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Uncharted - Das vierte Labyrinth

Uncharted - Das vierte Labyrinth

Titel: Uncharted - Das vierte Labyrinth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Golden
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mein Wort: Wir wollen Sie nicht töten. Keinen von Ihnen.“
    Sully warf Drake und Jada einen kurzen Blick zu. „Komisch, ich fühle mich jetzt kein bisschen erleichtert.“
    Auch Drake konnte sich nicht entspannen. Da gab es einige Teile in diesem Puzzle, die nicht zusammenpassten. Es waren also vermutlich die vermummten Gestalten gewesen, die Luka und Cheney auf dem Gewissen hatten, und wahrscheinlich hatten sie auch Lukas Apartment in Brand gesteckt – aber was war mit den bewaffneten Kerlen in dem Van, die versucht hatten, sie in New York zu töten? Dieser Angriff trug nicht die Handschrift der unheimlichen Ninja-Killer. Das war nicht ihr Stil.
    Drake blickte erst Jada und dann Sully an. Er hatte das sichere Gefühl, dass ihnen gerade dieselben Gedanken durch den Kopf gingen. Sie hatten keine Beweise, aber sie hatten alle ihre Vermutungen. Keiner von ihnen wollte mit dem Mann zusammenarbeiten, der ihnen ein Killerkommando auf den Hals gehetzt und obendrein in Ägypten versucht hatte, Jada zu entführen. Die ganze Zeit über hatte Henriksen es auf das Tagebuch abgesehen – und auf jede andere nützliche Information, die Jada durch Drakes und Sullys Hilfe in Erfahrung gebracht hatte. Ob der Norweger befohlen hatte, dass man Luka ermordete und tranchierte, spielte letzten Endes gar keine so große Rolle.
    „Es freut mich, das zu hören“, sagte Drake nach einer kurzen Pause. Er lächelte Olivia an und versuchte, dieses Lächeln eisig wirken zu lassen. „Die Sache ist nur, wir haben kein Interesse daran, mit Ihnen zusammenzuarbeiten. Wir tun das hier für Luka. Und was immer wir am Ende des Regenbogens finden, es kommt in ein Museum und nicht in Ihren Geldspeicher.“
    Henriksen versteifte sich. Sein Lächeln gerann zu einer Maske unverhohlenen Zorns, und für einen langen Augenblick glaubte Drake, dass der Mann seine Meinung ändern und sie doch alle töten lassen würde. Aber dann legte Olivia ihrem Boss die Hand auf die Schulter. Sie strich über seinen Oberarm und schloss ihre Finger um sein Handgelenk. Die Totschläger ringsum spürten die Anspannung, und die Aussicht, dass ihre Abzugfinger doch noch zum Einsatz kommen könnten, brachte ihre Augen zum Glänzen.
    „Tyr“, sagte Olivia.
    Henriksen atmete aus. Die Spannung wich aus seinen Schultern, und die Söldner ließen die ihren enttäuscht hängen.
    „Falls das hier in einem Blutvergießen endet, ist es ganz sicher nicht meine Schuld. Ich versuche nur, vernünftig zu sein“, erklärte Henriksen an Jada gewandt, bevor sein Blick zu Drake und Sully wanderte. „Sie haben sich bislang ja ganz hervorragend in diesem Labyrinth zurechtgefunden“, meinte er und nickte Sully zu. „Wir hätten uns vermutlich verirrt, hätten Sie nicht so vorausschauend den Weg mit Ihren Initialen markiert. Dafür danke ich Ihnen, Mr. Sullivan.“
    „Lecken Sie mich“, knurrte Sully.
    Jede Spur von Belustigung wich aus Henriksens Gesicht. „Wie gesagt, Sie haben bislang gute Arbeit geleistet. Warum also jetzt aufhören?“
    Er deutete mit dem Lauf seiner Pistole auf den linken Tunnel, wo der Boden wie im rechten Gang steil nach unten wegsackte. Seine Söldner traten zurück, um Drake und die anderen durchzulassen, und Olivia sah Jada an, als hoffte sie auf Verständnis. Doch ihre Stieftochter schaute nicht einmal in ihre Richtung.
    „Gehen Sie voraus“, befahl Henriksen.
    Drake und Sully wechselten grimmige Blicke. Sie wussten, dass sie weitergehen mussten. Sie hatten keine andere Wahl und keine andere Hoffnung. Also leuchtete Sully mit seiner Taschenlampe in den Gang hinein, und gefolgt von Jada und Drake begann er mit dem Abstieg.
    Sie hatten erst ein paar Schritte getan, als ein Schuss die Stille des Labyrinths zerriss. Drake wirbelte herum und griff nach seiner Waffe, bereit, sich vor Jada und Sully zu werfen. Aus dem Spalt in der Wand hinter ihnen erklangen Schreie, die Lichtstrahlen von Taschenlampen zuckten über die Wände, und einer davon blendete ihn einen Moment lang. Er blinzelte. Die Lampen warfen Schatten an die Wände, und als sie sich teilten, konnte er ein Handgemenge erkennen und das Echo von Schlägen und Schritten hören.
    Er sah Henriksen, der mit einer schwarz gekleideten, vermummten Gestalt rang. Der große blonde Norweger schleuderte den Killer nach hinten gegen die Wand und riss ihm ein langes, geschwungenes Messer aus den Händen. Ein Lichtstrahl huschte über Henriksens Rücken, und Drake fiel das Blut auf, das dort aus einem tiefen Schnitt

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