.
    Jada richtete einen zitternden Finger auf ihre Stiefmutter. „Du hast uns gesagt, du hättest Angst vor Henriksen – dass du glaubst, er hätte Dad getötet!“
    Olivia wandte beschämt den Blick ab.
    „Das war mein Vorschlag“, gestand Henriksen. „Wir mussten herausfinden, was Sie wissen. Wir wollten Lukas Tagebuch.“
    Drake blickte ihn erneut an. Er bezweifelte, dass Henriksen sie hierher verfolgt hatte, um sie zu ermorden. Aber er wollte dem Kerl einfach nicht die Unschuld abkaufen, in der er gerade seine Hände zu waschen versuchte.
    „Was jetzt?“, fragte er schließlich. „Wir sind hier. Sie sind hier. Und die Antworten, nach denen Sie suchen, sind vielleicht auch hier. Wer weiß, möglicherweise steht hier wirklich irgendwo, wo sich das vierte Labyrinth befindet – falls Dädalus es überhaupt entworfen hat. Dann können Sie losziehen und ihren Schatz einkassieren.“
    Henriksen legte die Stirn in Falten. „Den Schatz?“ Er blinzelte, dann leuchteten seine Augen auf, und er lächelte. „Oh ja, das wäre schön.“
    Drake schüttelte den Kopf. Irgendetwas stimmte da nicht. Er konnte nur noch nicht genau sagen was.
    „Gehen wir mal davon aus, Sie finden ihn“, schaltete Sully sich ein. „Was dann? Sollten Sie vorhaben, Jada wehzutun, werde ich Ihnen jeden Knochen im Leib brechen.“
    „Ich bezweifle nicht, dass Sie das versuchen würden“, erklärte Henriksen. „Und Sie haben

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