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Uncharted - Das vierte Labyrinth

Uncharted - Das vierte Labyrinth

Titel: Uncharted - Das vierte Labyrinth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Golden
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brünetten Frau aus seinem Team zu, die daraufhin herbeieilte, ihren Rucksack abnahm und einen zusammenklappbaren Bolzenschneider hervorholte. Innerhalb von dreißig Sekunden hatte sie die Glieder der Kette durchtrennt, und Perkins fing sie auf, bevor sie auf den Boden fallen und Lärm verursachen konnte. Das Tor quietschte ein wenig, als sie es aufschoben, und dann huschten sie auch schon in Zweiergruppen in den Tunnel.
    Nun blieb auch das Geräusch des Windes hinter ihnen zurück, und die jahrtausendealte Stille dieses Ortes schloss sich um sie. Das leise Echo, das bei ihren vorsichtigen Schritten von den Wänden und dem Boden widergeworfen wurde, klang da gleich doppelt so laut. Drake blickte Jada an und sah die angespannte Erwartung in ihrem Gesicht. Sein Herz raste, und er wusste, dass ihres ebenso schnell schlagen musste. Die Möglichkeit, dass sie sich geirrt hatten und dass das Labyrinth überhaupt nicht unter der Kaisergruft lag, bestand natürlich noch immer, aber er fühlte, dass sie am richtigen Ort waren. Es lag eine Bedrohung in der Luft, die jeden Zweifel für ihn ausräumte. Sie hatten ihr Ziel erreicht.
    Taschenlampen stachen in die Dunkelheit am Ende des Tunnels, wo er unterirdisch in den Seelenturm mündete. Vier der Söldner blieben zurück und hielten ihre Gewehre und Lampen auf den Eingang gerichtet, um den anderen den Rücken freizuhalten.
    „Mr. Drake“, sagte Henriksen und bedeutete ihm mit einem Winken, nach vorne zu kommen.
    Drake und Jada traten neben Henriksen und Olivia an die hornförmige Öffnung in der Wand des Turms, dann schlüpften sie hindurch und fanden sich auf der anderen Seite in einer kleinen, ovalen Kammer wieder. Die Wände bestanden aus Steinblöcken, die keine Malereien oder Gravuren aufwiesen, und der Raum war so eng, dass man darin Platzangst bekommen konnte.
    In der einen Hand hielt Drake seine Taschenlampe, mit der anderen begann er, die Steinblöcke abzutasten – einen nach dem anderen. Er drückte auf ihre Ecken und auf jeden Riss, und nachdem er ihn kurz beobachtet hatte, machte Henriksen sich auf der gegenüberliegenden Seite der Kammer an die Arbeit. Jada und Olivia folgten ihrem Beispiel, wobei Olivia gleich ihre Schulter gegen die Wand stemmte. Sie vermutete wohl, dass sich ein ganzer Abschnitt verschieben ließ. In den anderen Labyrinthen hatte man Gegengewichte und perfekt ausbalancierte Steinblöcke benutzt, um Geheimtüren und Geheimtunnel zu verbergen, doch hier schien es keine solch genialen Mechanismen zu geben. Sofern sie nichts übersahen, war das hier einfach nur eine stinknormale Kammer.
    „Verdammt“, zischte Olivia. „Ich war so sicher.“
    „Das waren wir alle“, brummte Henriksen.
    Jada schüttelte den Kopf. „Nein. Wir übersehen hier etwas. Welchem Zweck sollte diese Kammer denn sonst dienen? Es ist kein Gebetsraum. Sie haben extra einen Tunnel als Eingang zu dieser Kammer gebaut. Hier muss es irgendetwas geben. Wir sehen es nur nicht.“
    „Die geomagnetischen Messungen zeigten Spalten im Hügel und in den Tunneln“, sagte Henriksen. „Vielleicht gibt es ja dort irgendwo einen Durchgang. Wir wissen vielleicht nicht, ob das Labyrinth hier ist, aber die Kaisergruft muss hier sein. Es gibt also einen Weg. Irgendwo. Wir müssen ihn nur finden.“
    Drake leuchtete mit seiner Taschenlampe am unteren Rand der Wand entlang, dann überprüfte er mit tief gefurchter Stirn den Boden, der aus den gleichen Steinblöcken bestand wie die Wände. Der Höhe der Blöcke nach zu schließen, schienen die Steine auf dem Boden tiefer zu reichen als die Wände, was Sinn ergab, sofern der Eingang sich in der Wand befand.
    Er ging auf Hände und Knie und fuhr an der nördlichen Seite der Kammer mit dem Finger an der Fuge zwischen Boden und Wand entlang. Die Wand saß definitiv auf den Steinblöcken, die den Boden bildeten. Er schwenkte seine Taschenlampe nach links und rechts und sah, dass es an der östlichen und westlichen Wand genauso war.
    „Was ist?“, fragte Olivia. „Was haben Sie herausgefunden?“
    Drake stand auf und eilte aus der engen Kammer, wobei er beinahe mit Corelli zusammengestoßen wäre, der dicht vor dem Eingang stand und ihnen zusah.
    „Pass auf, wo du hinlatschst, Idiot“, grollte er.
    „Mach Platz“, schnappte Drake. Er leuchtete mit seiner Taschenlampe zu Perkins und den anderen hinüber. „Ihr da, zurück. Ich brauche Platz.“
    Nachdem sie seiner Aufforderung nachgekommen waren, stellte er sich dicht vor die Kammer und

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