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Uncharted - Das vierte Labyrinth

Uncharted - Das vierte Labyrinth

Titel: Uncharted - Das vierte Labyrinth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Golden
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die Flammen seines Zorns und seiner Sorge um Sully höher schlugen.
    „Lass uns gehen“, brummte er und führte sie zur Treppe.
    Sie stiegen nebeneinander hinab, wobei Jada die Stufen vor ihnen mit ihrer Taschenlampe erhellte. Am Fuß der Treppe fanden sie sich in einem Korridor wieder. Während sie hastig weitergingen, hielt Drake die Augen nach Durchgängen an den Wänden offen, auch wenn er sicher war, dass die einzigen Tunnel, die hier von Interesse waren, am Ende des Korridors lagen und zu vier Gebetskammern führen würden.
    Ihre Schritte hallten laut vom Fels wider, und Drake spürte, wie seine Hände sich unwillkürlich zu Fäusten ballten. Tausend Bilder von Sully blitzten durch sein Gehirn, Erinnerungsfetzen, in denen sein Freund über die eigenen Witze lachte, seine Zigarren paffte oder triumphierend von einem uralten Schatz aufblickte, den er entdeckt hatte – das Gesicht voller Dreck, aber die Augen erfüllt von unschuldiger Begeisterung. Sully hatte sich immer gefreut wie ein Kind bei der Weihnachtsbescherung, wenn sie etwas gefunden hatten, von dem der Rest der Welt der Meinung war, dass man es nie finden würde, dass es vermutlich nicht einmal existierte. Manchmal hatte er so getan, als würde es ihm nur ums Geld gehen, aber Drake kannte ihn besser als jeder andere Mensch, und er wusste, dass Sully alle Arten von Schätzen liebte.
    Wo bist du, alter Mann? , dachte er.
    Es gab nur eine Möglichkeit, diese Frage zu beantworten. Sie mussten herausfinden, wer diese vermummten Schreckgestalten waren. Für wen arbeiteten sie? Sie hatten Luka und Maynard Cheney und viele andere getötet, um den Standort des vierten Labyrinths geheim zu halten. So weit, so offensichtlich. Henriksen hatte behauptet, dass er mit den Morden nichts zu tun hatte, und zumindest was das betraf, glaubte Drake ihm. Doch wenn sie eiskalte Killer waren, warum hatten die Ninja-Verschnitte dann erst Ian Welch und jetzt Sully verschleppt? In beiden Fällen hatten diese Entführungen erst stattgefunden, als die Vermummten erkannt hatten, dass sie geschlagen waren. Sie hatten sich zurückgezogen, um später wieder zuzuschlagen, und sie hatten Gefangene mitgenommen.
    Obwohl er mit großen Schritten weiterging, hatte er den schrecklichen Verdacht, dass die Räume vor ihnen leer sein würden und dass die geheimen Gänge dahinter auch nur von der Stille der Jahrtausende erfüllt sein würden – so sie denn überhaupt einen Weg hinein fanden.
    Sie hörten das Rauschen von Wasser, noch bevor sie die Biegung des Korridors erreichten. Furcht knotete Drakes Magen zu einem harten Klumpen zusammen.
    „Nate … “, begann Jada.
    „Nein!“, stöhnte er, dann rannte er die letzten zwanzig Meter bis zur Biegung und ließ dabei selbst den Strahl der Taschenlampe hinter sich.
    Er schlitterte um die Kurve und bremste ab, als er vor sich eine Wand aus Schwärze sah. Er konnte die weite Leere der Höhle spüren, und er hörte das Gluckern und Brausen des Wassers. Er wollte schon jegliche Hoffnung aufgeben, als Jada schließlich hinter ihm auftauchte und die Szene mit ihrer Lampe erhellte. Rechts von ihnen war das Labyrinth eingestürzt, wie Drake es befürchtet hatte, und alles, was noch von den Gebetskammern übrig war, die sich dort einmal befunden hatten, war in einen gewaltigen Spalt im Fels hinabgestürzt. Nur der obere Bogen eines Eingangs kündete noch davon, dass hier früher einmal mehr gewesen war als ein klaffender Abgrund.
    Doch die beiden Gebetskammern auf der linken Seite waren noch intakt.
    Drake rannte zur nächsten Tür und huschte ins Innere, war dabei aber geistesgegenwärtig genug, um auf die drei Stufen hinter dem Eingang zu achten.
    „Jada, die Lampe!“, rief er, obwohl sie unmittelbar hinter ihm war.
    Sie schwenkte den Lichtkegel durch die Kammer, und als die uralten Schatten zurückwichen, wurde Drake bewusst, dass er den Atem anhielt. Einen Moment später fluchte er laut. Die Schrift an den Wänden war griechisch, und die Trauben, die man in die Wände geritzt hatte, symbolisierten ohne jeden Zweifel Dionysos. Er blickte hinüber zu der massiven Tür im hinteren Teil der Kammer, und kurz überlegte er, ob er versuchen sollte sie aufzuschieben. Nein, dafür war keine Zeit. Er wirbelte zu Jada herum.
    „Sehen wir uns die andere Kammer an.“
    Das Symbol auf dem Altar oben hatte vier Achtecke in vier Kreisen gezeigt. Das bedeutete, dass es vier Labyrinthe gab, und für den Gott jedes Labyrinths gab es hier unten eine

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