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Uncharted - Das vierte Labyrinth

Uncharted - Das vierte Labyrinth

Titel: Uncharted - Das vierte Labyrinth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Golden
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der kleine, stämmige Schlägertyp. „Ich tippe auf Sprengstoff, Mr. Henriksen. Diese Bastarde haben die gesamte Festung über uns gesprengt. Wir kommen hier nicht mehr raus.“
    „O mein Gott“, wisperte Olivia. Ihr Blick wurde panisch. „Ich will hier unten nicht sterben.“ Sie blickte zu den Wänden, als würden sie jeden Moment einstürzen.
    Drake verzog das Gesicht und schüttelte den Kopf. Das konnte nicht sein. Die Vermummten sollten den Rest der Festungsruinen mit Sprengstoff in die Luft gesprengt haben, um sie hier unten einzusperren? Schon die bloße Vorstellung war absurd. Diese Kerle benutzten Messer. Sie waren Killer aus einem anderen Zeitalter, spezialisiert auf lautlose, heimtückische Aktionen. Aber Sprengstoff?
    Eine bessere Antwort hatte er aber leider auch nicht. Es war schließlich nicht so, dass Henriksen sich freiwillig hier unten hätte einsperren lassen.
    „Was sollen wir jetzt tun?“, fragte Nicos Sohn mit starkem griechischem Akzent und zitternder Stimme. Er blickte weder Drake noch Henriksen an, sondern allein seinen Vater. „Was sollen wir jetzt bloß tun?“
    „Es gibt andere Wege nach draußen“, meinte Jada. Sie drehte sich zu Henriksen um. „Diese vermummten Kerle – die sind mit meinem Patenonkel von hier verschwunden, und sie haben nicht den Weg genommen, den wir gekommen sind.“
    Henriksen zitterte, während er sich im Korridor umblickte. Wer ihn nicht besser kannte, hätte vermutlich geglaubt, er würde vor Angst bibbern, aber Drake wusste, dass der Norweger vor Zorn bebte. Dass er in der Falle saß, dass er seinen Willen nicht durchsetzen konnte – das musste ihn wahnsinnig machen.
    Schließlich richtete Henriksen seine Taschenlampe auf den gewaltigen Steinblock an der hinteren Wand: die Tür, hinter der sich der Geheimgang verbarg.
    „Wir müssen herausfinden, wie sich diese Tür öffnen lässt.“
    „Und was, wenn wir es nicht rechtzeitig herausfinden?“, wollte Olivia wissen.
    „Es gibt noch eine andere Möglichkeit“, erklärte Drake. Als die anderen sich zu ihm umdrehten, deutete er auf Olivia. „Bitte sagen Sie mir, dass diese Kamera wasserdicht ist.“

17.
    Drake rannte als Erster aus der chinesischen Gebetskammer. Draußen im Korridor hatte sich ein breiter Riss über eine der Wände gezogen, und mehrere Steinbrocken waren von den Stützsäulen vor dem Eingang herabgestürzt. Aber er wusste, dass das nichts war, verglichen mit der Verwüstung, die sie vorfinden würden, sollten sie versuchen, wieder nach oben zur Festung zu gelangen. Es gab nur eine Möglichkeit, das Labyrinth schnell zu verlassen – vielleicht sogar, es überhaupt zu verlassen.
    In Dädalus’ ursprünglichem Entwurf für das verborgene Zentrum seines Irrgartens hatte es vier Gebetskammern gegeben. Zwei von ihnen waren zerstört, hinabgestürzt in die Höhle, die durch das Erdbeben von 1956 entstanden war. Jetzt waren noch weitere Teile des Bodens eingebrochen und in den klaffenden Schlund gestürzt.
    Die anderen folgten Drake mit ihren Taschenlampen, und er führte sie zu der steil abfallenden Felskante. Unter ihnen hob und senkte sich das Wasser wie ein schäumender Blasebalg.
    „Das kann nicht dein Ernst sein“, schnaubte Corelli, der Gartenzwerg. „Und ich dachte, Olivia wäre verrückt.“
    Henriksen warf ihm einen vernichtenden Blick zu. „Halten Sie den Mund, Sie Idiot. Wir könnten alle hier unten sterben.“
    „Ja. Genau das würde ich gerne vermeiden“, sagte Drake.
    Er sah, dass Jada bis ganz nach vorne an den Abgrund getreten war, und zog sie rasch einen Meter nach hinten. Ein Teil der Felskante war bereits abgebrochen, und durch die Explosion mochten weitere Risse entstanden sein, die sie noch instabiler machte.
    Sie versuchte nicht, seinen Arm abzustreifen, sah aber fragend zu ihm auf.
    „Wie weit müssen wir wohl tauchen?“
    Nico und sein Sohn, die am Eingang der Gebetskammer zurückgeblieben waren, hatten die Köpfe zusammengesteckt und flüsterten miteinander. Corelli schüttelte den Kopf und kratzte sich zweifelnd am Hinterkopf. Nur Henriksens Augen waren von freudiger Erwartung erfüllt. Das musste Drake ihm lassen: Er war bis in die Haarspitzen motiviert.
    „Kann ich nicht sagen“, antwortete er schließlich.
    „Ich weiß nicht, wie lange ich meinen Atem anhalten kann“, sagte Olivia, als sie neben ihn trat und sich weit vorbeugte, um auf das rauschende Wasser hinabzublicken.
    „Der Wasserstand ist niedrig“, erklärte Drake. „Vielleicht zieht die

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