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Uncharted - Das vierte Labyrinth

Uncharted - Das vierte Labyrinth

Titel: Uncharted - Das vierte Labyrinth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Golden
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untersuchte im Schein seiner Taschenlampe den hornförmigen Durchlass und die Wände ringsum. Die Steine über der Spitze des Horns hatten unterschiedliche Formen, als wären es Überreste der anderen, behauenen Blöcke, die man dort eingefügt hatte, weil sie eben passten. Aber fünfzehn Zentimeter von der Spitze entfernt befand sich ein Stein von vage oktogonaler Form. Es war kein perfektes Achteck, aber je genauer er es inspizierte, desto sicherer war er, dass diese Form kein Zufall sein konnte. Zunächst war es natürlich keinem von ihnen aufgefallen, weil sie nach den Zeichen oder Markierungen gesucht hatten, die es in den anderen Labyrinthen gab.
    Drake streckte den Kopf in die Kammer und starrte einen Moment auf den Boden, dann winkte er Jada zu.
    „Raus da“, sagte er. „Und zwar alle.“
    Jada und Henriksen verließen ohne zu zögern den kleinen Raum, und Drake trat zur Seite, um sie vorbeizulassen. Olivia runzelte die Stirn. Dass Drake ihr Befehle gab, schien ihr nicht zu gefallen, aber schließlich folgte sie ihrem Boss aus der Kammer. Im Augenblick verfolgten sie alle noch das gleiche Ziel.
    Er drehte sich zu Perkins und Corelli um.
    „Jemand muss mich hochheben.“
    Corelli schnaubte. „Jetzt hat er völlig den Verstand verloren.“
    Doch Perkins nickte dem größten Mann aus seinem Team zu. „Massarsky. Hilf ihm.“
    Der stämmige, stiernackige Söldner nahm sein halbautomatisches Gewehr von der Schulter und hielt es Garza hin, einer Latina mit kalten Augen, die ihr Haar in einem strengen Knoten trug. Sie nahm die Waffe, und Drake fiel auf, dass ihr eigenes Gewehr sich dabei um keinen Millimeter bewegte. Die Mündung zeigte zwar nicht direkt auf ihn, aber doch in seine ungefähre Richtung.
    „Also schön“, brummte Massarsky.
    Drake gab Jada seine Taschenlampe – seine Waffe steckte noch immer in seinem Holster – , dann stützte er sich an den Rändern des Horns ab, während er auf Massarskys Rücken kletterte. Die Strahlen mehrerer Lampen folgten seinem Arm zu dem achteckigen Stein, den er entdeckt hatte. Er bewegte sich nicht, als Drake ihn berührte, aber als er beide Hände darauf legte und mit ganzer Kraft drückte, glitt das Oktogon um knapp fünf Zentimeter in die Wand zurück.
    Er dachte an Sully und wagte es zu hoffen, als das Knirschen von Stein auf Stein erklang und die Gewichte in den Wänden dumpf zu rumpeln begannen. Drake ließ sich von Massarskys Rücken fallen und spähte in die Kammer unter dem Seelenturm. Nichts hatte sich verändert.
    Da tippte Jada ihm auf den Arm, und als er sich zu ihr umdrehte, sah er, dass links vom Eingang ein quadratischer Block aus der Wand hervorglitt. Staub rieselte zu Boden, und die Söldner schwenkten ihre Taschenlampen herum, um den zwanzig mal zwanzig Zentimeter messenden Quader zu beleuchten.
    „Da ist noch einer“, sagte Corelli.
    Ein Blick über die Schulter zeigte Drake einen zweiten Stein, der sich direkt gegenüber des ersten aus der Wand schob. Mit einem lauten Doppelknall erstarben die Geräusche in den Wänden. Henriksen zwängte sich an Massarsky vorbei, der gerade wieder sein Gewehr von Garza entgegennahm, und betrachtete den Quader auf der linken Seite des Tunnels. Drake beugte sich über den anderen Stein, und im Schein von Jadas Taschenlampe fuhr er mit den Fingern über seine Kanten.
    „Da ist eine Lücke zwischen dem Stein und der Wand“, meldete Henriksen.
    „Hier auch.“ Drakes Fingerspitzen berührten etwas, das sich wie ein glatter Steinzylinder anfühlte. Vielleicht eine Stütze oder die Achse eines Rades?
    Ein Rad ! Er packte den Steinblock und versuchte, daran zu ziehen, aber erst, als er nach rechts drückte, bewegte er sich.
    „Drücken sie dagegen!“, rief er. Ein kurzer Blick zeigte ihm, dass Henriksen genau das tat.
    Gleichzeitig drehten sie die Steinblöcke, bis sie einrasteten. Dann spürte Drake, wie sich etwas in der Wand bewegte, und diesmal war das mahlende Schaben und Pochen viel lauter. Im selben Moment, in dem ihm klar wurde, dass ein Großteil dieses Lärms aus der Kammer unter dem Seelenturm kam, hörte er, wie Jada seinen Namen rief. Die Söldner waren alle Profis – keiner von ihnen bewegte sich, ihre Gewehre blieben feuerbereit erhoben – , aber Corelli, Olivia und Jada eilten aufgeregt auf den hornförmigen Durchgang zu. Drake musste den Hals strecken, um über ihre Köpfe noch einen Blick in die Kammer zu erhaschen.
    Die Steinblöcke, aus denen der Boden des kleinen Raumes bestand, senkten

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